Tag 12: 26.07.2006 (88 km): hola Barcelona

Morgenstunde am Meer

In der Nacht hatte ich nicht besonders gut geschlafen, denn es war heiß und der Untergrund war leicht abschüssig. Ich hatte mir heute den Wecker auf 6:50 Uhr gestellt, um den Sonneaufgang zu sehen. Glücklicherweise wurde ich rechtzeitig wach und lief runter zum Meer. Dummerweise verdeckte ein großer Fels den Moment, als die Sonne über das Mittelmeer stieg – Schade! Da ich nun einmal am Meer war, nutzte ich die Zeit, um Tagebuch und Postkarten zu schreiben. Anschließend erfrischte ich mich bei einer Runde im Wasser. Gegen 8:30 Uhr war ich wieder bei unserem Zelt und es gab Frühstück. 11 Uhr hatten wir alles zusammengepackt und starteten bei strahlend blauen Himmel unsere letzte Etappe. Wir hatten nicht die größte Eile, denn es waren nur noch rund 80 Kilometer bis zu unserem Ziel Barcelona.


ein Angler am Mittelmeer

idyllische Privatbucht unseres Campingplatzes

Der erste Kraftakt des Tages war wieder hoch zur Küstenstraße zu kommen. Der knackige 20 % - Anstieg auf dem Zeltplatz verlangte uns alles ab. Wir mussten in Schlängellinien hoch fahren um überhaupt vorwärts zu kommen. Oben angekommen, könnten wir uns eine kurze Pause und ich steckte meinen zweiten Schwung Postkarten in den Briefkasten. Es ging anschließend über Loret de Mar, wo Mäfju noch einmal kurz einkaufen war, immer entlang der Küste. Leider führte die Straße nicht nur durch reine Touristenstädte, sondern der Verkehr war auch sehr dick. Zudem brannte die Sonne ordentlich runter. Da hieß es, Zähne zusammen beißen und Kilometer schruppen. Als sich die Straße in eine N-klassige verwandelte, hatten wir nur noch einen kleinen Randstreifen zur Verfügung. Links von uns donnerten die Autos zweispurig vorbei. Genervt von der Hitze und dem Verkehr gönnten wir uns 40 Kilometer vor Barcelona eine Pause, in der wir viel tranken und etwas aßen. Neben unserer Straße fuhr der Zug direkt am Meer entlang. Eine wirkliche Alternative, aber wir wollten es auch diese Tour aus eigener Kraft schaffen und quälten uns wieder auf die Räder.

es ist sehr heiß !!

Mäfju im Stau vor Barcelona

Lóret de Mar
glücklich bei der Jugendherberge

Nach der Pause gaben wir noch einmal Vollgas und erreichten gegen 16:30 Uhr die ersten Vororte von Barcelona. Leider gab es viele graue Wohnblocks, die uns aber zumindest verübergehend Schatten spendeten. Ich drehte meine Karte noch einmal, um mich auf der Detailansicht von Barcelona zu orientieren. Wir steuerten direkt auf einen großen Kreisverkehr, von dem wir dann sogar auf einem Fahrradstreifen weiter fahren konnten. Bis auf viele rote Ampeln kamen wir gut voran und wurden nicht ein einziges Mal angehupt. Unsere Unterkunft lag direkt an der größten Einkaufsstraße der Stadt (ein detailierter Anfahrtsplan ist unten). Ohne Probleme fanden wir die Las Ramplas, denn ein großes Kolumbusdenkmal befand sich an ihrem östlichen Ende. Als nächstes steuerten wir zu einem großen Markt, in dessen Nähe sich die Jugendherberge befand. Nachdem wir ein Dutzend Leute gefragt hatten und mehr als dreimal um den Block gefahren waren, fanden wir in einer kleinen Nebenstraße die Hausnummer unserer Unterkunft. Doch waren wir richtig ? Von außen stand absolut nichts dran. Als wir gerade noch rätselten, kamen zwei bepackte Touristen aus der Tür. Sie bestätigten, dass wir richtig waren. Ich wartete bei den Rädern, während Mäfju uns anmeldete. Er kam mit einem breiten Grinsen nach zehn Minuten zurück und sagte, es sei sehr gewöhnungsbedürftig. Wir schleppten unsere Sachen durch das enge Treppenhaus des fünfstöckigen Wohnhauses. Die Räder hatten wir auf der Terrasse abgestellt. Im Flur war die Rezeption. Schnell stellte sich heraus, dass wir es mit keiner traditionellen Jugendherberge zu tun hatten. Es war vielmehr eine Dreizimmerwohnung in die einfach neun Doppelstockbetten gestellt wurden. Wir kamen relativ spät und hatten in unserem Zimmer leider kein Fenster und es war folglich stickend heiß. Mäfju organisierte uns einen Ventilator und so war es zumindest halbwegs erträglich. Wir bezahlten 20 Euro pro Nacht. Die zentrale Lage wog aber das etwas andere Ambiente wieder auf. Wir packten unsere Sachen um und gingen duschen.

unsere Räder auf dem Dach der Jugendherberge

Blick auf die Dächer Barcelonas

Anschließend liefen wir zum nahe gelegen Meer und genossen einen Cocktail am Jachthafen. Aufgrund des anstrengenden Tages sind wir gegen Mitternacht ins Bett. Wir beide schliefen mit einem guten Gefühl ein, denn heute hatten wir unsere anstrengenste Tour nach mehr als 1100 Kilometern gemeistert. Auf die drei entspannenden Tage in Barcelona freuten wir uns schon sehr.

Mäfju macht erst einmal ein Nickerchen

Statistik zum 12ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
88,26 km
Gesamtkilometer
1223,33 km
Höhenmeter
354 (14698)
maximale Höhe
156 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
20,0 km/h
reine Fahrzeit
4:23:33 (59:43:50 h)
Start
11:00
Ziel
18:00
TopSpeed
47,3 km/h
Temperatur
28 - 38 °C
Übernachtung
Jugendherberge in Barcelona
Übernachtungshöhe
37 m über NN
Trinken


3,0 Liter Wasser
1,5 Liter Saft
0,5 Liter Cola
Stärkungen
2 Snickers
Ausgaben
4 € Einkauf

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