Tag 3: 03.03.2003 (67 km): der Weg zum Ostkap

Heute bin ich wieder 7:30 Uhr aufgewacht. Noch wenige Minuten dann war Sonnenaufgang. Und diesmal konnte ich die Sonne auch sehen, denn nur ein paar kleinere Wolkenfelder waren am Himmel. Nico war auch schon wach und zusammen vollzogen wir das morgendliche Ritual des Zähneputzens.

der Sonnenaufgang was hat Nico im Mund ..?

Wenn man das Bild so sieht, könnte man meinen Nico raucht. Aber natürlich (wie sollte es für Sportler anders sein) ist es lediglich seine Bürste, die er im Mund hat.Es wurde immer wärmer und die Sonne durchflutete die Bucht.

die Cala Mondragò die Suche nach Essen ...

Robert und Mäfju wollten noch nicht aufstehen und so nutzten Nico und ich die Zeit, nach etwas Essbaren Ausschau zu halten. Wir sind nach Nordwesten gefahren mussten ernüchternd feststellen, dass es keinen Bäcker gab.Wieder in der Cala Mondragò angekommen, erwartete man uns bereits, beladen mit Backwaren. Die Enttäuschung konnte aber durch ein Glas Nutella vermindert werden. Ich glaube, wir hatten dann sogar noch etwas gefunden, womit man die Nutella beschmieren konnte.Kurz nach 11 waren die Zelte abgebaut und es ging los. Nach 400 Metern schmerzte mein linker Meniskus. Meniskusprobleme hatte ich noch nie. Ich konnte nicht schneller als 14 km/h fahren, damit die Belastung für das Bein nicht zu groß wurde. Nach 8 Kilometern ließen die Schmerzen zum Glück nach und ich konnte fast wieder ein normales Tempo fahren. Das Wetter wurde leider etwas schlechter. Der Himmel war um die Mittagszeit völlig bedeckt. Wir konnten aber endlich an einem Supermarkt halten und Essen kaufen.

Robert und der Schinken

Robert schiebt sich auf dem Bild gerade ein Stück Schinken rein und ich studierte schon einmal die Karte.


In zehn Kilometern soll dann der "schönste Aussichtspunkt an der Ostküste" sein. So versprach es zumindest der Reiseführer. Am Punta de n`Amer angekommen, beeindruckten uns viele Hotelburgen. aber von einem tollen Aussichtspunkt war weit und breit nichts zu sehen. Um den Aussichtspunkt zu erreichen, hätten wir vermutlich noch über einen Sandstrand gemusst (was mit vollbepackten Rädern sehr beschwerlich ist). Dunkle Regenwolken am Westenhimmel hielten uns aber davon ab. Es war wieder 16 Uhr und innerhalb der nächsten Stunde mussten wir eine Campingmöglichkeit finden. Und hier konnten wir nicht bleiben, denn dieser Küstenabschnitt war völlig zugebaut.Über Son Servera (4000 Einwohner) radelten wir nach Capdepera (5000 Einwohner). Die Regenwolken hatten sich verzogen, aber wir bekamen ein neues Problem: unsere Vorräte waren alle. In letzter Minute erreichten wir den Supermarkt von Capdepera. Dort war der Einkauf erfolgreich. Jeder von uns verstaute noch 4 Kilo Essen und Trinken auf seinem Rad.Nun dämmerte es bereits und wir hatten noch immer keine Campingstelle gefunden. Wir hielten es für das Beste, zur Halbinsel von Capdepera zu fahren. Das bedeutete noch sieben Kilometer Fahrt zwischen Hoffen und Bangen.

IMPRESSIONEN VOM KAP

07:35 pm
08:tag2.html



08:15 pm

Am Kap angekommen, wurden wir nicht enttäuscht. Der Untergrund war zwar steinig, aber Platz zum Zelten war vorhanden. Das einzige Gebäude in der Nähe war ein Leuchtturm in 150 Meter Entfernung. Mit seinem rotierenden Scheinwerfer half er uns beim nächtlichen Zeltaufbau.
Nach der ersten Nacht hatten wir bereits Übung, die Zelte auch im Dunkeln aufzustellen. So ging alles schnell und unkompliziert. Gegen 20 Uhr waren wir fertig und konnten Abendbrot essen. Es war immer noch bewölkt aber so wurde es zumindest nicht kalt (~14°C).
Unsere Campingstelle war sehr ruhig, nur ab und zu fuhr ein Auto zum Leuchtturm. Eins hielt sogar kurz an der Straße, fuhr dann aber weiter. Das selbe Auto kam nach ein paar Minuten zurück und hielt erneut. Es stiegen zwei Personen aus und kamen auf uns zu. Sie wiesen sich als Polizisten aus und wollten unsere Ausweise. Der eine blieb bei uns, der andere checkte unsere Daten am Auto. Robert sah keine Chance, dass wir bleiben dürfen, und begann resigniert unsere Sachen zusammen zu packen. Nachdem unsere Daten überprüft waren, teilte man uns mit, das wir keine entlaufenen Verbrecher sind, aber trotzdem hier nicht bleiben dürfen. Mit Händen und Füßen versuchten wir, sie darum zu bitten, diese Nacht hier zu verbringen. Sie verstanden kein English und wir konnten Ihr Spanisch nicht verstehen. "Una Noche" und eine Kreisbewegung sollte Ihnen klar machen, dass wir eine Nacht hier schlafen möchten, weil wir einmal um die Insel fahren wollen. Ich fügte noch hinzu, dass wir kein Geld haben und deswegen nicht ins Hotel können. Die Polizisten waren etwa Mitte dreißig und scheinbar beeindruckt von unserem Vorhaben, die Insel per Rad abzufahren. Jedenfalls durften wir bleiben aber sie fügten hinzu: "decir no otro" - dass heißt meiner Meinung nach "aber sagt es keinem weiter" ...


Statistik zum dritten Tag

3.März 2003
Vormittag
Nachmittag
es war sonnig

und wurde bedeckt

Tageskilometer
67,22 km
Gesamtkilometer
180,38 km
reine Fahrzeit
03:28:36 h
Fahrzeit gesammt
09:06:14 h
Start
11:10 Uhr
Ziel
18:30 Uhr
TopSpeed
51 km/h
Übernachtung
Capdepera








4ter Tag ...









bilder und texte sind urheberrechtlich geschützt © by conrad philipp 2003 - 2006