Neuseeland
Dezember bis März 2007/2008
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Tag 15: 24.01.2008: atemberaubende Strecke zum Milford Sound


6:30 Uhr wurden wir vom Hausmeister der Grundschule geweckt. Er machte ordentlich Stress, dass wir abbauen sollen. Bereits 7 Uhr war alles zusammen gepackt und 7:30 Uhr kam die Verwalterin der Schulcomputer. Auch sie war über unsere Anwesenheit erfreut, aber ließ sich schließlich noch abwimmeln. Als drittes kam noch die Polizei (der Hausmeister hatte sie gerufen): Mäfju setzte seinen ganzen Charme ein um ihn zu überzeugen, dass wir arme Studenten sind. Er glaubte uns und versprach beim nächsten Mal eine Strafe von 500 NZ-$ abzukassieren. Das wäre schon sehr ärgerlich gewesen, zumal der Zeltplatz auf der andere Straßenseite für 10 NZ-$ zu haben gehabt wäre. Die Aktion wurde von uns als etwas überreagiert empfunden, zumal Mäfju auf der Nordinsel ähnliches gemacht hatte und nicht ermahnt wurde. Zum entspannenden Frühstücken radelten wir zum Stadtsee Lake Te Anau (dem zweittiefsten des Landes und der größte der Südinsel) und genossen die Morgensonne. Da wir Hals über Kopf aufgebrochen waren, mussten wir unsere Radsachen auf einem Klohäuschen umziehen. Es war noch recht frisch, sodass wir unsere Windjacken drüber zogen. Nach den ersten Kilometern war uns warm geworden, sodass wir sie wieder ausziehen konnten und die Sonne und den strahlend blauen Himmel genießen konnten. Die 94 auf der wir uns befanden, sollte laut Reiseführer zu den schönsten Straßen der Erde gehören. Die ersten 30 Kilometer waren nicht die Wucht. Bis auf Ausblicke auf den Lake Te Anau gabs nicht viel zu sehen. Wir blieben gespannt und konzentrierten uns aufgrund der teils stark frequentierten Straße. Hinter Te Anau Downs (32 km) bog die Straße nach Osten ab und führte über zwei Steigen ins Inland. Einige Wälder spendeten uns Schatten, denn um die Mittagszeit war es schon recht warm. Auch hatte der Verkehr nachgelassen und wir konnten die Fahrt richtig genießen; wäre da nicht die Gewissheit, weiter ins Gebirge zu fahren. Nach 50 Kilometern machten wir (beim ersten von elf DOC-Campingplätzen) eine längere Pause. Leider wurden aber zum Schnellessen angehalten, denn die Sandflys waren wieder sehr aktiv gewesen. Die Sonne brannte runter und wir cremten uns ein zweites Mal ein. Nach 70 Kilometern hatten wir beste Aussicht auf steil aufragende 2000er am Wegesrand. Endlich bot die Strecke die versprochenen Ausblicke. Bis Kilometer 80 ging es wellig vorbei an zahlreichen DOC-Campingplätzen (gemähte Wiese und Plumpsklo). Bei den Mirror Lakes (die Berge spiegeln sich in den flachen Gewässern) machten wir eine kleine Pause. Hier fanden sich einige Touristen zusammen. Ansonsten hatten wir echt Glück, denn es gab kaum Verkehr.


Bei dem Lake Gun und dem sich kurz dahinter anschließenden Lake Fergus befanden wir uns auf einer Höhe von 550 Metern. Anschließend ging es 200 Höhenmeter bergab und danach schraubten wir uns in dem immer enger werdenden Tal bis auf 950 Meter nach oben. Die Ausblicke auf die Berge hatten alpinen Charakter und die Ausblicke waren grandios. Zudem war der Himmel wolkenlos und die Fahrer der wenigen vorbei fahrenden Autos feuerten uns an. Den höchsten Punkt der Etappe hatten wir am Nachmittag erreicht. Mäfju hatte einige Minuten auf mich gewartet und zusammen freuten wir uns über das Geleistete. Leider stand nun eine Tunnelfahrt auf dem Programm. Der 1300 Meter lange und 10 % abschüssige unbeleuchtete Homertunnel (von Mai bis November ist die Gegend nur mit Schneeketten möglich) musste durchfahren werden. Der Verkehr wurde per Ampel geregelt. Nach dem letzten Auto machten wir uns auf die Abfahrt. Meine Stirnlampe brachte nichts und so fuhr ich extrem vorsichtig und sehr langsam, was dazu führte, dass am Ende noch drei Fahrzeuge aus der entgegen gesetzten Richtung auf mich zukamen. Da half es nur sich ganz nahe an den Rand zu stellen und abzuwarten. Die Rückfahrt wird dann noch einmal eine Spur härter. Das kam aber erst morgen und so freuten wir uns auf die anschließende 850 Höhenmeter Abfahrt zum Milford Sound. Durch das enge und sehr üppig bewachsene Tal führte die Straße über zahlreiche Serpentinen ins Tal. Ab und zu flog auch ein Papagei oder ein Kia über die Straße. Aus Platzgründen hatten wir keine andere Wahl als auf den Campingplatz auszuweichen. Er kostete 30 NZ-$ für eine kleine Zeltnische in einem von Sandflys verseuchten Wald. Da nicht alle Zeltbuchten belegt waren, bauten wir beide Zelt auf. Ich fuhr noch einmal zum Fjord um die Abendstimmung einzufangen. Die Kulisse der mehr als 2000 Meter hoch aufragenden Berge war beeindruckend und man kam sich richtig klein vor. Es war absolut blauer Himmel, was in dieser Gegend nicht selbstverständlich ist, denn sie zählt zu den regenreichsten der gesamten Erde (4000 mm pro Jahr). Heute hatten wir uns einen entspannenden Abend mehr als verdient, denn wir hatten 1399 Höhenmeter und 126 Kilometer zurück gelegt. Gegen 22 Uhr suchten wir die Zelte auf und fanden recht schnell Schlaf.





Statistik zum 15ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
126,45 km
Gesamtkilometer
1412,72 km
Höhenmeter
1399 m
maximale Höhe
940 m
Durchschnittsgeschwindigkeit
18,8 km/h
reine Fahrzeit
6:43:05 h
Start
10:00 Uhr
Ziel
18:20 Uhr
TopSpeed
50,3 km/h
Temperatur
11 - 32 °C
Übernachtung
Milford Sound
Übernachtungshöhe
25 m
Trinken


3,0 l Wasser
1,0 l Saft
0,5 l Tonic
Stärkungen
Mars, Dextro
Ausgaben

15 NZ-$ Zeltplatz
10 NZ-$ Einkauf


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