Island
Juni / Juli 2010
 
Ringstraße (Part 2.1)

Home - Part 1 - Part 2 - Part 3 - Statistik - Tipps


Heute legten wir unseren ersten Ruhetag ein. Wir hatten 327 km (davon 240 km) auf Schotter zurück gelegt. Das Wetter war sehr schlecht. Es regnete fast den gesamten Tag. Wir holten im örtlichen Supermarkt überteuerte Lebensmittel und gingen für 3 € die Stunde ins Internet. Der Zugang befand sich im größten (und fast einzigen) Hotel der Ortschaft. Wieder zurück auf dem Zeltplatz schliefen wir und spielten viele Stunden Skat. 19 Uhr regnete es noch immer. Der  Wetterbericht kündigte durchwachsenes Wetter an.

Nach der zweiten Nacht auf dem Zeltplatz Myvatn sind wir 11 Uhr aufgestanden. Es regnete leicht. Auf der Ringstraße herrschte mäßiger Verkehr, dennoch war es der bisher stärkste auf unserer gesamten Tour. Nach rund sieben Kilometern machten wir eine Wanderung durch ein kleines Wäldchen. In einiger Entfernung zog ein Regengebiet vorbei. Wir blieben trocken. Vorbei an einigen Pseudovulkanen führte die Straße durch leicht bewaldetes Gebiet, einigen Ortschaften und zahlreichen Wiesen. An einer Steigung wehte ordentlicher Gegenwind. Vorbei an einem See, begleitete uns wieder Wind. Erst als wir auf einer langen Abfahrt einen Richtungswechsel vornahmen ließ es sich entspannter pedalieren. In Einarsstadir pausierten wir und trafen zwei Polinnen die sich das ambitionierte Ziel gesteckt hatten, innerhalb von drei Wochen einmal um Island zu fahren. Während der Pause blieb mir auch der leckere Kaffee in Erinnerung, der immer nachgeschenkt werden durfte. Pünktlich nach Beendigung unserer Rast kam (gegen 18 Uhr) die Sonne raus. Uns wurde recht schnell warm, denn es galt rund 200 Höhenmeter auf einen Bergsattel zu fahren. Die Polinnen hielten gut mit. Auch auf der im Anschluss folgenden rasanten Abfahrt blieben sie dran und wir erreichten gemeinsam den Wasserfall Godafoss. Dort gab es eine Cafeteria, die wir gerne aufsuchten. Eine Regenfront zog durch. Wir pausierten mehr als eine Stunde. Gegen 20:30 Uhr fuhren wir weiter. Tief liegende Wolken zeichneten sich wie dünne Fäden an den uns umgebenen Hängen ab.  Der Wind war günstig und trieb uns nach Westen. Wir waren sehr motiviert bis nach Akureyri zu fahren. Morgen war das Spiel der Deutschen gegen die Argentinier. Es galt noch einen größeren Pass zu überwinden. Wir versorgten uns an einem Fluss mit Wasser. Die Mädels errichteten an dem Flusslauf ihre Zelte. Morgen wollten wir uns wieder treffen. Wir arbeiteten uns wieder zu dritt auf eine Höhe von 516 Metern. Mit dieser Steigung schafften wir 800 Tages-Höhenmeter. Oben angekommen lag die Temperatur bei 7°C und es herrschte dichter Nebel. Da der Autoverkehr nur sehr gering war, machten wir uns keine Sorgen. Dennoch war es etwas abenteuerlich bei 40 Meter Fernsicht in eine Nebelwand zu fahren. Schon nach 900 Metern hatten wir den Pass überfahren. Schneebedeckte Berge lagen in Sichtweite, als wir uns auf die rasante Abfahrt in den Fjord von Akureyri machten. Wir sahen unser Ziel, aber um dort hin zu gelangen mussten wir noch einmal weit nach Süden fahren. Dort konnten wir den Fjord auf einer Brücke passieren. Noch immer war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch und die Wolken hingen tief. Dennoch zeigte sich die Sonne und hinterließ eine grandiose Stimmung. Nach Mitternacht erreichten wir die 17.633 Einwohner zählende Ortschaft Akureyri. Um auf den Zeltplatz zu gelangen, mussten wir noch eine knackige Rampe bergan fahren. Dabei wurden wir von einem Pressefotografen abgelichtet. Nach Mitternacht, auf dem Zeltplatz angekommen, spielten die Kinder noch immer draußen. Mit 102 Kilometern war es die bisher längste Etappe unserer Tour gewesen. Wir fanden recht bald einen tiefen Schlaf.

 




Statistik und Strecke zum 02.07.2010 (Tag 9)



Vormittag

Nachmittag
Tageskilometer 102,71
Gesamtkilometer 429,74
Höhenmeter 835
maximale Höhe 516 m
Durchschnittsgeschw. 17,1 km/h
reine Fahrzeit 5:59:41 h
Start 11:15
Ziel 0:30 (!)
TopSpeed 51,8 km/h
Temperatur 6 - 14°C
Übernachtungshöhe 320 m
Ausgaben

1000 Kronen Zeltplatz
300 Kronen Kaffee
bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2011