Reiseberichte

Literatur und Karten
Wir hatten einen Reiseführer dabei. Es handelte sich um "Korsika" von Baedeker. Dieses Buch enthält zahlreiche Informationen und ist reich bebildert. Aufgrund seiner beiliegenden Karte (1:300 000) und einer Höhenangabe für jeden im Buch verzeichneten Ort vergeben wir ein "sehr empfehlenswert"
Als Karte benutzten wir jene von Freytag und Berndt im Maßstab 1:250 000 für 9,95 €, welche fehlerlos und mit Angaben zu den Passhöhen versehen waren. Leider fehlten Höhenlinien. Alles in allem kann man mit Kartenmaterial für rund 10 Euro sehr gut auskommen.

Das Buch und die Landkarte sind empfehlenswert um sich einen gutes Bild und ersten Eindruck über die Insel zu verschaffen.

Unterkünfte
Wir hatten während unserer Tour nie Probleme gehabt eine wilde Zeltstelle zu finden. Es gibt auch zahlreiche Zeltplätze, deren Saison bis Ende September geht. Die Preise der Zeltplätze belaufen sich auf rund 10 € pro Person, was für meine Verhältnisse etwas überteuert war. In den Bergen gibt es auch einige Herbergen, da dort auch zahlreiche Wanderer vorbei kommen und nächtigen. Wir bezahlten für zwei Übernachtungen in den Bergen jeweils 12 €.

unser Wetter
Obwohl wir im niederschlagreichsten Monat (Oktober) nach Korsika reisten, hatten einmal mehr Glück mit dem Wetter gehabt. Nur an einem Tag war es bedeckt und es regnete am Nachmittag für zwei Stunden. Ein kräftiger Wind wehte uns an der Westseite des Cap Corse entgegen. Ansonsten war es relativ windstill. Die Tageshöchsttemperaturen lagen bei 25 °C. In den Bergen fiel das Thermometer in den frühen Abendstunden auf 10 °C. Alles in allem waren es sehr angenehme Temperaturen zum radeln.

Fahrrad&Technik
Auf unseren mehr als 830 Tourkilometern hatten wir erstmals weder einen Platten noch sonstigen Schaden. Aus diesem Gründen waren wir auch nicht genötigt einen Radladen aufzusuchen, die es aber in den größeren Küstenstädten geben sollte.

Tierwelt
Wir sahen einige Kühe und sogar zweimal original korsische Schweine, die wegen ihres Fleischs eine korsische Delikatesse sind und unerbittlich gejagt werden.

(beste) Reisezeit
Wir reisten in der ersten Oktoberhälfte über die Insel. Die Temperaturen waren selbst im Gebirge noch angenehm. Im Sommer ist es heiß (siehe Abb.1) und somit kann es wegen der Topographie sehr anstrengend werden. Ich empfehle daher eine Reise zwischen März bis Mai oder September bis Ende Oktober. Tendenziell ist die erste Hälfte des Jahres niederschlagsärmer, aber auch während unserer Tour hatten wir nur einen verregneten Nachmittag.

Straßenverhältnisse
Der Straßenbelag war sehr gut. Schlaglöchern und Bodenwellen existierten selbst auf den höchsten Pässen nur gelegentlich. Während unserer Inselfahrt sind wir nur auf drei Baustellen getroffen, die aber nicht länger als 500 Meter waren. Der Autoverkehr hielt sich auch in Grenzen. Lediglich um Bastia und Ajjacio waren stark frequentiert. Zudem sollte man die 193 bzw. 198 im Osten meiden das hier sehr fiel Verkehr ist und die Autofahrer sehr aggresiv fahren.

Menschen
Korsika ist eine touristisch stark frequentierte Insel. Dies mussten wir schnell feststellen, denn die meisten Insulaner waren nicht sondern interessiert uns zu helfen. Selbst als wir auf der verzweifelten Suche nach einer Wiese zum übernachten waren, wies man uns zweimal ab .. und das obwohl Robert sehr gut französisch spricht. Auf unserer Tour sahen wir nur einige Touren- und Rennradler. Bejubelnde Anfeuerungen wie auf den Pyrenäen oder Teneriffa-Etappen blieben zudem aus.

Landschaft
Die Insel ist sehr grün und auch der Waldbestand schien recht intakt zu sein. Die Ausblicke während unserer Bergetappen waren sehr schön und oftmals ausreichende Entschädigung für die anstrengenden Anstiege. Aber auch die Etappen am Meer waren grandios. Besonders schön war die Westseite des Cap Corse. Obwohl die Insel nicht besonders groß ist bietet sich ein Kontrastprogramm zwischen den Bergen und dem türkisfarbenen Meer.

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