Home - Part
1
- Part 2 - Part 3 - Statistik - Tipps
Obwohl
es an dem heutigen Tag
noch immer bedeckt war, hatte es nicht geregnet. Wir spielten nach dem
gemeinsamen Frühstück mit meiner Frisbeescheibe und starteten gegen
12:30 Uhr. Für 17 Kilometer führte die Straße leicht bergab. Mit
wechselnder
Führungsarbeit kamen wir gut gegen den leichten Gegenwind voran. Auch
starteten wir ein kleines
Wettrennen, welches sich durch den Wind und die taktischen
Möglichkeiten spannend gestaltete. Nicht besonders spektakulär
war die Landschaft. Eine Handvoll intakter Gehöfte, Wiesen
und der Fluss waren alles. Kurz vor Varmahlíð mussten
wir noch eine
kleine Rampe bewältigen, ehe wir uns im örtlichen Supermarkt versorgen
konnten. Typisch für Island war das großzügig integrierte Café. Wir
konnten einmal Kaffee kaufen und immer wieder nachfüllen. Die Polinnen
bestellten eine Schüssel Suppe, die auch immer wieder voll gemacht
werden
durfte. Die Schüssel und die Kaffeebecher machten die Runde und alle
wurden satt. Auch konnten wir für die nächsten Tage zum letzten Mal
Obst, Schokolade und Cola kaufen. Wir deckten uns ein und entspannten
mehr als eine Stunde. Das Wetter blieb konstant. Erfreulicherweise
regnete es jedoch nicht, sodass wir den nun folgenden Anstieg (300
Höhenmeter) unter guten Bedingungen fahren konnten. Nach dem Pass
(Höhe: 415 m) wollten wir wieder getrennter Wege fahren. Deswegen waren
die beiden Polinnen motiviert eine Bergwertung zu fahren. Wir alle
traten in die Pedale und am Ende konnte ich mich unter Vollgas rund
vier
Minuten von den Mädels absetzen. Durch die Anstrengung hatte
ich
nicht viel Blick für
die Umgebung gehabt. Einzig eine kleine Wasserfläche und verstreut
liegende Bäume hatten sich schemenhaft in dem dichten Nebel
abgezeichnet. Der
Autoverkehr war mäßig. Bis alle sich den Pass nach oben gearbeitet
hatten, vergingen weitere 24 Minuten. Die Abfahrt war rasant und
schnell. Das
Feld hatte sich bei der Ankunft im Tal gespiegelt. Ich kam als letzter
an. Die Polinnen wollten weitere 300 Kilometer auf der Ringstraße
reisen und in wenigen Tagen zurück fliegen. Jakob, Jens und
ich
bogen nach Süden ab um
auf einer Schotterpiste die Kjölur Route zu fahren. Wir machten noch
einige Gruppenfotos und verabschiedeten uns herzlich.
Diese Etappe
sollte ruhig ausklingen und eso ntschieden wir nur noch wenige
Kilometer zu fahren. Der Untergrund war fest gefahren und der Schotter
stellte im Vergleich zum Hochland keine besondere Herausforderung dar.
Wir radelten durch ein baumloses Tal, in dem auch ein 15 Meter breiter
Fluss neben Grünen Wiesen floss. Es existierten noch eine Handvoll
intakter Farmen mit Pferden, Schafen und Hunden. Die Gehöfte sahen
etwas herunter gekommen aus. Die Transportmittel der Besitzer ebenso.
Auf kleinen blauen Schildern waren Gehöfte vermerkt, die nicht mehr
bewohnt sind, oder nur noch deren Grundmauer auszumachen war. Sie
überwogen deutlich, gegenüber den noch intakten Farmen. Es schien nur
noch eine
Frage von Jahrzehnten zu sein, bis dieses Tal völlig verlassen ist. An
einer Kapelle legten wir eine Pause ein und ließen die Stimmung auf uns
wirken. Jakob las das Kirchenbuch und stellte fest, dass die Menschen
hier sehr alt geworden sind. Wir bauten die Zelte in einer
Flussschleife auf und entspannten uns bei Skat.
Statistik und Strecke zum 05.07.2010 (Tag 12)