Neuseeland
Dezember bis März 2007/2008
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Tag 2: 07.01.2008 mit defekter Bremse nach Nelson


Die erste Nacht in meinem eigenen Zelt schlief ich sehr fest. 5:30 Uhr weckte mich ein Vogelgezwitscher-Konzert wie ich es bisher noch nie im Januar erlebt hatte. Erstes Tagesziel war bis nach Nelson zu kommen, um in der 50.000 Einwohner großen Stadt Mäfjus vordere Magura (hydraulische Bremse) reparieren zu lassen. Die hatte seit gestern Öl verloren, sodass Mäfju nur seine Hinterbremse benutzen konnte. Heute Morgen waren 9 °C gewesen, was einem aus Deutschland kommend schon recht mild vorkam. Für Mäfju war es allerdings eine der kühleren Temperaturen, denn auf der Nordinsel war es im Dezember wärmer gewesen. Am ersten Tag waren mir auch die fülligen Einwohner aufgefallen. Das mag einmal mehr an der Ernährung liegen. Gesundes Brot sucht man fast immer vergeblich. Dafür gibt es immer Toastbrot, was wir leider nicht toasten können und das schmeckt nicht sonderlich gut. Heute hatten wir bedeutend besseres Wetter als gestern. Ich lehnte es am Morgen ab, mich einzucremen, was ich am Abend noch einmal schmerzlich zu spüren bekam. 9 Uhr kamen wir dann weg und hatten sehr schöne Ausblicke auf den Charlotte Queens Sound zu unserer Rechten. Auf den ersten Kilometern bis nach Havelock gab es sehr wenig Verkehr und nur einen Hügel zu überwinden. Da wir uns gestern auf knapp 100 Meter hoch gearbeitet hatten, konnten wir somit eine gemütliche Abfahrt in die Ortschaft hinein rollen. Kurz vor dem Ort zweigte links die Straße zur Ostküste ab und war entsprechend stärker befahren. Leider gab es auch viele Transporter auf dem Highway 6, die uns das Leben schwer machten. Die Straße war nicht besonders breit und einen Randstreifen gab es meistens nicht. Hinter Havelock stieg die Straße etwas an, um dann bis nach Havelock sehr sanft abzufallen. Mittlerweile war der Himmel völlig blau und die Sonne knallte runter.


Die Landschaft wurde weiter und eröffnete die Blicke auf viele Weidewiesen, auf denen einige Kühe standen. Kurz vor der Mittagspause kam noch ein knackiger Anstieg, der uns auf 250 Höhenmeter bei 10 % Steigung führte. Erstmals war ich ordentlich verschwitzt und freute mich über unsere Mittagspause. Mäfju schrieb Tagebuch und ich erkundete die Umgebung nach Fotomotiven. Nach der Pause im Schatten(!) mussten wir ein Stück runter fahren und anschließend wieder auf eine Höhe von 380 m Höhe fahren. Mäfju nahm mir auf diesem Berg viel Zeit ab, was mir aber nicht viel ausmachte (zumal hatte ja auch 2000 km Rückstand hatte). Mäfju wartete aber auf mich und so konnten wir im letzten Tagesdrittel zusammen fahren. Nun ging es, bis auf einen 89 m hohen Hügel, stetig bergab zum Meer. Wir rollten zügig Richtung Nelson und ereichten die Stadt am Nachmittag. Wir checkten in der Touristinfo die Radlädenlage. Zwei sollte es geben. Der erste war mehr ein allgemeiner Sporthandel, der uns gleich weiter schickte. Beim zweiten Laden hatten wir Glück. Der Verkäufer des kleinen Ladens war kompetent, aber konnte dennoch Mäfjus Bremse nicht reparieren, denn es gibt auf der Südinsel keine Maguras. So blieb nichts anderes übrig, als eine V-Brake einbauen zu lassen. Wir überbrückten die Wartezeit von 90 Minuten durch einen Einkauf, einen Besuch im Internet und ein vorgezogenes Abendbrot im Stadtpark. Wieder zurück auf den Rädern, merkte ich meinen Sonnenschein sehr intensiv. Erstmals auf dieser Tour cremte ich mich ein, was wahrscheinlich zu spät war, um einen Sonnenbrand zu verhindern. Wir radelten auf einer stark befahrenen Straße 6 nach Süden in Richtung Blendheim. Nachdem wir die Ortschaft passiert hatten, wurde der Verkehr glücklicherweise etwas geringer, aber eine Zeltmöglichkeit fanden wir trotzdem nicht. In der kleinen Ortschaft Wakefield kaufte sich Mäfju eine Cola. Es war bereits 19:30 Uhr, sodass wir bei einer Familie fragten, ob es möglich sei auf ihrer Wiese zu schlafen. Sie öffneten uns das Tor und gaben mir noch eine Salbe für meinen Sonnenbrand. Die große Wiese teilten wir uns mit zwei Schweinen, wobei das eine sehr neugierig war und uns immer wieder während des Abendessens besuchte. Über dem Schweinetrog konnten wir uns anschließend mit einem kalten Schlauch erfrischen. 21:30 Uhr fanden wir den Weg in die Zelte. Bei traumhaften Wetter konnten wir 118 km in mehr als 6 Stunden Fahrzeit zurück legen.

Statistik zum 02ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
117,78 km
Gesamtkilometer
147,59 km
Höhenmeter
918 (1179)
maximale Höhe
382 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
18,8 km/h
reine Fahrzeit
6:14:17 h
Start
8:50 Uhr
Ziel
19:30 Uhr
TopSpeed
70,9 km/h
Temperatur
14 - 29 °C
Übernachtung
nahe Wakefield
Übernachtungshöhe
98 m über NN
Trinken

2,0 Liter Wasser
1,0 Liter Cola
Stärkungen


3 Riegel
Dextro
Bonbons
Ausgaben


23 NZ-$ Einkauf
5 NZ-$ Inet



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