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Island
Juni
/ Juli 2010
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Über das Hochland von Island (Part 1.4)
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Am
nächsten Morgen (27.06.2010) aßen wir einmal mehr Cornflakes mit
Milchpulver und Wasser aus dem örtlichen Bächlein. Zur Stärkung gönnten
wir uns Kuchen bei der Snackbar. Drinnen war es angenehm warm. Wir
trafen auf einen Guide, der uns schon einmal unser Vorhaben mit einem
anerkennenden Nicken quittierte. Scheinbar ist die Strecke irgendwann
nicht mehr für Autos passierbar. Aber es lagen noch zu viele Kilometer
vor uns um die genauen Bedingungen abschätzen zu können. Draußen tobte
ein starker Südwind. Gegen diesen mussten wir auf den ersten vier
Kilometern ankämpfen. Es war sehr anstrengend gewesen und wir alle
waren froh bald nach Südwesten abdrehen zu können. Die Piste wurde
holpriger und es war ratsam eine gute Spur zu finden um nicht ständig
durchgeschüttelt zu werden. Auch erblickten wir die ersten Schilder,
die uns auf nahende Furten hinwiesen. Die ersten Flüsschen waren leicht
zu passieren. Doch schon bald standen wir Knietief im Wasser. Mit
verschiedenen Strategien passierten wir die Flüsse.
Jens
und Jakob
fuhren mit ihren Wechselturnschuhen durch das Wasser, während ich meine
Sandalen angezogen hatte. Bis zum Abend hatten wir drei nennenswerte
Flussläufe überwunden. Wir hatten Glück, denn niemals war das Wasser
tief oder die Strömung stark gewesen. Auf dem weiteren Streckenverlauf
erlebten wir verschiedene Untergrundbedingungen. Es wechselte zwischen
sandig, steinig und kantig (Lavafelder). Der Verkehr beschränkte sich
auf ein gutes Dutzend Fahrzeuge. Sie bremsten auf
Schrittgeschwindigkeit ab und dennoch vernebelte uns ihre Staubwolke
jeweils für einige Minuten die Sicht. Einmal wurden wir aus dem Auto
heraus gefilmt. Auch trafen wir Elsbeth Sie
war ein isländischer
Guide und Skilehrer in Österreich. Auf Deutsch informierte sie uns über
die Position von trinkbaren Wasserstellen, die Tiefe der Furten und die
Pistenbedingungen. Über diese Informationen in dieser abgelegenen
Region waren wir sehr dankbar gewesen. Wir füllten unsere Trinkflaschen
und Jakobs Wassersack an dem dritten Flusslauf. Die Landschaft war
grandios. Seit mehr als einem Tag hatten wir kein Strauch oder Baum
gewesen. Es war (abgesehen von der Wiese in Möðrudalur) ausnahmslos
karg und trocken. Nicht auszudenken wie die Bedingungen bei Nässe
und/oder starkem Wind gewesen wären. „Zumindest wäre bei Nässe der Sand
bündiger“, meinte Jakob. Pünktlich zum Spiel von Deutschland gegen
England (4:1) suchten wir einen kleinen Vulkankegel auf und pausierten
in seiner schwarzen Asche. Bereits in Möðrudalur hatten wir den 1682 m
hohen Herðubreið gesehen. Durch die auffällige Form des Tafelvulkans
wird er als die Königin der Berge Islands bezeichnet. Wir arbeiteten
uns mit Blick auf seine Ostflanke nach Süden. Gegen Abend hatte sich
der Wind etwas gelegt und es war vollends aufgeklart. Wir
bauten
unser Zelt gegen 18:30 Uhr in einer windgeschützten Senke auf.
Vorsitzhalber sicherte Jakob unser Zelt mit großen Steinen ab. Zum
Abendbrot gab es Reise mit Tomatensauce und Broccoli (gefriergetrocknet
aus dem Tierladen: www.).
Nahe
unserer Zeltstelle befand sich ein reißender Fluss, der nur über eine
massive Brücke zu überqueren war. Er führte einen sehr großen Anteil
von Schwebestoffen mit sich, der ihn milchig trüb erscheinen ließ. Der
Guide hatte uns glücklicherweise den Tipp mit dem Trinkwasser gegeben.
Notfalls hätten wir ansonsten das hier vorhandene trübe
Gletscherschmelzwasser trinken müssen. Nach den heutigen rund 43 km
fühlten wir uns sehr gut. Mit fast fünf Stunden Fahrtzeit lag
der
Schnitt bei spektakulären 9,1 km/h. Noch waren etwa 70 % der Strecke
befahrbar gewesen. Nur selten mussten wir heute schieben.
Statistik und Strecke zum 27.06.2010 (Tag 4)
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Vormittag |
Nachmittag |
Tageskilometer |
43,82 |
Gesamtkilometer |
140,06 |
Höhenmeter |
394 |
maximale
Höhe |
620 m |
Durchschnittsgeschw. |
9,1 km/h |
reine
Fahrzeit |
4:47:14 h |
Start |
11:00 |
Ziel |
19:30 |
TopSpeed |
23,5 km/h |
Temperatur |
~ 10°C |
Übernachtungshöhe |
585 m |
Ausgaben
|
3 € Kaffee |
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