Kuba
Januar & Februar 2009
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Tag 12: 27.01.2009 Flachetappe von Santa Clara zum Meer


Die Nachtfahrt im Bus war leider alles andere als bequem, aber zumindest hatten wir ein wenig Schlaf gefunden. Nachdem der Busfahrer durch ein tiefes Schlagloch gerumpelte, waren zumindest alle Insassen wach gewesen – Gleichberechtigung für alle die schnell einen tief Schlaf finden. Den Sonnenaufgang sahen wir durch die Scheiben der rechten Busseite hinter einigen dicken Wolken. Kurz nachdem wir Santa Clara gegen 8 Uhr erreicht hatten setzte Regen ein, der jedoch nach wenigen Minuten wieder aufhörte. Die Straße war dennoch übersäht mit Pfützen. Leicht verdreht durch die Fahrt, machten wir uns auf den Weg nach Nordwesten in Richtung Santo Domingo. Der Verkehr war ungewohnt stark und die Ausstattung der Behausungen machten auf den ersten Blick einen besseren Eindruck als jene im Südosten der Insel. Die Menschen in dieser Region waren zudem hellhäutiger als die Kubaner im Osten. Die nasse Straße und der Verkehr erschwerten die Fahrt. Nach wenigen Minuten waren wir genervt und dreckig. Nach 13 Kilometern hatten wir den gröbsten Verkehr hinter uns gelassen und pedalierten auf einer weniger befahrenen Straße. Bis nach Santa Domingo gab es zwei kleinere Ortschaften. In beiden gab es keine Möglichkeit, Waren des täglichen Bedarfs einzukaufen, sodass wir erst bei Tageskilometer 38 einkaufen konnten. Bis dahin mussten wir mit je einer Flasche Wasser auskommen. Sehr angenehm war der Rückenwind. Auf manchen Passagen konnte man ohne größere Kraftanstrengung mehr als 40 km/h auf der Geraden fahren. Wie bereits während der letzten Tage war es sehr flach und auf den 99 Kilometern bis zum Meer kamen lediglich 113 Höhenmeter zusammen. Erstmals auf dieser Tour liefen und heute zwei Hunde hinterher. Wir konnten sie jedoch ohne größere Kraftanstrengung abhängen. 11 Uhr hatten wir Santa Domingo erreicht. Sehr schön anzusehen war die örtliche Kirche, die gerade renoviert wurde. Einer der Bauarbeiter versuchte, uns wild gestikulierend und etwas nervös seine Job zu beschreiben. Details konnten wir jedoch nicht erfahren – zu schlecht waren unsere Sprachkenntnisse.


Direkt gegenüber des Kirchplatzes befand sich ein Pizzastand. Wir mussten einige Zeit warten, aber bekamen vier leckere Pizzen für zehn Pesos das Stück. Nachdem diese aufgegessen waren, holten wir uns zwei weitere für die zweite Etappenhälfte. Hinter Santa Domingo konnten wir auf einer kleinen und fast unbefahrenen Straße ziemlich genau nach Nordwesten fahren. Auf hier war die Strecke topfeben und dünn besiedelt (nur zwei Siedlungen auf 54 Kilometern). Ein kleines Waldgebiet erinnerte uns an die Etappen in Schweden und sorgte für Abwechslung von den riesigen Ackerflächen in dieser Region. Noch immer stand der Wind günstig und wehte ziemlich genau und recht stark von hinten!!! Zudem wurde das Wetter immer besser und 15 Kilometer vor dem Ziel hatte sich die Sonne durchgesetzt und strahlte von einem azurblauen Himmel. Wenige Kilometer vor dem Meer führte die Straße, auf einen Hügel von 50 Meter Höhe, leicht bergan. Von ihm aus hatten wir einen schönen Rundblick und konnten einen dünnen Sandstreifen am Meer ausmachen. An einer Kreuzung, etwa 500 Meter vor dem Strand, war es und noch möglich, Wurstbrote und drei Liter Limo zu kaufen. Der Playa Ganuza ging in den Playa El Salto über. Beide Strände waren menschenleer und die wenigen Strandschirme zeigten, dass hier touristische Aktivitäten herrschten, für die es Ende Januar jedoch noch zu früh war. Unweit des Strandes lag eine kleine Ferienanlagen, bestehend aus niedrigen Häusern, die ebenfalls (noch) unbewohnt waren. Da es immer noch windete, bauten wir das Zelt auf einer kleinen Wiese hinter einem Busch auf. Erfreut über die stabile Verankerung im Boden, vollführte Mäfju einen Freestyle-Sprung. Bevor ich mich zum relaxen an den Strand gelegt hatte, radelte ich noch schnell zur nächsten Ortschaft fünf Kilometer nach Osten. Dort holte ich fünf Liter Wasser und Wurstbrötchen für das Frühstück. Der Wind wehte heftig und ließ die Kraft der Sonne nicht erahnen und so hatte sich Mäfju nach einem kurzen Sonnenbad bereits einen Sonnenbrand geholt. Nachdem die Sonne weg war, fotografierte ich den fantastischen Sternhimmel und legte mich gegen 21 Uhr in das Zelt.

Statistik zum 12ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag

leicht bewölkt war es
Nachmittag
Rückenwind !!!

Tageskilometer
99,03 km
Gesamtkilometer
1003,56 km
Höhenmeter
114 (5886)
maximale Höhe
70 m
Durchschnittsgeschwindigkeit
24,3 km/h
reine Fahrzeit
4:03:46 h
Start
8:45 Uhr
Ziel
13:45 Uhr
TopSpeed
41,1 km/h
Temperatur
22 - 30 °C
Übernachtung
8 km NE von Corralillo
Übernachtungshöhe
0 m
Trinken

1,5 Liter Wasser
1,0 Liter Limo
Stärkungen
1 Mars
Ausgaben
1 PC ~ 1 Euro
1 Pesos ~ 23 PC

30 Pesos Pizzen
8 Pesos Hot Dog
4 PC Wasser, Limo und Soda


Tag 11 / Tag 13












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