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Tag 21: 05.02.2009 zurück in Vinales, Gegenwind und ein leckeres Abendessen
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Wir wachten heute morgen gegen 6:30 Uhr auf, um möglichst gutes Licht bei den Karstfelsen um Vinales zu bekommen. 8 Uhr kamen wir los und leider war es mittlerweile total bedeckt gewesen. Ich radelte erstmals mit Flies, denn die Temperatur lag bei nur 14° C. Die ersten vier Kilometer führte die Straße durch welliges Terrain. Der Wind frischte auf und wehte uns direkt aus Nordosten entgegen. Entlang des Weges standen einige Holzhütten zwischen Pinienwäldern mit vereinzelten Palmen. Auch hier, westlich von Vinales, wurde Tabak angebaut. Die Karstberge rückten mit jedem Tritt in die Pedale näher, die Wetterverhältnisse wurden jedoch leicht besser, sodass wir zumindest ab und zu ein Bild machen konnten. Wir erreichten Vinales im Laufe des Vormittags und beendeten damit unsere kleine Runde im Westen von Kuba. Am örtlichen Pizzastand mussten wir mit zehn Minuten ungewöhnlich lange warten, aber dafür schmeckte das Essen sehr lecker. Hunde umkreisten uns beim Essen und zwei Kubaner wollten uns eine Casa vermitteln. Ansonsten war die Stimmung sehr entspannt und wir verließen eines der noch natürlich gebliebenen kubanischen Tourizentren 11:30 Uhr in Richtung Nordosten. Der Wind wehte kräftig und es war derart frisch, dass wir uns unsere langen Windjacken drüber zogen, die wir bis zum Ende der Etappe nicht wieder ablegen sollten. Wir fuhren auf der nördlicheren Straße aus Vinales und sahen auf diesem neuen Streckenabschnitt noch einige schöne Karstfelsen entlang der Straße, sowie ein Restaurant in einer Karsthöhle. Zudem sahen wir noch zwei kleinere Hotels. Ansonsten war dieses Tal relativ unberührt.
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Nach neun Kilometern kam jener Abzweig, an dem wir vor drei Tagen eine längere Mittagspause gemacht hatten. Heute radelten wir nach Nordosten und das bedeutete genau gegen den Wind. Zudem war die Straße in schlechten Zustand und jedes Auto hupte uns, an weil wir sie durch unsere Schlaglochschlängelfahrt behinderten. Rechts der Straße sahen wir die Berg ohne Sonne und der Wind nervte zunehmend. In La Palma hatte Mäfju auf mich gewartet und einer langen Rede mit Partei- und Militärpräsenz zugeschaut. Leider fanden wir den örtlichen Pizzastand nicht gleich und stärkten uns mit Kuchen. Ich konnte erneut mit Pesos Convertible bezahlen, was unseren Pesosvorrat aufstockte. Interessanterweise befand sich eine größere Eisdiele im Zentrum, aber es gab nur eine begrenzte Anzahl von Sitzplätzen und nur dieser garantierte den Genuss von Eis. Folglich hatte sich eine lange Schlange vor dem Laden gebildet und man hätte mehr als eine halbe Stunde warten müssen. Anschließend suchten wir noch einmal intensiv nach einem Pizzastand und wurden nach vielfachen Nachfragen in einer kleinen Seitenstraße ohne Reklame fündig. Am Ortsausgang konnten fanden wir eine Tankstelle und konnten Wasser nachkaufen. Wir hatten uns den Playa La Mulata als Tagesziel ausgesucht, was nach La Palma noch einmal 20 Kilometer bedeutete. Mäfju zog davon und so musste jeder für sich gegen den Wind kämpfen. Erfreulicherweise wurde das Wetter etwas besser, sodass ich mich mit Photos ablenken konnte. So sah ich beispielweise drei Leute am Wegesrand stehen, die sich dick eingepackt hatten, weil die Temperatur bei lediglich knapp über 20° C lag. Zwei freundliche Kubaner überholten mich mit ihrer Pferdekutsche und forderten mich dabei auf, dass ich mich bei ihrer Kutsche fest halten und ziehen lassen soll. Leider klappte dies nur kurzzeitig und ich musste die beiden ziehen lassen. Unseren Spaß hatten wir dennoch. 15:30 Uhr hatten wir den Abzweig zum Ziel erreicht. Verstreute Häuser zogen sich bis zum Playa, der eigentlich keiner war, denn am Meer gab es keinen Strand. Man hätte unser Zelt in dem Dorf sofort entdeckt, deswegen folgten wir dem Tipp eines kanadischen Pärchens, bei einer restaurierten Touristenanlage zu zelten. Diese befand sich am Ortsrand und schien vor nicht allzu langer Zeit von einem Sturm heimgesucht worden sein. Auf dieser Anlage fanden wir eine große gemähte Rasenfläche und einen Handwerker. Er erlaubte uns, auf der Wiese zu zelten. Hocherfreut errichten wir das Zelt am Meer. Der Wind hatte sich etwas gelegt, sodass wir das Meer rauschen hörten. Schnell bekamen wir Besuch von zwei Kindern, die mich dazu aufforderten, das Haus ihrer Mutter zu besuchen. Mäfju blieb im Zelt liegen und ich ging mit den beiden mit, um mir ihre Lehmhütte von innen anzuschauen. Wieder zurück am Zelt, brachte uns ein Kubaner Kokosnüsse, die er professionell spaltete und uns den Saft trinken ließ. Als er weg war, holte ich uns Rum und getrockneten Fisch von der funktionierenden Bar der Anlage. Als wir alles verspeist hatten und Mäfju ein starkes krippeln in den Beinen spürte, kam der Kubaner wieder und servierte uns frischen Fisch mit Tomaten und Salz. Hocherfreut aßen wir das leckere Essen und versuchten uns mit ihm zu unterhalten. Wir genehmigten uns noch eine Runde Rum und waren froh, dass dieser kühle Februartag - trotz des Gegenwinds -einen angenehmen Ausklang gefunden hatte.
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Statistik zum 21ten Tag
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Vormittag
Gegenwind !!!
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Nachmittag
Gegenwind !!!
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Tageskilometer
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88,76 km |
Gesamtkilometer
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1854,05 km |
Höhenmeter
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739 (10894) |
maximale Höhe
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170 m |
Durchschnittsgeschwindigkeit
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16,6 km/h |
reine Fahrzeit
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5:19:51 h |
Start
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08:00 Uhr |
Ziel
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16:00 Uhr |
TopSpeed
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44,8 km/h |
Temperatur
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14 - 21 °C |
Übernachtung
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Playa La Mulata |
Übernachtungshöhe
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0 m |
Trinken
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1,5 Liter Wasser
0,5 Liter Limo
halbes Glas Rum |
Stärkungen
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Kuchen, Kekse |
Ausgaben
1 PC ~ 1 Euro
1 Pesos ~ 23 PC
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10 Pesos Rum
54 Pesos Pizza
1 PC Wasser
5 Pesos Kekse
8 Pesos Kuchen |
Tag 20 / Tag 22
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