Portugal
Mai 2008
Home - Statistik - Tipps
 
Tag 2: 13.05.2008 (148 km): die Steilküste im Westen
kleine Kirche am Capo Espichel

Ich hatte diese Nacht fast durchgeschlafen und wachte letztlich 7 Uhr endgültig auf. Es zwitscherten die Vögel und die Sonne stieg langsam auf. Es war ein wolkenloser Morgen und ich war sehr erfreut über das gute Wetter. Kurz nach 9 Uhr kam ich los; es waren 16°C. Hinter der Costa da Caparica fuhr ich auf einer "weißen Straße". Sie war nur mäßig befahren aber hatte keinen Randstreifen, sodass ich mich die ersten sieben Kilometer sehr konzentrieren musste. Da ein Militärstützpunkt nicht auf meiner Karte verzeichnet war, musste ich einen kleinen Umweg fahren, aber sah dabei schon einmal das erste mal das Meer an einer sandigen Steilküste. Da ich aufgrund eines brückenlosen Flusslaufs nicht direkt nach Süden fahren konnte, musste ich erst nach Nordosten bis nach Aroeira. An allen Enden und Ecken wurden prächtige Villen errichtet. Hier schien sich der Speckgürtel von Lissabon zu befinden. Meine Straße führte leider bis nach Arrentella, wo ich mich nach dem Weg in Richtung Sesimbra erkundigte. Zwei nette ältere Herren wiesen mir den Weg und waren erfreut, dass ich aus Deutschland kam. Es folgte ein haarsträubender Streckenabschnitt auf der N378. Bei dichten Verkehr, schlechten Asphalt und keinem Randstreifen gab ich Vollgas um die sieben Kilometer schnell zu überwinden. Auf der N377 war es wesentlich ruhiger. Nach weiteren 22,5 Kilometern über welliges und waldiges Terrain hatte ich Zambujal de Cima erreicht. Hier wählte ich den Abzweig zum Capo Espichel. Auf den zwölf Kilometern war leichter Gegenwind, aber da ich die Strecke anschließend in entgegengesetzte Richtung fahren musste, war es zumindest ausgleichende Gerechtigkeit. Am Capo angekommen, hatte ich sehr schöne Aussichten auf die Steilküste. Ein altes Kloster und ein Leuchtturm bildeten schöne Fotomotive. Nur wenige Touristen hatten sich hierher verirrt und so konnte ich in Ruhe meine Mittagspause machen. 14 Uhr (55 km waren geschafft) verließ ich das Capo. Der Abstecher hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Die Burg von Sesimbra ließ ich rechts liegen, denn es hatte sich deutlich zugezogen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, über die Serra da Arrábida zu fahren, aber da ich den Abzweig verpasste, entging mir das kleine Gebirge. Wieder einmal war die Ausschilderung schlecht gewesen! In Vila Fresca de Azeitao folgte ich einer kleinen Straße parallel zu den Bergen. Anschließend folgten noch sieben nervige Kilometer auf der N10 ehe ich Setubal erreicht hatte (100 Kilometer waren nun geschafft). Der Ortskern der dritt größten industriellen Stadt des Landes war einzige riesige Baustelle. Glücklicherweise fand ich den Fährhafen recht schnell und konnte mir für 2,70 € ein Fährticket (5te Klasse) zur Halbinsel Troia lösen.

mein Campingplatz in Costa da Caparica die erste verkehrsberuhigte Straße südlich der Costa da Caparica ein erster Blick auf die Küste bei Charneca teure Anwesen im Speckgürtel von Lissabon bei Arrentela leider hatte die N 378 oft keinen Randstreifen Rentner im Vorgarten westlich von Sesimbra
Kloster am Capo Espichel Blick nach Norden am Capo Espichel freundliche Touristen machen das erste Bild von mir in Portugal der Leuchtturm des Capo Espichel Steilküste ohne Sicherheitsbegrenzung verlassenes Haus westlich von Sesimbra
mit der Fähre (Klasse 5 für Fahhräder) von Setubal zur Halbinsel Troia viel Sand direkt neben der Straße auf der Halbinsel Troia im friedlichen Fischerdörfchen Comporta finde ich endlich einen Supermarkt zahlreiche Storchennester südlich von Comporta (N 261) Nassfeldbau südlich von Comporta eine noch leer stehende Siedlung für Sommertouristen beim Praia de Gale
Malha Brancha fluviale Einschneidungen an der Malha Brancha mein Zelt an der Malha Brancha Sonnenuntergang an der Malha Brancha

