Neuseeland
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Tag 24: 02.02.2008: zwei Platten und eine Busfahrt


Heute Nacht hatte ich etwas unruhig geschlafen, denn nun sollte meine Solofahrt nach Christchurch beginnen. 6:10 Uhr packte ich meine Sachen. Es war gar nicht so einfach, alles unter zu bekommen, denn erst gestern hatte ich einen Großeinkauf hinter mir und außerdem waren meine Sachen noch nicht ganz getrocknet. Ich baute also alles entsprechend aufs Rad und kurz vor 7 Uhr verabschiedete ich mich von Mäfju. Bei klaren Himmel aber nur 5 °C radelte ich zum 3,5 Kilometer entfernten Busbahnhof. Meine größte Sorge war der Radtransport, aber dafür gab es ein sehr großes Gepäckfach, wo alles problemlos rein passte. Die Busfahrt kostete 40 NZ-$ und ich musste sie machen, damit die 374 Kilometer nach Christchurch nicht zum reinen Kilometerschruppen auf dem Highway 1 verkommen. Die rund dreistündige Fahrt bis nach Timaru führte durch welliges Terrain auf dem Highway 1. Er war nicht so stark befahren wie ich befürchtet hatte, aber das ist aus der Sicht aus einem Bus eher relativ zu bewerten. 8:30 Uhr zogen leider dichte Wolken auf und gegen 9 Uhr waren die Berge in weite Ferne gerückt und ich nickte schläfrig weg. 10:40 Uhr hatten wir Timaru erreicht, wo ich mein unversehrt gebliebenes Fahrrad und mein Gepäck wieder bekam.


Einmal mehr zeigte es sich, dass kein anderes Transportmittel als das Fahrrad mir die Landschaft so intensiv näher bringen kann. Ich verließ Timaru nördlich auf dem Highway 1 fahrend. Hier war die Straße sehr heftig befahren und ich musste mich sehr konzentrieren. Dieser Stress vermieste mir die Fahrt, aber auf der anderen Seite war mir klar, dass die Busfahrt die richtige Entscheidung gewesen war. Immerhin möchte man als Tourenradler nicht auf andere Transportmittel (außer vielleicht Fähren) zurück greifen. Ich schruppte 25 Kilometer auf dem Highway runter, um schließlich nach Westen auf den Scenic Highway abzeigen zu können. Ich kam etwa 300 Meter, ehe mich ein Plattfuss heimsuchte. Genervt baute ich alles ab und wechselte den Schlauch. Bei der Gelegenheit wechselte ich meine runtergefahrenen Hinterradbremsen und aß Mittag, denn es war mittlerweile 14 Uhr. 14:20 Uhr fuhr ich weiter und kam zehn Kilometer weit, ehe die Luft wieder aus dem Schlauch entwich und ich bei der Tankstelle von Geraldine nachpumpen musste. Ich kam ins Gespräch mit einem neuseeländischen Radfan, welcher mir eine gute Fahrt wünschte. Diese Aufmunterung konnte ich gebrauchen, denn auf den folgenden Kilometern musste ich des öfteren meinen Schlauch nachpumpen. Ich nahm an, dass mein Hinterrad nach den 2200 Kilometern derart runter gefahren war, dass sich selbst kleinste Steine den Schlauch beschädigten. Die Straße war sehr gering befahren und führte durch das flache Inland. Sonderlich spektakulär war es nicht und viele Siedlungen existierten auch nicht. Im Nachhinein gesehen hätte ich in Geraldine meinen Trinkwasservorrat auffüllen müssen, denn bis zum Abend sollte dies die einzige nennenswerte Siedlung bleiben. Bis Kilometer 61 hielt die Luft und dann musste ich aller sieben Kilometer nachpumpen. Der Rhythmus setzte sich bis Kilometer 85 fort, wo ich entnervt an den Rand fuhr und mir den Schlauch erneut vornahm. Er hatte zwei Löcher. Ich wechselte lieber den gesamten Schlauch, um sicher zu gehen. Nun hatte sich der Rhythmus auf zehn Kilometer fahren einmal pumpen verschoben. Der Himmel war total verhangen und so kamen keine guten Bilder zustande. Lediglich eine Schafherde mit einem einzigen schwarzen Schaf und Hirsche im Vorgarten eines Hauses, sorgten für etwas Abwechslung. Bald war auch der höchste Punkt des Tages auf 537 über NN erreicht. Die Region um den Mount Hutt war ein beliebtes Wintersportgebiet, aber während meiner Durchfahrt schien die Ortschaft wie im Sommeraschlaf zu liegen. Selbst das Auffüllen meiner Trinkflasche war nicht möglich. Nach dem Mount Hutt kam eine steile Abfahrt zum Rakaia River. Auf einem DOC Campingplatz konnte ich meine Wasserreserven auffüllen, aber der Zeltplatzkassier wollte mir 6 NZ-$ abnehmen. Leider hatte ich nicht genügend Bargeld dabei und er blieb hart, aber empfahl mir rund drei Kilometer weiter zu fahren und links der Straße auf einer Wiese zu schlafen. Ich bedankte mich für den Tipp und radelte über die Flussbrücke, an einem weiteren Zeltplatz vorbei zur besagten Stelle. Der Rasen hielt was mir versprochen wurde, und ich baute mein Zelt als einziger Camper auf. Meine längste Etappe von 130 Kilometern und 6:27 Stunden Fahrzeit war damit zu Ende. Ich aß Abendbrot und fand bereits 21:30 Uhr einen tiefen Schlaf.





Statistik zum 24ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag

leicht bewölkt war es
Nachmittag


Tageskilometer
129,92 km
Gesamtkilometer
2264,04 km
Höhenmeter
651 m
maximale Höhe
537 m
Durchschnittsgeschwindigkeit
20,1 km/h
reine Fahrzeit
6:27:55 h
Start
11:00 Uhr
Ziel
20:15 Uhr
TopSpeed
43,8 km/h
Temperatur
13 - 21 °C
Übernachtung
Dunedin
Übernachtungshöhe
324 m
Trinken

2,0 l Wasser
0,5 l Limo
Stärkungen
Kekse, Dextro, Fruchtgummi
Ausgaben
40 NZ-$ Busfahrt


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