Island
Juni / Juli 2010
 
Ringstraße (Part 2.2)

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Heute stand das Spiel Deutschland gegen Argentinien auf dem Programm. Durch unsere lange Etappe am gestrigen Tage hatten wir nun die Möglichkeit die Übertragung Live in Akureyri zu sehen. Das voran gegangene Spiel gegen England hatten wir nur im Radio gehört. Da es in der Nacht zu Regnen begonnen hatte, fiel es uns nicht schwer einen weiteren Ruhetag einzulegen. Man erhält auf dem Zeltplatz einen Schlüssel für die Dusche in der Umkleidekabine des nahe gelegenen Schwimmbades. Der Campingplatz der zweit größten Stadt des Landes war sehr gut besucht, denn ein Kinderturnier (Fußball?) wurde in dem Ort an diesem Wochenende ausgetragen. Wir kauften etwas ein und sahen in einem (von zwei möglichen) Pubs die Übertragung. Dieses Viertelfinalspiel sahen sich etliche Leute an. Der Pub war restlos gefüllt. Die Fans waren gespalten, ohne dass eine aggressive Stimmung existiert hätte. Deutschland gewann überlegen mit 4:0. Das anschließende Spiel von Spanien zog deutlich weniger in seinen Bann. Als wir anschließend durch die Stadt schlenderten regnete es noch immer. Wir trafen zufällig auf die beiden Polinnen. Sie waren durchnässt und campten mit auf unserem Zeltplatz. Wir schlenderten zurück und schauten uns dabei die großzügig verglasten Einfamilienhäuser und ihren gepflegten Vorgärten an. Die PS-starken Automobile in der Stadt ließen auf Wohlstand schließen. Von Akureyri könnte man zu der einzigen isländischen Insel (Grimsey) nördlich des Polarkreises per Fähre reisen. Wir hofften auf besseres Wetter und bereiteten unser Abendbrot in der Campingplatzküche zu. Vergeblich versuchten wir die Polinnen für Mau-Mau zu begeistern. Skat wäre dagegen in der kürze der Zeit etwas zu komplex gewesen.

Am nächsten Tag (Sonntag) besuchte ich zusammen mit Jakob die örtliche Kirche. Der evangelische Gottesdienst dauerte etwa eine Stunde und eine Handvoll Leute hatten sich versammelt. Wir verstanden nicht viel, aber konnten zumindest fünf Lieder mitsingen. Am Ende freuten wir uns über die besondere Stimmung. Als wir uns gegen 11 Uhr auf den Rückweg machten regnete es noch immer. Wir entschieden uns erst einmal Mittag zu machen. Erfreulicherweise hörte der Regen nach dem Essen aus und wir nutzten dies um die Zelte abzubauen und uns im Supermarkt (hatte auch am Sonntag geöffnet) für die nächsten Tage einzudecken. Akureyri war für die nächsten Etappen die letzte große Stadt. Also luden wir noch einmal unsere Packtaschen voll. Gegen 15 Uhr verließen wir Akureyri auf der Ringstraße nach Norden. Die Straße war stark befahren und durch die sich nur langsam bessernden Witterungsverhältnisse wurden wir immer wieder aufs neue nass gemacht. Zumindest begann es nicht wieder zu regnen. Wir arbeiteten uns im Verlauf dieser Etappe immer weiter bergan und unsere Fahrtrichtung veränderte sich auf West. Dabei befuhren wir durch ein glazial geformtes Tal. Neben der Straße gab es etliche Wiesen und Baumgruppen. Siedlungen waren nicht auszumachen. Lediglich sahen wir vereinzelte intakte Gehöfte. Wir pausierten an einem Flusslauf. Anschließend erreichten wir ein Plateau, welches sich direkt vor dem Schlussanstieg befand. Hatte sich während der letzten zwei Fahrtstunden ein teils nur wolkiger Himmel gezeigt, mussten wir die letzte Rampe im dichten Nebel fahren. Es kamen auf diesem Teilstück mehr als 300 Höhenmeter zusammen (max. Höhe 540, 6°C und Nebel). Auf dem höchsten Punkt befand sich eine Klimastation,  die in einigen Minuten Abstand ein Bild der Umgebung aufnimmt (www.vegagerdin.is). Kurz nachdem wir den Pass verlassen hatten, fuhren wir aus dem Nebel heraus und radelten für einige Kilometer leicht bergab. Es blieb kalt und bedeckt bis zum Abend. Links der Straße befand sich ein Flusslauf und die uns umgebenen Hänge waren baumlos. Diese Region war nicht bevölkert. Aufgrund von starkem Gegenwind schafften wir es heute nicht mehr bis nach Varmahlíð Bei einer Brücke wechselten wir die Flussseite und bauten unsere Zelte hundert Meter von seinem Ufer auf. Überraschenderweise trafen die beiden Polinnen keine Stunde nach uns ein; obwohl sie deutlich später gestartet gewesen sind. Wie sie uns berichteten, hatten sie in etwa die selbe Zeit benötigt. Wir hatten ihnen auf dem Zeltplatz in Akureyri unsere ungefähre Übernachtungsposition genannt. Wir kochten für sie Kartoffelpüre zum Abendbrot und entspannten zusammen in unserem geräumigen Zelt.

 



Statistik und Strecke zum 04.07.2010 (Tag 11)



Vormittag

Nachmittag
Tageskilometer 74,92
Gesamtkilometer 504,66
Höhenmeter 1041
maximale Höhe 540 m
Durchschnittsgeschw. 15,1 km/h
reine Fahrzeit 4:57:21 h
Start 15:00
Ziel 20:30
TopSpeed 41,9 km/h
Temperatur 6 - 15°C
Übernachtungshöhe 120 m
Ausgaben

4500 Kronen für den Einkauf

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