Während der 30minütigen Wartezeit kam auch wieder die Sonne heraus. Die 15minütige Fährfahrt machte aus zwei Gründen Sinne: zum einen fuhr ich auf verkehrsberuhigten Straßen und zum anderen kürzte ich 60 Kilometer Innlandsfahrt ab. Auf der Halbinsel angekommen, war wieder strahlend blauer Himmel. Die rund 20 Fahrzeuge hatten mich schnell überholt, sodass ich die Fahrt völlig verkehrsarm genießen konnte. Lediglich an der Spitze der Halbinsel entstand ein Touristenkomplex. Der Rest schien noch relativ ursprünglich. Hohe Sanddünen türmten sich neben der Straße auf und schienen die Straße bereits teilweise zuzuwehen. Leider sah man das Meer nicht, sodass ich die 17 Kilometer auf flacher Strecke bis nach Comporta sehr schnell abspulen konnte. Im örtlichen kleinen Supermarkt holte ich mir für acht Euro genügend Proviant bis zum nächsten Mittag. Die Preis in den kleinen Läden entsprachen jenen in deutschen Supermärkten. Ich bekam für mein Geld Joghurt, Brot, Wasser, Saft und Meeresfrüchte. Ein Highlight von Comporta ist seine Storchkolonie, welche auf den örtlichen Strommasten und Häuserdächern nistet. So konzentriert sah ich die Tiere selten zuvor. Auf den folgenden elf Kilometern führte mich die Straße durch flache Lande, wobei die höchste Erhebung bei 35 Metern lag. Ich bog rechts auf die N261 ab. Es wurde etwas welliger aber es blieb bei mäßiger Bewaldung und geringem Verkehr. Bei 143 Kilometern hatte ich den ersten von vier lokalen Strandabzweigen erreicht. Bei jedem der vier Abzweige musste man rund vier Kilometer bis zum Meer fahren. Da ich am Wasser schlafen wollte, nahm ich den Umweg in Kauf und folgte einer Schotterpiste im schlechten Zustand bis zum Praja. Am Ende des Weges befand sich ein Zeltplatz. Diesen umfuhr ich und erreichte eine menschenleere Siedlung. Die Häuser waren entweder noch nicht bewohnte Sommerresidenzen oder ein fehl geschlagenes Bauprojekt. Ich passierte die Siedlung und befand mich an einer sehr schönen 30 m hohen Steilküste aus harten Sand. Meine Zeltstelle war nicht vom Fußweg einsehbar und es gab Menschen in der Umgebung, falls etwas passieren sollte. Ich gönnte mir ein ausgedehntes Abendbrot nach 148 Kilometern und beobachtete den Sonnenuntergang, welcher sich 20:30 Uhr vollzog.

Statistik zum 02ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
147,96 km
Gesamtkilometer
172,90 km
Höhenmeter
970 (1059)
maximale Höhe
187 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
21,2 km/h
reine Fahrzeit
6:58:43 h
Start
9:05 Uhr
Ziel
19:30 Uhr
TopSpeed
52,1 km/h
Temperatur
16 -25 °C
Übernachtung
Praia de Gale
Übernachtungshöhe
32 m über NN
Trinken

2,3 Liter Wasser
1,0 Liter Cola
Stärkungen

1 Riegel
Kekse
Ausgaben

2,70 € Fähre
15 € Einkauf

Tag 1 / Tag 3



Teil 1 bis zum Fährhafen Größere Kartenansicht
Teil 2 nach der Fährfahrt Größere Kartenansicht


bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2009