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Tag 7: 16.01.2008: zum Franz Josef Gletscher
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Bereits heute morgen war super Wetter. Zudem war es windstill, aber die Sandflys machten uns auch beim Frühstück das Leben schwer, sodass Mäfju zu mir ins Zelt frühstücken kam. In der Nacht hatte sich viel Tau auf unseren Zelten angesammelt, sodass wir noch ein wenig warten mussten, ehe alles trocken war und wir gegen 10 Uhr aufbrechen konnten. Zuerst füllten wir unsere Radflaschen (3,5 l) in Ross und schauten kurz bei der örtlichen Touristinfo vorbei. Da in dieser Region der größte Goldklumpen des Landes gefunden und die Umgebung von zahlreichen Goldgräbern heimgesucht wurde, findet man einige Informationen über den Goldrausch. Auf den ersten 22 km ging es sehr gut voran. Es war leicht abschüssig und üppiges Grün am Wegesrand mit einem azurblauen Himmel erzeugten eine sehr angenehme Atmosphäre. In Pukekura machten wir den ersten Stopp. Hier standen zwei Gaststätten. Die eine hatte eine riesige Sandfly als Maskottchen und in der anderen konnte man sich die Bilder von überfahrenen Opposums anschauen (leider war die zweite Gaststätte noch nicht geöffnet). Während der Pause knallte die Sonne bereits heftig runter, sodass wir uns einmal mehr eincremen mussten. Weitere 10 Kilometer weiter hatten wir den Lake Ianthe erreicht. Hier gab es auch eine super Raststätte welche wir zum Mittagsessen nutzten. Ich hatte in Westport billige Wurst gekauft, welche ich nun erstmals probierte. Mäfju hatte diese Wurst am Anfang gekauft und lehnte sie nun dankend ab. Mir wäre nach dem ersten Bissen fast schlecht geworden und so stieg ich wieder um auf Fischbüchse. Neben Käse ist der Fisch aus der Büchse unser Hauptaufstrich. 13 Uhr setzten wir unsere Etappe fort. Auf der Strecke gab es so gut wie keine Ortschaften. Bis auf Touribusse war der Verkehr auch sehr gering. Nach 47 Kilometern war das Nest Harihar erreicht. Hier kauften wir etwas zu trinken und gönnten uns eine kleine Ruhepause. Heute sollte die Sonne zu unserem härtesten Widersacher werden. In der Mittagszeit waren bereits mehr als 30 °C und es war absolut windstill. Hinter der Ortschaft stieg es kurz zum Mount Hercules an. Hier konnte Mäfju zwei Tourenradler aus Holland einholen. Ich hatte ein paar Fotos gemacht, aber konnte zu den drei wenig später aufschließen. Da wir deutlich zügiger als die beiden fuhren, setzten wir uns recht schnell ab. Zu unserer Linken ragten die hohen Berge der südlichen Alpen auf. Das heutige Tagesziel war der Franz Josef Gletscher, von dem wir knapp 50 Kilometer entfernt waren. Es gab heute kaum nennenswerte Steigungen, aber die vielen Wellen summierten sich bis zum Abend auf immerhin 990 Höhenmeter. Auch in Whataroa (77 km) machten wir einen kurzen Stopp und aßen ein Eis (zwei Kugeln für 3 $). Die Holländer hatten uns wieder eingeholt aber pausierten ebenfalls und wollten in unmittelbarer Nähe zelten. Für uns sollte es noch rund 30 Kilometer weiter gehen. |
Wir machten abwechselnd Tempo und erreichten gegen 18 Uhr das sehr touritische Örtchen Fran Josef. Da wir den Gletscher noch bei direkten Sonnenlicht sehen wollten, pausierten wir nur kurz und machten uns gleich auf dem Weg zu ihm. Links von der Straße zweigte eine vier Kilometer lange Schotterpiste zum Gletscher ab. Leider befand sich der Gletscher bereits im Schatten, aber wir wollten in der Nähe zelten, um am nächsten Morgen mehr Zeit und besseres Licht zu haben. Es war jedoch äußerst schwierig, eine Zeltstelle zu finden. Der Parkplatz bot keine Möglichkeit und die in den Wald geschlagenen Wanderwege schienen auch ungeeignet. Wir radelten trotzdem auf den engen Pfaden und erreichten nach ein paar Kilometern eine Brücke, welche über den reißenden Schmelzwasserfluss führte. Hier war Entstation, denn mit den Rädern und dem Gepäck kamen wir nicht über die enge Brücke. So richtig wohl fühlten wir uns auch nicht in dem Park zu schlafen, denn es waren mehrfach Verbotsschilder angebracht gewesen. Also radelten wir weiter bis zur Schotterpiste und wählten auf der überliegenden Seite der Straße den Eingang zu einem anderen Waldweg. Dieser führte zu einem See, dessen Entfernung mit 90 Gehminuten ausgewiesen war. Wir glaubten, die Entfernung in 20 bis 30 Minuten zurück legen zu können. Wir hatten jedoch nicht mit derart harten Anstiegen gerechnet. Teilweise blieb uns nichts anderes übrig als zu schieben. Wir quälten uns zum See in der Hoffnung, eine tolle Zeltstelle zu finden. Mäfju kam kurz vor dem Ziel nicht rechtzeitig aus seinen Klickpedalen heraus und flog hin. Zum Glück hatte er einen Helm aufgehabt. Am Ende des Weges war auch der See erreicht. Eine Parkbank und eine etwa 6 qm große Fläche neben dem See war alles. Es war leider nicht möglich, um den See herum zu laufen, da die Vegetation sehr dicht gewesen ist. Wir waren enttäuscht, aber zurück fahren wollten wir heute auch nicht mehr. Wir quetschten unsere Zelte auf die uns gegebene Fläche. Anschließend kochte Mäfju 500 g Spagetti. Ich aß 300 g was mir im Laufe der Nacht noch einige Magenschmerzen verursachen sollte. |
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Statistik zum 07ten Tag
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Vormittag
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Nachmittag
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Tageskilometer
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121,32 km
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Gesamtkilometer
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676,28 km |
Höhenmeter
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990 (5140) |
maximale Höhe
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295 Meter |
Durchschnittsgeschwindigkeit
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19,3 km/h |
reine Fahrzeit
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6:15:52 h
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Start
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10:00 Uhr
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Ziel
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19:40 Uhr |
TopSpeed
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49,0 km/h |
Temperatur
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16 - 31 °C |
Übernachtung
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beim Franz Josef Gletscher |
Übernachtungshöhe
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267 m über NN |
Trinken
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2,0 Liter Wasser
1,5 Liter Limo |
Stärkungen
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1 Mars
Dextro |
Ausgaben
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keine |
Tag 6 / Tag 8
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