Kjölur Route

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In der Nacht hatten wir nur sehr schlecht geschlafen. Schuld war ein heftiges Sturmgebiet. Selbst das abstecken und zusammenbauen der Zelte wurde zur kleinen Herausforderung. Die Sonne setzte sich im Laufe des Vormittags durch und ließ den nahe gelegenen Gletscher erstrahlen. Der aus Norden wehende Wind stand für uns recht günstig. Auf den ersten zehn Kilometern war die Piste noch sehr grobkörnig. Nach einer massiven Brücke über einen Fluss aus Gletscherwasser arbeiteten wir uns 250 Höhenmeter bergan. Von 700 Metern Höhe hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die karge Landschaft. Rasant war die nun folgende Abfahrt. Die Piste war bei mehr als 50 km/h erstaunlich gut zu befahren. Nach der Überquerung eines weiteren Flusslaufes mussten wir noch einmal einen knackigen Schotteranstieg überwinden. Das zweite Mal auf dieser Tour mussten wir schieben. Wir wurden nun förmlich nach Süden geschoben. Bei Tageskilometer 30 hatten wir wieder Asphalt unter den Reifen. Wenige Kilometer brach Jens Anhänger. Mit Schellen und Kabelbinder konnte er den Stahl (zu mindestens für die kommenden Etappen) stabilisieren. Wir trafen zudem auf drei uns entgegen kommende französische Tourenradler, die gegen den Wind kämpften. Sie waren etwas zu bedauern. Wir rollten spielend mit mehr als 30 km/h zum Gullfoss Wasserfall. Der im goldenen Dreieck befindliche Wasserfall ist ein stark frequentiertes Reiseziel und entsprechend kurz hielten wir uns dort auf. Der zweitgrößte Geysir (Großer Geysir) der Erde befand sich nur wenige Kilometer entfernt. Dort gab es deutlich weniger Touristen und wir verweilten etwa eine halbe Stunde. Im Zyklus von zwei Minuten schoss er seinen Wasserstrahl von rund 20 Meter empor. Nach 70 Kilometern campten wir auf einer riesigen Wiese. Es gab keine weiteren Zelte und nur zwei Campingwagen. Wir hatten genügend Zeit das satte grün und den azurblauen Himmel anzusehen und darauf zu liegen. Bis spät in der Nact spielten wir Skat.

Statistik und Strecke zum 08.07.2010 (Tag 15)