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Am
heutigen (29.06.2010) war es erneut wolkenlos und windstill. Jakob war
über die günstigen Bedingungen erfreut, aber auch überrascht. Wir
starteten bis zum Mittag einen Ausflug zur Askja. Dabei ließen
wir die Zelte bei den Hütten zurück und reisten sehr leicht beladen zu
der nahe gelegenen Vulkan-Caldera. Acht Kilometer und gut 300
Höhenmeter dauerte der Ausflug zu dem Ausgangspunkt des Wanderweges.
Der Weg führte durch die Lavafelder einer Eruption aus den 1960er
Jahren. Am Ende der Schotterpiste wanderten wir noch etwa eine halbe
Stunde (teils über Schneefelder) und erreichten in der Mittagszeit die
Askja. Malerisch zeichnete sich der Vulkankrater mit seinem tiefblauen
verfüllten Wasser von den mit Schnee bedeckten Bergen der Umgebung ab.
Interessant milchig weiß präsentierte sich ein Seitenkrater. Heiße
Quellen ermöglichten ein Bad. Auf unserem Rückweg kam uns eine
Touristengruppe entgegen. Ansonsten war es angenehm ruhig und einmal
mehr erfreulich sonnig. Die Rückfahrt war rasant und sehr holprig.
Gegen 14:30 Uhr hatten wir unsere Zeltstelle erreicht. Aufgrund der
Planänderung mussten wir eine längere Strecke zurück legen und deswegen
noch heute weiter fahren. Nach Nudeln und einem Sonnenbad (im
Windschatten) kamen wir 17:15 Uhr los. Üblicherweise enden meine
Etappen zu dieser Uhrzeit. Die Mitternachtssonne ermöglichte uns aber
höchste Flexibilität. Der Wind hatte auf Nordost gedreht und ärgerte
uns als leicht von der Seite. Die ersten drei Kilometer waren uns
bekannt. Sie führten auf derselben Straße die wir gestern zur Askja
gefahren sind (bis zu jenem Abzweig wo fahren nicht möglich war).
Hinter uns hatte es sich zugezogen und erstmals seit meiner Landung in
Egilsstadir sah es nach Regen aus. An der Ostflanke des Herðubreið
pedalierten wir bereits größtenteils im Schatten. Die Landschaft hatte
sich nicht geändert. Es gab keinen Baum und Strauch, aber zunehmend
mehr Sand, sodass wir etwa vier Kilometer nach dem Abzweig des Öfteren
schieben mussten. Noch 16 Kilometer bis zur nächsten Zeltstelle lagen
vor uns. Im Vergleich zu gestern kamen wir dennoch relativ gut voran.
Wenige Kilometer vor dem Etappenziel befanden wir uns auf glatt
geschliffenen Steinen die unsere Piste sehr holprig machten. Ich war
zurück gefallen, sodass die beiden rund vier Kilometer vor dem Ziel auf
mich warteten. Es war schon eine besondere Tortur und zunehmend viel
auch das sitzen schwer. Ich versuchte desöfteren im stehen zu fahren.
Jakob schmerzten die Handgelenke. Der Zeltplatz war bereits aus einem
Kilometer Entfernung zusehen. Sein Untergrund zeichnete sich deutlich
von der Umgebung ab. Ein Fluss führte vom Herðubreið in Richtung Osten
und ermöglichte das Wachstum von Gräsern und Sträuchern. Gegen 21 Uhr
standen die Zelte (6°C) und bis Mitternacht fiel die Temperatur auf 0°C.
Statistik und Strecke zum 29.06.2010 (Tag 6)