Home - Part
1
- Part 2 - Part 3 - Statistik - Tipps
Ich
wachte heute Morgen 8:30 Uhr mit dem Wecker auf. Bis zum Spiel der
Deutschen gegen Uruguay hatte ich 10 Stunden für 89 Kilometer Zeit. Das
Spiel wollte ich im Flughafen sehen. Kurz nach Mitternacht würde ich
dann zurück fliegen. Ich packte meine Sachen und kam 10:30 Uhr. Jens
und Jakob hatten sich auch aus ihren Schlafsäcken gepellt und
verabschiedeten mich. Jakob blieb noch drei Tage länger und Jens hatte
noch einige Wochen mehr Zeit. Mit günstigen Wind auf gutem Schotter
fuhr ich an dem Westufer des See Þingvellir. Als ich nach Südwesten
abbog, befand sich am Fuße eines Berges ein Geothermiekraftwerk. Aus
seinen Schornsteinen quoll eine riesige Wolke von weißem Rauch. Es
folgte der knackigste Anstieg der gesamten Tour. Bei 15 % Steigung
musste ich auf eine Höhe von 400 m fahren. Es folgte ein Tal und ein
weiterer Anstieg von 100 Höhenmetern. Ich konnte lediglich
Schrittgeschwindigkeit fahren. Mich umgaben viele Fliegen. Aufgrund der
Steigung musste ich beide Hände fest an den Griffen lassen und hatte
keine Möglichkeit die Insekten zu vertreiben. Mund zu und Gas geben!
Auf
dem Pass hatte ich einen tollen Ausblick auf die Weite Ebene östlich
der Hauptstadt. Sie war baumlos und wie sich später zeigte, grasten nur
einige Schafe am Wegesrand. Gehöfte konnte ich nicht ausmachen. In
einiger Entfernung nach Süden zeigte sich bereits eine Regenfront. So
wie der Wind stand, hatte ich kaum eine Chance dem Regen zu entgehen.
Nach der Abfahrt und einigen Kilometern (auf der 435) über die Ebene
war mir klar, das ich in wenigen Minuten nass werden würde. Ich hatte
noch Zeit etwas zu essen und zu trinken. Meine Regensachen hoch zu
holen und mich über den letzten trockenen Kilometer zu freuen. Bei
Tageskilometer 28 hatte er mich eingeholt. Nach drei Kilometern waren
die Schuhe nass. Ich wechselte zu der 431 über die Ringstraße auf die
408 und umging damit den Verkehr der Hauptstraße. Als ich an dem See
Ellioavatn vorbei gefahren war, hatte es mit regnen aufgehört. Wenig
später erreichte ich einen sehr noblen Vorort von Reykjavik. Auffällig
waren die großzügigen Fenster der Häuser und die dicken Automobile.
Zahlreiche Häuser befanden sich noch im Bau, aber es schien ein
gesundes Wachstum zu herrschen. Ich arbeitete mich durch das
Straßengewirr und kaufte für 1500 Kronen ein. Das Essen sollte bis
morgen Abend reichen. Als ich den Supermarkt verließ, regnete es
erneut. Es wehte Ostwind. Mich reizte der Gedanke bis zum Airport zu
fahren. Trotz der widrigen Bedingungen schruppte ich die rund
restlichen 40 Kilometer runter. Die Fahrt auf der zweispurigen Straße
machte nicht besonders viel Spaß. Besondere Aussichten gab es nicht. Es
war flach und jeder der sich etwas Stress sparen möchte, sollte lieber
den Bus nehmen. Er benötigt für die Strecke Flughafen-Hauptstadt
weniger als eine Stunde.10 Kilometer vor dem Ziel hatte es aufgehört zu
regnen. Mit Sonnenschein konnte ich die Tour beenden. Am späten
Nachmittag war es völlig aufgeklart. Das WM-Spiel musste ich mir im
Radio anhören, denn in dem (vergleichsweise) kleinen Flughafen, gab es
keine Fernseher. Zum Einchecken war es noch zu früh (wie ich später
bemerkte, gab es im Duty-free-Bereich zahlreiche Fernseher). Ich konnte
mir durch den Tipp des Flughafenpersonals eine Pappbox organisieren.
Sie war sehr groß und das Rad sowie Anhänger passten problemlos hinein.
Alles wurde problemlos mitgenommen. Ich flog in der Nacht die 4 Stunden
zurück nach Düsseldorf.
Zurück in Deutschland erhielt ich mein
voll funktionsfähiges Rad. Ich erwischte den ersten Zug nach Jena. Es
war an diesem Morgen bereits angenehm warm. Leider gab es durch die
Hitzewelle der letzten Tage erhebliche Verspätungen. Der IC von Hamm
nach Soest fiel aus. Der Schienenersatzverkehr (Bus) konnte mich und
mein Rad nicht transportieren. Für die 30 Kilometer hatte ich zwei
Stunden Zeit. In der Wärme (fast 30°C) fuhr es sich sehr entspannt. Ich
schpulte die Kilometer runter und fand sogar noch Zeit mich an einem
Erdbeerfeld zu versorgen. Es war Sonntag und nicht viel los auf den
Straßen. Ich bekam den Zug in Soest und konnte problemlos bis nach Jena
durchfahren. Dort angekommen besuchte ich ein Freibad und chillte auf
einer grünen Wiese.
Ende 2010 konnte ich diesen Bericht fertig stellen.
Ich danke Jakob und Jens für die tolle Unterstützung.
Die nächste Tour kann kommen!
Statistik und Strecke zum 10.07.2010 (Tag 17)