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Heute
legten wir unseren ersten Ruhetag ein. Wir hatten 327 km (davon 240 km)
auf Schotter
zurück gelegt. Das Wetter war sehr schlecht. Es regnete fast den
gesamten Tag. Wir holten im örtlichen Supermarkt überteuerte
Lebensmittel und gingen für 3 € die Stunde ins Internet. Der Zugang
befand sich im größten (und fast einzigen) Hotel der Ortschaft. Wieder
zurück auf dem Zeltplatz schliefen wir und spielten viele Stunden Skat.
19 Uhr regnete es noch immer. Der Wetterbericht kündigte
durchwachsenes Wetter an.
Nach
der zweiten Nacht auf dem Zeltplatz Myvatn sind wir 11 Uhr
aufgestanden. Es regnete leicht. Auf der Ringstraße herrschte mäßiger
Verkehr, dennoch war es der bisher stärkste auf unserer gesamten Tour.
Nach rund sieben Kilometern machten wir eine Wanderung durch ein
kleines Wäldchen. In einiger Entfernung zog ein Regengebiet vorbei. Wir
blieben trocken. Vorbei an einigen Pseudovulkanen führte die Straße
durch leicht bewaldetes Gebiet, einigen Ortschaften und zahlreichen
Wiesen. An einer Steigung wehte ordentlicher Gegenwind. Vorbei an einem
See, begleitete uns wieder Wind. Erst als wir auf einer langen Abfahrt
einen Richtungswechsel vornahmen ließ es sich entspannter pedalieren.
In Einarsstadir pausierten
wir und trafen zwei Polinnen die sich das
ambitionierte Ziel gesteckt hatten, innerhalb von drei Wochen einmal um
Island zu fahren. Während der Pause blieb mir auch der leckere Kaffee
in
Erinnerung, der immer nachgeschenkt werden durfte. Pünktlich nach
Beendigung unserer Rast kam (gegen 18 Uhr) die Sonne raus. Uns wurde
recht schnell warm, denn es galt rund 200 Höhenmeter auf einen
Bergsattel zu fahren. Die Polinnen hielten gut mit. Auch auf der im
Anschluss folgenden rasanten Abfahrt blieben sie dran und wir
erreichten gemeinsam den Wasserfall Godafoss. Dort gab es eine Cafeteria, die
wir gerne aufsuchten. Eine Regenfront zog durch. Wir pausierten mehr
als eine Stunde. Gegen 20:30 Uhr fuhren wir weiter. Tief liegende
Wolken zeichneten sich wie dünne Fäden an den uns umgebenen Hängen
ab. Der Wind war günstig und trieb uns nach Westen. Wir waren
sehr motiviert bis nach Akureyri
zu fahren. Morgen war das Spiel der
Deutschen gegen die Argentinier. Es galt noch einen größeren Pass zu
überwinden. Wir versorgten uns an einem Fluss mit Wasser. Die Mädels
errichteten an dem Flusslauf ihre Zelte. Morgen wollten wir uns wieder
treffen. Wir
arbeiteten uns wieder zu dritt auf eine Höhe von 516 Metern. Mit dieser
Steigung schafften wir 800 Tages-Höhenmeter. Oben angekommen lag die
Temperatur bei 7°C und es herrschte dichter Nebel. Da der Autoverkehr
nur sehr gering war, machten wir uns keine Sorgen. Dennoch war es etwas
abenteuerlich bei 40 Meter Fernsicht in eine Nebelwand zu fahren. Schon
nach 900 Metern hatten wir den Pass überfahren. Schneebedeckte Berge
lagen in Sichtweite, als wir uns auf die rasante Abfahrt in den Fjord
von Akureyri
machten. Wir sahen unser Ziel, aber um dort hin zu gelangen
mussten wir noch einmal weit nach Süden fahren. Dort konnten wir den
Fjord auf einer Brücke passieren. Noch immer war die Luftfeuchtigkeit
sehr hoch und die Wolken hingen tief. Dennoch zeigte sich die Sonne und
hinterließ eine grandiose Stimmung. Nach Mitternacht erreichten wir die
17.633 Einwohner zählende Ortschaft Akureyri.
Um auf den Zeltplatz zu gelangen,
mussten wir noch eine knackige Rampe bergan fahren.
Dabei wurden
wir von
einem Pressefotografen abgelichtet. Nach Mitternacht, auf dem Zeltplatz
angekommen, spielten die Kinder noch immer draußen. Mit 102 Kilometern
war es die
bisher längste Etappe unserer Tour gewesen. Wir fanden recht bald einen
tiefen Schlaf.
Statistik und Strecke zum 02.07.2010 (Tag 9)