Sizilien
März & April 2009
Home - Statistik - Tipps
 
Tag 3: 30.03.2009 Siracusa und eine tiefe Schlucht


8:30 Uhr war ich heute morgen wach gewesen und 9 Uhr war es auch Zeit für Micha aufzustehen. Wir waren die einzigen Gäste unseres Hotels, in dieser Nacht gewesen. Aber bereits 9:30 Uhr machte der Hotelier Stress. Er forderte uns auf, das Zimmer zu räumen. Draußen war es bedeckt und während wir die Räder auf die Straße schleppten und das Gepäck befestigten, begann es noch zu regnen. Wir begaben uns auf die Suche nach einen Radladen um das Problem mit Michas Hinterrad in den Griff zu bekommen. In Richtung einer kleinen Insel östlich des Stadtzentrums wurden wir fündig. Um dort hin zu gelangen hatten wir uns mehrmals durchfragen müssen. Auch bei dieser Auskunft erlebten wir die Sizilianer steht’s hilfsbereit. Micha kaufte sich Speichen und einen passenden Speichenschlüssel und zog die Speichen seines Hinterrads in einer Seitengasse fest. Ich erkundete mit der sich durchsetzenden Sonne die nähere Umgebung und entdeckte dabei eine sehr schön restaurierte barocke Kirche samt opulenten Plaza. 12 Uhr hatte Micha seine Arbeit beendet und wir radelten noch einmal um die kleine Insel, mit ihren zahlreichen Gässchen und aufwendig restaurierten Gebäuden. Zu unserer Freude hatte sich die Sonne durchsetzen können und schien uns nun wärmend auf den Rücken. Bevor wir die Stadt verließen, kauften wir bei einem überteuerten Spar für 22 € ein und aßen vor einem kleinem Park zu Mittag. Obwohl der Park Top gepflegt erschien, war er verschlossen. Vermutlich wollte man ihn sauber halten?! Das größte Erbe von Siracusa war seine griechische und römische Vergangenheit. Im Westen der Stadt besichtigten wir ein Kolosseum und ein Amphitheater, welchem im fünften Jahrhundert vor Christus erbaut wurde und damals das zweit größte seiner Zeit gewesen war. Beeindruckend auf dem Areal war auch ein riesiger und leicht zugänglicher Felsspalt von dem wir einen Garten erreichten in dem es Micha ein leichtes gewesen war, Orangen mit einer Zaunslatte vom Baum zu schlagen.


15:30 Uhr verließen wir Siracusa auf einer relativ stark befahrenen Straße nach Westen. Nach einigen Kilometern konnten wir auf eine kleinere Straße wechseln und radelten entlang einer Kalksteinformation stetig bergan. Auf den letzten Kilometern zum Bergsattel schlängelte sich die Straße über Serpentinen nach oben. Entlang der Straße konnte Micha einige Karsthöhlen und Einschlüsse von „vulkanischen Bomben“ (Gestein welches aus dem Ätna heraus geschleudert wurde) ausmachen. Bei einer riesigen Orangenplantage stoppten wir und gönnten uns den süßen Saft der runden Frucht. Wir hatten beide in etwa die gleiche Geschwindigkeit und konnten uns somit entspannt nach oben arbeiten. Bei 507 m über NN hatten wir den höchsten Punkt des Tages erreicht. Auf der Höhe pfiff der Wind und wir fragten bei den Einheimischen von Sortino (437 m über NN) nach dem richtigen Weg. Die Straße war gut asphaltiert und führte durch ein kleines Tal, was noch einmal eine kurze Abfahrt und einen zehnminütigen Anstieg bedeutete. Wir passierten eine Kuhherde und der zugehörige Bauer grüßte uns herzlich. Bald hatten wir das Ende der asphaltierten Straße erreicht und mussten unsere Räder samt Gepäck durch ein viel zu enges Gatter zerren. Wir befanden uns nun in einem kleinen Naturschutzreservat (Riserva Naturale Pantalica Valle dell Anapo e T Cava Grande). Der Schotterweg verwandelte sich alsbald in einen Wanderpfad, welcher mit zahlreichen Wurzeln überzogen und Steinen übersäht war. Das Vorwärts kommen wurde uns somit deutlich erschwert. Zwei Deutsche kamen uns entgegen und prophezeiten mir, das es unumgänglich ist, den Schotterweg bis zu einer Schlucht zu folgen, um anschließend die selbe Höhendifferenz von 70 Metern auf der anderen Seite eines Flusses wieder nach oben zu schieben. Langsam senkte sich die Sonne über dem Horizont und uns war klar, alsbald das Zelt aufbauen zu müssen. Wir nutzen hierfür eines der wenigen Wiesenstücke. Nur einen Steinwurf von unserer Zeltstelle entfernt breitete sich die üppig grün bewachsene Schlucht aus. Mittlerweile war es bedeckt und wir ließen uns das Abendbrot schmecken.

Statistik zum 03ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Vormittag

Tageskilometer
53,48 km
Gesamtkilometer
141,52 km
Höhenmeter
673 (1125)
maximale Höhe
502 Meter
Durchschnittsgeschw.
14,9 km/h
reine Fahrzeit
3:34:28 h
Start
15:00Uhr
Ziel
19:15 Uhr
TopSpeed
50,7 km/h
Temperatur
16 - 23 °C
Übernachtung


Riserva Naturale Pantalica Valle dell Anapo e T Cava Grande
Übernachtungshöhe
272 m über NN
Trinken


0,5 Liter Saft
1,5 Liter Wasser
Stärkungen
Mars, Orangen
Ausgaben

14 € Einkauf
4 € Karten

Tag 2 / Tag 4


bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2009