Dieser Tag begann äußerst unfreundlich. Obwohl ich eigentlich Grund zur Freude gehabt hätte, denn ich bin vor Conrad aufgestanden. Der Grund für meine schlechte Laune war das Wetter. Selbst Conrad musste sein morgendlichen Joggingöauf nach fünf Minuten abbrechen. Es regnete sich dann ein und wir mussten einmal mehr schnell frühstücken und unsere Zelte halb nass zusammen bauen!
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Frühstück bei einsetzenden Nieselregen
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Mittag am See ohne Regen
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Als Ziel für diesen Tag hatten wir uns den Jotunheimen Nationalpark aus gesucht. Dort wollten wir einen Pass überqueren und noch einmal versuchen den Gletschern etwas näher zu kommen. Wir bogen bei Otta von der großen Straße ab und bei Lohn begann der Aufstieg zum Pass. Es hatte bis zum Mittag geregnet, dann ließ zum Glück der Regen nach und wir konnten Mittag essen ohne Regen! Dann fuhren wir durch eine geniale Landschaft. Es war eine Hochebene. Es gab nur eine Straße und einen Schienstrang, dafür atemberaubend schöne Ausblicke.
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die Weite der Hochebene
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eine Straße ohne Autos
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ein Hochgebirgssee
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dieses Tal wurde durch einen Gletscher geformt
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Das Wetter hatte sich stabilisiert und am Nachmittag kam die Sonne raus. Innerhalb von einer Stunde waren alle Wolken verschwunden. Es war zwar erst 16 Uhr aber die Umgebung war so schön, dass wir beschlossen hier zu bleiben. Allerdings befanden wir uns immer noch im Nationalpark und waren uns nicht sicher, ob dies erlaubt ist. Wir fuhren also von der Hauptsrasse ab und folgten einen Schotterweg, der zu einem Gletschersee führte und trafen am Ende des Weges auf eine kleine Hütte. Diese wurde gerade von einem Einheimischen gestrichen. Wir fragten ihn ob es erlaubt sei hier zu campen und er meinte dazu nur: "All the mountains for you." So zögerten wir nicht lange und schlugen in 100m Entfernung unser Lager auf. Dieses war direkt am See und es war einfach nur traumhaft. Hinter dem See war ein Berg mit Gletschereis, das Sonnenlicht lies den Berg in einem angenehmen Licht erscheinen. Der einzige Nachteil war die Kälte. Hier oben auf 1400m sanken die Temperaturen sehr schnell ab und 18 Uhr waren nur noch 13°C. Die Temperaturen fielen im Laufe des Abends weiter!
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wieder eine leere Straße
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Max und der Benz
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gleich gibt es Abendbrot
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Gegenlichtaufnahme
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der See und auf der ...
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anderen Seite der Gletscher
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Schon gegen 18:45 gab es Abendessen. Diesmal war es Spaghetti mit Napoli Sauce. Beim verteilen der Nudeln kippte Max und ich ein drittel in die Landschaft. So bekam jeder etwas weniger, aber Conrad tröstetet uns mit einer weiteren Runde Kümmerling. Dies wärmte uns zugleich, denn mittlerweile begannen wir alle zu frieren. Weil wir nachhaltige Erfrierungen vermeiden wollten, tauschten wir unsere T-Shirts gegen Pullover. Conrad hatte folgende Zwiebeltaktik angewandt: Unterhemd + T-Shirt + Fleece Pullover + Stoffjacke + Winterpullover + Übergangspullover + ein dekoratives Handtuch zum Kopftuch umfunktioniert. So saßen wir alle völlig eingemummelt und spielten zitternd Skat.
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lesen mit Mütze
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hält warm und sieht gut aus
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Conrad war kalt, deswegen brach er zu einer kleinen Wanderung auf. Er kam zwar erste eine Stunde später wieder, brachte dafür aber herrliche Photos mit. Charly und ich machten noch ein paar Bilder die nicht näher kommentiert werden müssen ...
Wir sind dann bereits 21:30 Uhr in die Zelte, weil sich jeder nach der Wärme seines Schlafsackes sehnte. Alle hatten dicke Daunenschlafsäcke. Nur ich hatte einen Sommerschlafsack, dessen "Komfortbereich" bis +10 Grad ging. So hatte ich meine Zweifel ob diese Nacht angenehm und warm werden würde. Conrad hustete sich noch die Seele aus dem Hals (er hatte eine Erkältung bekommen) und so schlief ich dann erst gegen 22 Uhr ein.
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Tag 10 ...
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