Neuseeland
Dezember bis März 2007/2008
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Tag 16: 25.01.2008: traumhaftes Wetter im Milford Sound und eine gebrochene Gangschaltung


In dieser Nacht war es etwas laut geworden, denn Mäfju musste zwei Opossums verjagen. Sie hatten versucht, seine Vorräte im Vorderzelt zu fressen. Durch Mäfjus gellendes Geschrei wurde ich munter und dachte, es seien Kias. Ich hatte deswegen etwas Bedenken wegen meines schlecht abgespannten Zeltes und der langen Schnäbel der Vögel. Ich legte mich deswegen in die Mitte des Zeltes und wartete ab. Mäfju klärte mich über den richtigen Sachverhalt am Morgen gegen 7 Uhr auf. Heute stand eine Bootsfahrt durch den Milford Sound auf dem Programm. Bereits 8:30 Uhr hatten wir die nahegelegene Anlegestelle erreicht und konnten uns nun eine Tour unter vier Anbietern aussuchen. Obwohl Hochsaison war, schienen die Kapazitäten aufgrund des Überangebots nicht ausgeleistet zu sein. Wir entschlossen uns für jene Reederei, welche kein Frühstück anbietet, jedoch bis zum Ende des Fjords fährt. Nach einer kurzen Wartezeit konnten wir dann das 100 Personen fassende Schiff betreten. Wir suchten uns einen Platz auf dem Oberdeck und genossen den strahlend blauen Himmel und die grandiosen Aussichten auf den Fjord. Von den steilen Seitenwänden stürzten Wasserströme zu mächtigen Wasserfälle nach unten. Pelzrobben sonnten sich auf vorgelagerten Steinen, nur Delphine bekamen wir nicht zu Gesicht. Es dauerte eine Stunde bis wir das Ende des Fjords erreicht hatten. Die Tasmanische See war wesentlich aufgewühlter und der Seegang hatte entsprechend zugenommen. Wir drehten noch eine große Kurve ehe sich das Schiff zurück zum Ausgangspunkt bewegte. Das es nun 10 Uhr war, hatten wir alle Hunger und bekamen eine Tomatensuppe und Tee im unteren Schiffsbereich. Auf dem Rückweg fuhren wir noch ganz nahe bei einem Wasserfall vorbei und der Kapitän warnte alle Chicks, das Deck zu verlassen. Mäfju erprobte seine Regenjacke und blieb draußen. Ich fotografierte seine Dusche und war mit den Aufnahmen sehr zufrieden. Letztlich hatte ich einen ganzen Film auf dem zweistündigen Trip verschossen. 11 Uhr war unser Ausflug zu Ende. Die Kosten von 60 NZ-$ hatten sich auf jeden Fall gelohnt.


Wie bereits im Reiseführer zu lesen war, muss man den Fjord vom Wasser aus erkunden. Es wäre auch möglich gewesen, das Gebiet per Kleinflugzeug zu erkunden, denn es gab sogar einen kleinen Flughafen in dem Areal. Neben einem Hotel, den Anlegestellen und unserem Zeltplatz waren dies die einzige Infrastruktur. Wir radelten zurück zu den Zelten und aßen Rosinentoast und eine Beutelsuppe zum Frühstück. Danach waren wir etwas träge und bauten nur langsam ab. 13:40 Uhr kamen wir schließlich bei besten Wetter los. Es galt, auf den ersten 18 Kilometern 950 Höhenmeter zu überwinden. Die ersten sieben Kilometer lag ich vorne und dann zog Mäfju an und jeder arbeitete sich mit seinem eigenen Tempo den Berg hinauf. Der Verkehr war nur gering, aber die Sonne brannte intensiv. Mäfju hatte mir schließlich zehn Minuten abgenommen und hatte vor dem Tunneleingang auf mich gewartet. Nach einem Schluck Cola radelten wir in den stockdunklen Tunnel. Wir blieben beieinander und gaben Vollgas. Kurz vor dem Ende des 1200 m langen und 10 % steilen Homer Tunnels kamen uns die ersten Autos entgegen (Ampelschaltung). 100 Minuten nach dem Start bei Fjord hatten wir auch den Tunnel passiert. Nun folgte die Abfahrt auf 350 Meter Höhe. Die Strecke war uns bereits bekannt, da wir sie schon gestern abgefahren sind. Nach der Senke mussten wir wieder auf eine Höhe von 500 Metern. Während dieses Anstiegs holte ich Mäfju sehr schnell ein. Er schien am Berg zu stehen und ich fragte mich, was wohl passiert sei. Die Erklärung kam sehr schnell: es war seine Gangschaltung, Mäfju standen nur noch drei Gänge zur Verfügung und entsprechend schwer konnte er nur den Anstieg bewältigen. Bei einem kleineren Stopp zeigte sich sehr, das wir den Schaden nicht selbst reparieren können. Die nächste Siedlung war Te Anau in 80 Kilometern Entfernung. Bis dahin musste sich Mäfju noch quälen. Auf den anschließenden 40 Kilometern rollten wir gemeinsam. Bis auf leichten Wind und 300 zusätzliche Höhenmeter ging es recht flüssig. Auf den geraden hatte Mäfju eine gute Übersetzung. Nur die kleinen Anstiege machten ihm zu schaffen. Gegen 18 Uhr hatten wie den letzten DOC-Campingplatz vor Te Anau erreicht (auf diesem hatten wir gestern bereits Mittag gemacht). Die Sandflys waren nicht ganz so nervig wie befürchtet. Trotzdem bauten wir schnell auf und aßen Abendbrot. 19 Uhr legte sich Mäfju in sein Zelt und nickte sehr schnell weg. Ich erkundete noch die Umgebung mit der Kamera und legte mich mit dem Sonnenuntergang ins Zelt. Nachdem ich noch einige Postkarten und Reisetagebuch geschrieben hatte, schlief ich gegen 22 Uhr ein.





Statistik zum 16ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
71,56 km
Gesamtkilometer
1484,29 km
Höhenmeter
1254 m
maximale Höhe
981 m
Durchschnittsgeschwindigkeit
17,9 km/h
reine Fahrzeit
3:59:20 h
Start
13:40 Uhr
Ziel
18:00 Uhr
TopSpeed
50,1 km/h
Temperatur
19 - 36 °C
Übernachtung

30 km nördlich von Te Anau
Übernachtungshöhe
304 m
Trinken

2,1 l Wasser
0,6 l Cola
Stärkungen
Weingummis
Ausgaben

60 NZ-$ Schiffahrt
12 NZ-$ Postkarten
6 NZ-$ Einkauf


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