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Auch
am heutigen dritten Tourtag schien bereits am Morgen die Sonne von
einem azurblauen Himmel. Noch immer hatten wir keine Wolke in Portugal
gesehen. Somit kühlte es sich jedoch deutlich ab, sodass gegen 7 Uhr
nicht mehr als vier Grad gewesen sind. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit
waren die Zelte so nass wie nach einem Regenschauer gewesen. Ich
fotografierte von 8:15 bis 9:30 Uhr die Umgebung. Besonders interessant
war ein Einheimischer Fischer der Muscheln sammelte. Bis 10 Uhr war die
gesamte Reisegruppe wach gewesen. Micha zentrierte mein Hinterrad.
Gestern war mir eine Speiche gebrochen und das Rad hatte stark geeiert.
Wir verweilten noch bis 13 Uhr am Meer. Die Wellen und die Strömung
waren so stark gewesen, das ich mit Micha nur kurz im Wasser gewesen
war. Nur wenige Strandbesucher kamen heute zur Bucht. Wir hatten die
Zelte vorsorglich abgebaut, denn campen war auch hier verboten gewesen.
Gleich zu Beginn dieser Etappe mussten wir 54 Höhenmeter bewältigen.
Auf 700 Meter Länge bedeutete dies durchschnittlich neun Prozent
Steigung (und 16 % im Maximum). Oben angekommen konnten wir unsere
Trinkflaschen auffüllen (insgesamt sieben Liter). Hulans Bein war
angeschlossen und behinderte sie beim pedalieren. Nach einigen
Kilometern klappte es bereits besser. Am Wegesrand befanden sich große
Schilfgewächse die mehr als drei Meter hoch senkrecht an der Straße
wuchsen. Später gab es kaum noch Bewuchs und im Innenland nach Osten
zeigten sich zahlreiche kahle Hügel mit kleineren Ortschaften. Am
Wegesrand kaufte Micha frisch gebackenes Brot. Um auf unser Tagespensum
zu kommen, erledigte er noch den Tageseinkauf. Ich fuhr mit Hulan und
Charlie bereits weiter. In Santa Cruz gab es einen großzügig angelegten
Fahrradweg auf dem Portugiesen liefen, die sich mehr als wunderten
nachdem wir sie überholten. Nadelhölzer und Dünen erinnerten uns an die
deutsche Küstenlandschaft. Micha hatte uns wieder eingeholt und
zusammen radelten wir bis zur Kante einer Steilküste von der ein
Fahrradweg weiter führen sollte. Dieser war jedoch kaum mit Gepäck zu
fahren. So wuchteten wir die Räder auf dem schmalen Pfad über unebenes
Terrain. Riesige Gesteinsplatten schienen wie hin geworfen. Nach zwei
Kilometern harter Arbeit (aber auch traumhaften Aussichten) hatten wir
wieder Asphalt unter den Rädern. Die Straße führte in einer langen
Abfahrt zum Praia de Santa Rita. Der tolle Sandstrand war leider keine
Option für uns, denn es fehlte an Essen. Wir mussten wohl oder übel
weiter fahren. In einer Stunde würde es dunkel werden. Als ich nur kurz
auf die Karte schaute kam gleich ein Portugiese vorbei, der mir den Weg
zeigte. Die Menschen waren immer überaus freundlich zu uns gewesen!
Neben einem Flusslauf, vorbei an Karstfelsen konnten wir etliche
Kilometer auf einer „weißen Straße“ entspannen. Eine minimal bunt
gefärbte Allee von Laubbäumen war dabei kontrastierend zu zahlreichen
Palmen in der näheren Umgebung. In Porto Novo mit seinen Thermalquellen
hatten wir wieder die „gelbe Straße“ erreicht. Hinter dem Ort folgte
der bis dato steilste Anstieg der Tour. Auf der Höhe lag Ribamar wo
Micha für uns das Abendbrot kaufte. Die Sonne tauchte die weite
Landschaft in ein rotes Licht. Für uns alle höchste Zeit Gas zu geben.
Es folgte eine lange und steile Abfahrt bis nach Lourinha. Es war
bereits frisch, sodass wir uns alles Greifbare angezogen hatten. In den
Gassen von Lourinha fanden wir den weg zum Meer. Es war bereits 19 Uhr
und damit dunkel gewesen. Nach einigen Kilometer auf der stark
befahrenen Straße, hatten wir den Abzweig nach Seixal erreicht. Es war
nicht mehr Saison, sodass in dem Touristenort nicht mehr viel los
gewesen war. Etwas abseits der Hotelanlagen und dem Ortsstrand fanden
wir eine ganz gute Zeltstelle zwischen den Dünen. Micha kochte uns
erneut Nudeln, sodass wir uns gestärkt gegen 22 Uhr in die Schlafsäcke
legen konnten.
Statistik und Strecke zum 21.10.2010 (Etappe 6)