Island
Juni / Juli 2010
 
Kjölur Route (Part 3.5)

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Ich wachte heute Morgen 8:30 Uhr mit dem Wecker auf. Bis zum Spiel der Deutschen gegen Uruguay hatte ich 10 Stunden für 89 Kilometer Zeit. Das Spiel wollte ich im Flughafen sehen. Kurz nach Mitternacht würde ich dann zurück fliegen. Ich packte meine Sachen und kam 10:30 Uhr. Jens und Jakob hatten sich auch aus ihren Schlafsäcken gepellt und verabschiedeten mich. Jakob blieb noch drei Tage länger und Jens hatte noch einige Wochen mehr Zeit. Mit günstigen Wind auf gutem Schotter fuhr ich an dem Westufer des See Þingvellir. Als ich nach Südwesten abbog, befand sich am Fuße eines Berges ein Geothermiekraftwerk. Aus seinen Schornsteinen quoll eine riesige Wolke von weißem Rauch. Es folgte der knackigste Anstieg der gesamten Tour. Bei 15 % Steigung musste ich auf eine Höhe von 400 m fahren. Es folgte ein Tal und ein weiterer Anstieg von 100 Höhenmetern. Ich konnte lediglich Schrittgeschwindigkeit fahren. Mich umgaben viele Fliegen. Aufgrund der Steigung musste ich beide Hände fest an den Griffen lassen und hatte keine Möglichkeit die Insekten zu vertreiben. Mund zu und Gas geben!
Auf dem Pass hatte ich einen tollen Ausblick auf die Weite Ebene östlich der Hauptstadt. Sie war baumlos und wie sich später zeigte, grasten nur einige Schafe am Wegesrand. Gehöfte konnte ich nicht ausmachen. In einiger Entfernung nach Süden zeigte sich bereits eine Regenfront. So wie der Wind stand, hatte ich kaum eine Chance dem Regen zu entgehen. Nach der Abfahrt und einigen Kilometern (auf der 435) über die Ebene war mir klar, das ich in wenigen Minuten nass werden würde. Ich hatte noch Zeit etwas zu essen und zu trinken. Meine Regensachen hoch zu holen und mich über den letzten trockenen Kilometer zu freuen. Bei Tageskilometer 28 hatte er mich eingeholt. Nach drei Kilometern waren die Schuhe nass. Ich wechselte zu der 431 über die Ringstraße auf die 408 und umging damit den Verkehr der Hauptstraße. Als ich an dem See Ellioavatn vorbei gefahren war, hatte es mit regnen aufgehört. Wenig später erreichte ich einen sehr noblen Vorort von Reykjavik. Auffällig waren die großzügigen Fenster der Häuser und die dicken Automobile. Zahlreiche Häuser befanden sich noch im Bau, aber es schien ein gesundes Wachstum zu herrschen. Ich arbeitete mich durch das Straßengewirr und kaufte für 1500 Kronen ein. Das Essen sollte bis morgen Abend reichen. Als ich den Supermarkt verließ, regnete es erneut. Es wehte Ostwind. Mich reizte der Gedanke bis zum Airport zu fahren. Trotz der widrigen Bedingungen schruppte ich die rund restlichen 40 Kilometer runter. Die Fahrt auf der zweispurigen Straße machte nicht besonders viel Spaß. Besondere Aussichten gab es nicht. Es war flach und jeder der sich etwas Stress sparen möchte, sollte lieber den Bus nehmen. Er benötigt für die Strecke Flughafen-Hauptstadt weniger als eine Stunde.10 Kilometer vor dem Ziel hatte es aufgehört zu regnen. Mit Sonnenschein konnte ich die Tour beenden. Am späten Nachmittag war es völlig aufgeklart. Das WM-Spiel musste ich mir im Radio anhören, denn in dem (vergleichsweise) kleinen Flughafen, gab es keine Fernseher. Zum Einchecken war es noch zu früh (wie ich später bemerkte, gab es im Duty-free-Bereich zahlreiche Fernseher). Ich konnte mir durch den Tipp des Flughafenpersonals eine Pappbox organisieren. Sie war sehr groß und das Rad sowie Anhänger passten problemlos hinein. Alles wurde problemlos mitgenommen. Ich flog in der Nacht die 4 Stunden zurück nach Düsseldorf.

Zurück in Deutschland erhielt ich mein voll funktionsfähiges Rad. Ich erwischte den ersten Zug nach Jena. Es war an diesem Morgen bereits angenehm warm. Leider gab es durch die Hitzewelle der letzten Tage erhebliche Verspätungen. Der IC von Hamm nach Soest fiel aus. Der Schienenersatzverkehr (Bus) konnte mich und mein Rad nicht transportieren. Für die 30 Kilometer hatte ich zwei Stunden Zeit. In der Wärme (fast 30°C) fuhr es sich sehr entspannt. Ich schpulte die Kilometer runter und fand sogar noch Zeit mich an einem Erdbeerfeld zu versorgen. Es war Sonntag und nicht viel los auf den Straßen. Ich bekam den Zug in Soest und konnte problemlos bis nach Jena durchfahren. Dort angekommen besuchte ich ein Freibad und chillte auf einer grünen Wiese.

Ende 2010 konnte ich diesen Bericht fertig stellen.
Ich danke Jakob und Jens für die tolle Unterstützung.
Die nächste Tour kann kommen!



Statistik und Strecke zum 10.07.2010 (Tag 17)



Vormittag

Nachmittag
Tageskilometer 89,00
Gesamtkilometer 908,01
Höhenmeter 600
maximale Höhe (m) 500
Durchschnittsgeschw. 17,3 km/h
reine Fahrzeit (h) 5:30:00
Start 10:30
Ziel 16:30
TopSpeed (km/h) 50,6
Temperatur 8 - 13°C
Übernachtungshöhe (m) -
Ausgaben

1500 Kronen
Einkauf

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