Dieser Tag begann erstaunlich früh, wenn man bedenkt, dass wir den vergangenen Abend erst 1Uhr in die Zelte sind. Ich wurde früh durch lautes Lachen aus unserem Nachbarzelt geweckt. Es war Charly, denn Conrad las einige Episoden aus seiner aktuellen Lektüre vor. Da an Schlaf nun nicht mehr zu denken war, entschied ich mich aufzustehen und mein erstes Bad in einem Fjord zu nehmen. Es wurde zwar nur eine Katzenwäsche, aber Charly und Max ließen sich durch das sehr kalte Wasser nicht abschrecken und folgten mir. Im Übermut verletzten sich beide am Fuß, denn sie hatten die spitzen Steine übersehen. An diesem morgen wachte Conrad mit Halsschmerzen auf, was sich im Laufe der Reise noch zu einer Erkältung entwickeln sollte. Direkt nach dem morgendlichen Bad begann es zu regnen. So kam es, dass wir im nassen Frühstückten und dann in aller Eile unsere Zelte abbauten. Aber wir waren zu langsam, denn die Hälfte unserer Sachen war schon nass bevor sie im Auto verstaut werden konnten.
Dank des Tipps des netten Bauern am Vorabend hatten wir unsere Route zugunsten einer spektakulären Passstraße geändert. Wir fuhren auf kleinen Straßen bis zum Mordalsfoss, dem höchsten Wasserfall Nordeuropas. Der stürzte aus 190 Meter in die Tiefe. An dem Wasserfall vorbei führte die Strasse hoch auf den Pass. Wir mussten eine Straßengbühr von 50 NOK bezahlen. Das Geld steckte man einfach in einen Metallkiste. Wir fuhren also auf einer unbefestigten, äußerst steilen Straße auf ein Hochplateau. Der Benzinverbrauch schnellte durch die Steigung in die Höhe und so kam es, dass die "Tanknadel" schnell gegen Null tendierte. Nach dem durchqueren eines stockdunklen Tunnels beschlossen wir dann sicherheitshalber mit dem Reservekanister nachzutanken. Nach einigen weiteren abenteuerlichen Kilometern erreichten wir dann das Plateau und es empfing uns eine völlig unberührte Landschaft mit rauen Felsen und tiefen Schluchten. An dem kleinen Aursjohutten-Stausee beschlossen wir eine verspätetet Mittagspause zu machen. Wir stärkten uns mit Knäckebrot und Leicht&Cross.
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Sonnenaufgang über dem Fjord
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Mäju holt uns Wasser
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Mittagessen auf in einem Flussbett
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der Benz meisterte den Anstieg ohne Probleme
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die Abfahrt ins Tal
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die bezaubernde Einöde ...
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... des Hochplateaus
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Nachdem wir das Plateau überquert hatten führte ein steiler Weg wieder ins Tal und wir setzten unsere Fahrt Richtung Trondheim fort. Ca 40km vor Trondheim begannen wir dann mit der Suche unseres Nachtlagers.
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mit diesen Bildern soll die unglaubliche Unordnung von Conrad dokumentiert werden
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... aber Platz zum sitzen hat er
noch gefunden
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unsere Campingwiese mit vielen Mücken
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Die Suche gestaltete sich erneut schwierig, weil die Gegend dicht besiedelt ist. Wir wurden am nach einiger Suche am Rand einer Wiese bei Bossoren fündig und schlugen dort unser Lager auf. Wie sich herausstellen sollte hatten wir nicht den besten Platz gewählt, denn es wimmelte nur so von Mücken und wir lebten in ständiger Angst von einem Bauern wieder vertrieben zu werden. Zum Abendbrot gab es diesmal Spaghetti mit Thunfisch und Ketchup und auf ausdrücklichen Wunsch von Charly Rote Bohnen. Diese waren schlecht und bekamen Max Magen nicht besonders gut. Die Stimmung war aufgrund der Mückenschwärme, Erkältung und Magenverstimmung etwas schlechter und so zogen sich alle zurück um an all daheim gebliebenen eine Postkarte zu schreiben. Gegen 11:30 sind wir dann ins Zelt gegangen.
tag 8 ...
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