Island
Juni / Juli 2010
 
Über das Hochland von Island (Part 1.7)

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Die siebte Etappe begann – aufgrund von Windstille - mit einer Mückenplage ungeahnten Ausmaßes. Uns blieb nichts anderes übrig als das Frühstück in der Schutzhütte des Zeltplatzes einzunehmen. Gegen 11:30 Uhr kamen wir bei strahlendem Sonnenschein los. Nach den ersten hundert Metern, mussten wir die Schuhe ausziehen und die erste Furt durchqueren. Die Strömung war nicht besonders stark und der Fluss Knietief. Es fuhr sich auf den ersten Kilometern verhältnismäßig gut, auf einem recht soliden Lavafeld. Nach sechs Kilometern trafen wir auf die zweite Furt. Sie war zugleich die tiefste und längste unserer gesamten Tour. Nur zu zweit war es uns möglich die Fahrräder sicher auf die andere Seite zu transportieren. Bis zum Kilometer 20 war die Piste schottrig und sandig, mit einer einzigen nennenswerten Abfahrt zur dritten Furt. Sie war kurz und besaß keine nennenswerte Strömung. Nachdem wir sie passiert hatten, legten wir unseren ersten längeren Stop ein (von 2 Stunden länge). Kurz bevor wir aufbrechen wollten, kam unsere Bekannte von Tourtag 5 vorbei. Sie hatte uns damals einen wertvollen Tipp mit der Trinkwasserversorgung gegeben. Nun teilte sie uns mit, das die Piste leider etwas schlechter werden würde. Die Sonne schien immer noch von einem einem blauen Himmel und der Wind wehte günstig von hinten. In uns wuchs die Motivation bis nach Myvatn zu fahren. Dazu mussten wir noch rund 70 Kilometer zurück legen. Bald würden wir jedoch auf die asphaltierte Ringstraße treffen. Es schien möglich. Ich fuhr fast 20 Kilometer alleine. Eine sehr weite Ebene mit einem aufragenden Gebirgszug am Horizont bestimmte das Landschaftsbild. Es blieb karg. Bei Kilometer 38 ließ ich Jens und Jakob aufschließen. Mit seinem GPS konnte Jakob die Entfernung zur Asphaltstraße mit rund 20 Kilometer Luftlinie bestimmen. Wir drückten weiter. Ein kurzer Sandabschnitt stellte noch eine Herausforderung dar. Durc den günstigen Rückenwind wurde er aber zu einer nur moderaten Strapaze. 22 Uhr hatten wir die Ringstraße erreicht und damit nach rund 250 Kilometern wieder Asphalt unter den Rädern. Massiver Ostwind drückte uns in Richtung Myvatn. Ohne größere Anstrengung konnten wir über 30 km/h fahren. Es gab zu dieser Tageszeit kaum Verkehr auf Islands bekanntester Straße. Die untergehende Sonne tauchte die Berge zu unserer linken in ein rosafarbenes Licht. Entlang der Straße gab es Wiesen mit Schafen. Bäume konnten wir noch immer nicht ausmachen. Kurz vor Myvatn befand sich ein Schwefelfeld mit mehreren dampfenden Löchern. Ich fotografierte diesen Ort bei dem besonderen Licht der Mitternachtssonne. Es war eine der prägendsten Erinnerungen an diese Reise. Jakob war bereits vor gefahren um auf dem Campingplatz in Myvatn unser Zelt zu errichten. Jens hatte im Anstieg auf mich gewartet, sodass wir nach der letzten Bergprüfung entspannt gemeinsam nach Myvatn rollen konnten. Zum Abend kochten wir uns Nudeln. Nach mehr als 93 Kilometern hatten wir in der Nacht 1:30 Uhr das Ziel erreicht. 7:36 Stunden Fahrzeit bedeuteten die zweit längste Etappe diesen Jahres (siehe Top 20). In der Nacht war die Temperatur bis auf 3°C gefallen.



Statistik und Strecke zum 30.06.2010 (Tag 7)


Vormittag

Nachmittag
Tageskilometer 93,01
Gesamtkilometer 327,03
Höhenmeter 389
maximale Höhe 420 m
Durchschnittsgeschw. 12,2 km/h
reine Fahrzeit 7:36:24 h
Start 11:30
Ziel 1:30 (!)
TopSpeed 40,5 km/h
Temperatur 3 - 16°C
Übernachtungshöhe 31 m
Ausgaben

1200 Kronen
Zeltplatz

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