Neuseeland
Dezember bis März 2007/2008
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Tag 5: 14.01.2008: verregnete Westküste


Es war gut gewesen, dass wir die gestrige Etappe durchgezogen hatten und bis nach Westport gefahren sind. Das primäre Ziel für heute war die Reparatur von Mäfjus Speiche. Falls wir nicht erfolgreich seien sollten, müssten wir weiter bis nach Greymouth fahren. Der Ort hat 15.000 Einwohner, liegt jedoch 101 Kilometer entfernt. Nach dem Frühstück radelten wir kurz nach 9 Uhr los und konnten unsere Räder am Radladen von Westport abstellen. Bis der Mechaniker kam, konnten wir sein Werkzeug inspizieren und das I-Net aufsuchen. Die kaputte Speiche war schnell ausgetauscht und das Hinterrad zentrierte er problemlos. Es schien alles nach Plan zu verlaufen. 10:40 Uhr konnten wir die Etappe dann fortsetzen. Es war bedeckt und zumindest auf den ersten Kilometern flach. Erst nach 30 Kilometern mussten wir zum ersten Hügel ansteigen. Auf dem höchsten Punkt befand sich die ehemalige Goldgräberstadt Charlestown. Während unserer Mittagspause auf dem gepflegten Rasen des örtlichen Restaurants sahen wir insgesamt zehn Tourenradler. Die meisten befuhren die Westküste von Süd nach Nord (also uns entgegen gesetzt). 13 Uhr setzen wir die Fahrt fort und Regen setzte ein. Auch heute war es noch warm genug (20 °C), so dass wir nicht frieren mussten und trotzdem, kurzärmlig fahren konnten. Nach 45 Kilometern hatten wir das Meer erreicht. Es war schade, dass so schlechtes Wetter war, denn die Küste war sehr sehenswert. Die Hügel am Meer waren meist nur hundert Meter hoch, aber boten immer wieder schöne Aussichten. Am besten war der 12 Kilometer lange Abschnitt von Tiromoana bis Punakaiki. Wir ließen unsere Räder am Beginn eines Wanderwegs stehen und liefen auf dem Truman Track bis zum Meer. Der ausgebaute Weg führte durch urwaltartiges Unterholz. Es gab einige interessante, aus Wind und Wasser gestaltete, Formationen zu sehen. Wieder zurück auf der Straße, fuhren wir einige Kilometer weiter und erreichten das Highlight der Region: die Pancake Rocks. Die Felsen sind eine Formation im Paparoa National Park, welche direkt an der Tasman-Sea gelegen sind. Die Felsen sehen aus wie übereinander geschichtete Eierkuchen, wodurch sie zu ihrem Namen kamen. Die vor 30 Millionen Jahren übereinander geschichteten Ablagerungen von Kalksedimenten und Tonmineralien, erodieren unterschiedlich schnell, seit sie durch eine Landhebung an die Oberfläche gehoben wurden und Wellen, Wind und Regen ausgesetzt sind. Das Wasser der Brandung bricht sich an den zahlreichen Felsnasen, in Höhlen und Ausspülungen und drückt zurückfließendes Wasser und durchströmende Luft durch enge Löcher und Röhren im Felsen, was oberhalb der Felsen als Blowholes sicht- und durch starkes Zischen in der Luft hörbar wird. Ein kleiner, asphaltierter ausgebauter Rundweg führt durch diese Felsformationen, von verschiedenen Plattformen aus hatten wir einen direkten Einblick in die tosenden und spritzenden Brandungslöcher.


Mit unseren Rädern wurde es auf dem stark frequentierten Wegen teilweise sehr eng. Es empfiehlt sich, die Räder am Infoint stehen zu lassen, denn der Rundweg dauert nicht mehr als eine halbe Stunde. Kurz nachdem wir die Felsen verlassen hatten, ereilte uns ein kurzer aber heftiger Schauer. Wir konnten uns in dieser Zeit bei der Touristinfo unterstellen und Postkarten kaufen. 17 Uhr konnten wir weiter fahren. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur 63 Kilometer geschafft und so richtig motiviert waren wir nicht, bis Greymouth zu fahren. Ein glücklicher Umstand bescherte uns aber einen Motivationsschub. Es war ein spontan einsetzender Rückenwind. Wir kamen zügig voran und nahmen drei kleinere Hügel nach 80 km kaum war. Wir holten noch schnell Wasser bei einer Ferienhütte und pedalierten die knapp 30 km bis zur Stadt. Nach 108 km hatten wir Greymouth erreicht. Mäfju holte Geld und ich holte sehr viel zum Essen, denn in den nächsten Tagen sollten wir in keiner größeren Stadt vorbei kommen. Die Zeltplatzsituation gestaltete sich heute etwas schwierig, denn die Ortschaft hatte eine große Flächenausdehnung. Wir wollten auch nicht allzu weit fahren, denn Mäfjus Hinterrad musste im Radladen zentriert werden. Also bogen wir von der Hauptstraße rechts ab. Das Meer war nur wenige Meter entfernt, aber der Zugang war von einer Düne mit vorgelagerten Strauchbewuchs erschwert. Der Strand war sehr steinig und bot keinen besonderen Reiz. Zudem setzte erneut Regen ein, sodass wir uns schnell entscheiden mussten. Die Wahl bestand aus einem überteuerten Zeltplatz und der Frage bei Leuten zu Hause. Wir entschieden uns für zweiteres und bekamen ohne Probleme die Wiese zugewiesen. Wir mussten bei heftigen Wind und Regen die Zelte aufbauen. Mäfju ließ sich seine Beine vom Regen reinigen und ich bereitete das Abendessen vor, was wir in meinem Zelt einnahmen. Unser Blick richtete sich gen Himmel und die schweren Regenwolken verhießen nichts Gutes. Gegen 22 Uhr schliefen wir ein.




Statistik zum 05ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag

leicht bewölkt war es
Nachmittag
Rückenwind!!!

Tageskilometer
116,82 km
Gesamtkilometer
494,00 km
Höhenmeter
1028 (4028)
maximale Höhe
283 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
19,9 km/h
reine Fahrzeit
5:51:58 h
Start
10:40 Uhr
Ziel
20:15 Uhr
TopSpeed
67,2 km/h
Temperatur
18 - 26 °C
Übernachtung
Greymouth
Übernachtungshöhe
10 m über NN
Trinken


2,0 Liter Wasser
1,0 Liter Saft
0,3 Liter Cola
Stärkungen

1 Mars
Dextro
Ausgaben
32 NZ-$ Einkauf


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