Tag 6: 07.10.2006 (75 km): mit Regen in die Berge

Jachthafen bei Cargese

Diesen Morgen hatten wir sehr schnell das Zelt abgebaut, denn wir waren gestern ohne zu fragen auf die eingezäunte Wiese gefahren. So kamen wir bereits 8 Uhr weg. Keiner hatte uns gesehen, worüber wir sehr erleichtert waren. Um warm zu werden, fuhren wir wieder die 80 Höhenmeter nach Cargese. Anschließend radelten wir 13 Kilometer bis nach Sagone. Wir hatten einen wolkenlosen Himmel und fast keinen Verkehr. Somit konnten wir die Aussicht auf das Mittelmeer entspannt genießen. In Sagone kauften wir ein und frühstückten an einer geschlossenen Strandbar. Die Stühle und Tische standen noch vor dem Verkaufsstand, sodass wir eine ausgezeichnete Sitzmöglichkeit und einen tollen Blick hatten. Zudem war es angenehm warm. Nach dem Essen wusch ich mich im Meer. Während meiner Abwesenheit kam Robert mit zwei Schweizern ins Gespräch, die auf ihrem gelben Zweisitzer-Motorrad die Insel erkundeten. Insgesamt verweilten wir zwei Stunden bei der Bar.












eine Kirche am Wegesrand

während unseres verspäteten Frühstücks

Kurz nachdem wir los gefahren waren, frischte der Wind auf und binnen einer halben Stunde war der Himmel bedeckt. So schlecht war das Wetter seit unserem Tourstart nicht mehr gewesen. Zu allem Überfluss mussten wir noch eine knackige Rampe nach oben. Die Steigung betrug durchschnittlich mehr als 8 % und führte uns bis auf 415 m Höhe. Während der Anfahrt begann es auch noch zu regnen. Wir mussten also Regensachen anziehen, auf die ich gerne verzichtet hätte, denn so kamen wir bei immerhin 16 °C ordentlich ins Schwitzen. Oben angekommen, zogen wir uns gleich trockene Wäsche an und ruhten uns unter dem Dach einer Terrasse aus. Während wir so saßen und auf besseres Wetter warteten, kam eine Gruppe von Katzen, die sich genüsslich über Roberts Kekse her machte. Nachdem wir ihnen alles verfüttert hatten und es nur noch ganz leicht regnete, nahmen wir die Abfahrt in Angriff. Sie fuhr sich aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht besonders gut.

Robert mit Wind- und Regenmontur

auf dem Sattel kamen die Katzen

Als wir die N196 erreicht hatten, erwartete uns ein sehr starker Verkehr. Nicht weit entfernt befand sich auch die Inselhauptstadt. Wir nutzten den engen Randstreifen und gaben Vollgas. Nach neun Kilometern konnten wir glücklicherweise die große Straße verlassen. Wir radelten nach Osten und verließen damit das Meer für einige Tage. Nun begann also das Teilstück der West-Ost-Inselüberquerung. Nach nur wenigen Kilometern mussten wir auch den ersten Pass auf 606 Metern Höhe nehmen. Es hatte aufgehört zu regen, aber die Berge waren, aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, noch immer wolkenverhangen. Überraschenderweise waren die Bergflanken komplett bewaldet, was Robert mit dem kolumbianischen Hochland assoziierte. Der Pass war sehr angenehm zu fahren, denn seine Steigungen waren sehr moderat. Es war 17:15 Uhr als wir Bisiano erreicht hatten. In dem Ort gab es keinen Supermarkt und unsere Nahrungsmittel neigten sich dem Ende. Zudem war uns kalt und wir hatten keine Lust mehr zu fahren, obwohl wir heute erst 75 Kilometer geschafft hatten. Wir schauten uns im Ort um und fanden sogar eine geöffnete Herberge. Eine Nacht kostete 12 Euro pro Person. Wir willigten ein. Es gab zwei Doppelstockbetten in jedem der vier Zimmer, von dem man auch auf einen Balkon gehen konnte. Von diesem hatte man einen tollen Blick auf die umliegenden Berge. Außerdem durften wir die Küche benutzten. Zuerst einmal duschten wir aber. Es war die erste Dusche seit fünf Tagen. Anschließend benutzten wir die Nudelreste aus der Küche. Dazu gaben wir unsere letzte Fischbüchse und Tomaten sowie Ketchup aus dem Kühlschrank. Zudem fanden wir Teebeutel und einen Wasserkocher. Es war Samstag und wir ließen es uns richtig gut gehen. Erst 22:30 Uhr legten wir uns in die Betten und schliefen sehr schnell und fest ein.

der Blick aus unserer Unterkunft

Conrad in der Küche

es gibt Nudeln mit Fischunser Zimmer



leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
75,13 km
Gesamtkilometer
612,79 km
Höhenmeter
1344 (9658)
maximale Höhe
666 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
15,6 km/h
reine Fahrzeit
4:48:50 (36:02:11 h)
Start
8:00 Uhr
Ziel
17:15 Uhr
TopSpeed
50,8 km/h
Temperatur
16 - 25 °C
Übernachtung
Herberge bei Buselica
Übernachtungshöhe
643 m über NN
Trinken

2,4 Liter Wasser
1,0 Liter Tee
Stärkungen
k.A.
Ausgaben

12,0 Euro für Unterkunft
3,0 Euro Einkauf

Tag 5 / Tag 7














Jedes Bild ist einfach per Klick zu vergrößern - das Höhenprofil wurde mit einem Ciclo Master 430 erstellt. Die entsprechende DAT-Datei gibt es hier im download (80 KB)

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