new zealand: 29.01.08

Nachdem das Unwetter in der Nacht über uns drüber gezogen war, lockten uns die ersten Sonnenstrahlen des Tages aus den Schlafsäcken. Noch vor dem Frühstück zogen wir 8 Uhr los und machten eine 90minütige Strandwanderung. Der Strand um den Waipapa Point war berüchtigt für seine riesigen Muscheln und wilde Seelöwen. Wir hatten riesiges Glück und konnten zwei Seelöwen aus einer Entfernung von weniger als fünf Metern beobachten. Den dritten Seelöwen hätten wir dagegen fast übersehen. Die Tiere sonnten sich und lagen fast regungslos im Sand. Außerdem fanden wir einige schöne große und bunte Muscheln. Nach diesem ausgiebigen Spaziergang frühstückten wir und starteten die Etappe 10:10 Uhr. Erneut über die vier Kilometer Schotterpiste, befanden wir auf der asphaltierten und verkehrsarmen Nebenstrecke. Nach sieben Kilometern war die Asphaltdecke nicht mehr vorhanden und die kleine Talfahrt vom Mount Florence mussten wir durch tiefen Schotter rollen. Nach weiteren sechs Kilometern hatten wir den Abzweig zum südlichsten Punkt der Südinsel erreicht. Auf weiteren sechs Schotterkilometern mit drei Hügeln ging es zielsicher nach Süden. Nachdem auch der letzte Kilometer, welcher über eine Schafsweide führte, überwunden war, hatten wir den Slope Point erreicht. Hier konnten wir ein sehr schönes Bild mit einen Schild machen, auf dem zu erkennen war, dass wir dem Südpol näher als dem Äquator sind. Nur eine Handvoll Touristen hielt sich in dem abgelegen Gebiet auf, sodass wir die Atmosphäre auf uns wirken lassen konnten. Anschließend radelten wir die Schotterpiste zurück und arbeiteten uns nach Nordosten. Fünf Kilometer östlich von Waikana hatten wir endlich wieder Asphalt unter den Rädern. Auch wenn der Schotter nicht sehr tief war, muss mehr sehr aufpassen, nicht wegzurutschen. Entland des Weges konnten wir ein Areal bestaunen, auf welchem ein 170 Millionen Jahre alter versteinerter Wald existierte. Das Gebiet hatte sich gehoben und die liegenden Bäume waren sehr gut auszumachen. Gleich um die Ecke lag die Porpoise Bay, wo wir durch ein Fernglas Hectordelphine im Brandungsbereich beobachten. Hier war es sehr schön und so legten wir auch gleich eine längere Mittagspause ein. Es war zudem sehr heiß und kein Wölkchen am Himmel.

Bis Waikana kam noch ein kleiner Hügel und nach weiteren sieben Kilometern hatten wir die 92 erreicht. Witzig waren noch die auf dem Weg ausgeschilderten Niagarafälle, welche eine Höhe von rund 150 cm besaßen. Auf der 92 fahrend (Chaslands Highway), mussten wir gleich einen Anstieg von 200 Höhenmetern absolvieren. Der höchste Punkt lag in einem dichten Wald bei 205 m über NN und markierte zugleich den höchsten Tagespunkt (in der Summe kamen wir heute auf 1042 Höhenmeter). Leider hatte es sich recht schnell zugezogen und das Thermometer zeigte 16:30 Uhr nur noch 21 °C. Es folgte eine sehr welliger Abschnitt, den wir aufgrund der Witterung und langsam einsetzenden Hunger nicht hoch motiviert angegangen sind. Die Catheral Caves, eine der schönsten Höhlen von Neuseeland, waren auch bereits geschlossen, sodass wir etwas stupide wieder pedalierten. An der Tahakopa Bay bei Papatowai fuhren wir rechts von der Straße ab zum Meer. In der sichelförmigen Bucht war das Zelten nicht erwünscht, was uns jedoch nicht daran hinderte, es trotzdem zu tun. Bis auf einige weniger Sportler und Hundebesitzer waren wir die einzigen Gäste. Es gab zum Abendbrot Nudeln und Sandflys. Zweitere traten längst nicht so heftig wie an der Westküste auf, nervten jedoch ein wenig. 21 Uhr waren noch 17 °C, denn es war komplett zugezogen. Das Meeresrauschen war in einiger Entfernung und säuselte uns nach dieser halbwegs entspannenden Etappe (87 km) in den Schlaf.