Kuba
Januar & Februar 2009
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Tag 14: 29.01.2009 entlang der Nordküste über die Tourihochburg Varadero


Gestern hatten wir unseren Ruhetag, sodass ich nicht so viel Schlaf benötigte und bereits in der Nacht 2 Uhr wach lag (üblicherweise gingen wir ja 20 Uhr nach dem Sonnenuntergang schlafen). 5 Uhr stand ich noch vor dem Sonnenaufgang auf. Es war frisch und die Mücken und Sandflys nervten extrem. Ich konnte also nur ins Meer gehen und las mit Wasser umspülten Beinen in Mäfjus Drop City (dummerweise waren meine gesamten Bücher schon durchgelesen). Mäfju gesellte sich während des Sonnenaufgangs 7 Uhr zu mir. Die Sonne ging hier im Westen etwa 20 Minuten später auf als im Südosten zu Beginn unseres Tourstarts. Der Fischer, mit dem ich mich bereits gestern unterhalten hatte, kam auch heute Morgen. Diesmal zusammen mit einem Kumpel. Beide fischten erneut mit ihren Schwimmreifen und Schlickwürmern. Wir bauten nach einer Semmel das Zelt ab und starteten kurz vor 9 Uhr. Es war windstill und wolkenlos. Ideale Bedingungen also für eine entspannende Etappe am Meer. Bis Corealillo waren wir schnell gerollt. Vor dem einzigen Pizzastand in diesem Ort hatte sich eine lange Schlange gebildet, sodass wir nur ein belegtes Brötchen am Nachbarstand kauften und weiter rollten. Bei Tageskilometer 39 kam der nächste Ort. Zu trinken hatten wir jeweils 1,5 Liter. Als der Wind schwach wehte, kam er zumeist von hinten. Die Straße führte (einmal mehr) schnurgerade durch Äcker und Zuckerrohr. Einen Knick in der Straßenführung nahmen wir als Abwechslung war. Vom Meer waren wir leider 12 Kilometer entfernt. Wie bereits aufgrund der Karte vermutet gab es in den drei Ortschaften Palma Sola, Hayo Colorado und Habo keine Möglichkeiten, etwas Essbares zu organisieren. So mussten wir, wie bereits in Corealillo vermutet, bis nach Marti fahren, um uns dort acht verschiedene Süßwaren und anschließend vier Pizzen, Blätterteig und Erfrischungsgetränke zu kaufen. Alles mit viel Kalorien und das war auch gut so! Auf dem Gelände der örtlichen Kirche durften wir nicht essen, deswegen chillten wir kurz vor dem Ortsende auf einer massiven Steinplatte unter einer Schatten spendenden Eiche. Bis zur nächst größeren Stadt Cordenas waren es weitere 35 Kilometer.


Ich zog das Tempo an und beschränkte mich auf wenige Bilder der leider etwas monotonen Landschaft. Nur in Maximo Gomez stoppte ich für Photos der auffallend vielen Oldtimer im Straßenbild. Cordenas war am frühen Nachmittag erreicht. Eigentlich besaß sie eine ziemlich große Ausdehnung, aber da wir auf der Hauptstraße radelten, befuhren wir nur wenige Kilometer durch urbanes Gebiet. Auffallend war das deutlich größere Angebot bei den Essensständen. Ob dies an der unmittelbaren Nähe zum Touristenzentrum Varadeno lag, konnten wir jedoch nicht zweifellos klären. Mein Vater schrieb mir, dass er die Handynummer des Botschaftsmitarbeiters Alfons heraus bekommen hatte. (Alfons und seine Familie hatten wir vor fünf Tagen auf dem South Cost Loop kurz vor Pilon getroffen). Wir rollten nach Varedero auf einer zweispurigen Straße, die sogar etwas Verkehr aufwies. Ein Gruppe von drei Deutschen Pauschaltouristen in unserem Alter hatte sich mit gemieteten Mofas aus dem Ghetto gewagt, um das „ursprünglich Kuba“ zu erkunden. Weit aufs Land konnten sie jedoch nicht fahren, denn ab 18 Uhr gab es Abendbrot und kostenlose Cocktails. Wir fanden zwischen den monotonen Bettenburgen einen Verkaufsstand für Postkarten. Hier trafen wir auf etliche Pauschaltouristen, die in unmittelbarer Nähe den Strand fanden. Wir staunten nicht schlecht als wir uns diesen einmal genauer anschauten. Er war keine zwanzig Meter breit und war bereits zu dieser Jahreszeit gut gefüllt. Animateure gaben ihr Bestes. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen bestaunten wir noch eine Lokomotive auf Rädern, welche sich mit den Touris durch Varadero bewegte. Keine halbe Stunde und schon waren wir wieder heraus aus diesem besonderen Stück von Kuba. Mir fielen die Worte eines Portugiesen ein, der mir die Vorzüge einer solchen Touristenanlage beschrieb: hier konzentrieren sich die Massen und nur so können Individualisten in jener Form reisen wie sie es gerne tun – recht hatte er! Auf einer zweispurigen Straße verließen wir Varadero nach Westen. Das Meer lag in Sichtweite und der Verkehr war so stark wie nie zuvor auf dieser Tour. Zum Glück war der Seitenstreifen breit genug und alle Auto fuhren in einem großen Sicherheitsabstand um uns herum. An einer bezahlpflichtigen Station wurden wir freundlicherweise durchgewinkt. Bei einer Seitenstraße, welche um eine Halbinsel führte, suchten wir uns eine ungestörte Zeltstelle. Sandstrand gab es leider nicht, aber dafür fanden wir eine menschenleere Freifläche mit Meeresrauschen. Die heutige Etappe zählte mit knapp 125 Kilometer zu einen unserer längsten dieser Tour. Die Höhenmeter waren mit gerade einmal 88 vernachlässigbar. Damit hatten wir auf den letzten drei Etappen mehr Kilometer als Höhenmeter zurück gelegt (306 Kilometer gegenüber 283 Höhenmeter).

Statistik zum 12ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag

leicht bewölkt war es
Nachmittag
Rückenwind !!!

Tageskilometer
99,03 km
Gesamtkilometer
1003,56 km
Höhenmeter
114 (5886)
maximale Höhe
70 m
Durchschnittsgeschwindigkeit
24,3 km/h
reine Fahrzeit
4:03:46 h
Start
8:45 Uhr
Ziel
13:45 Uhr
TopSpeed
41,1 km/h
Temperatur
22 - 30 °C
Übernachtung
8 km NE von Corralillo
Übernachtungshöhe
0 m
Trinken

1,5 Liter Wasser
1,0 Liter Limo
Stärkungen
1 Mars
Ausgaben
1 PC ~ 1 Euro
1 Pesos ~ 23 PC

30 Pesos Pizzen
8 Pesos Hot Dog
4 PC Wasser, Limo und Soda


Tag 11 / Tag 13












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