Tag 2: 21.02.2004 (82 km): entlang der alten Handelsstraße




Wir wachen gemeinsam erstaunlich früh auf. Ich schaue auf meine Uhr und erkläre Conrad innerlich für verrückt, weil er wirklich schon aufstehen will. Als ich mich dann 8:30 endlich aus meinem Schlafsack quäle, ist Conrad schon eine Stunde auf den Beinen und hat einen halber Film verknipst.
Nach dem Aufstehen folgt das schon aus vergangenen Urlauben bekannte Morgenprogramm: waschen, Frühstück, Zelt abbauen. Nach 30 Minuten Bepacken des Fahrrades sind alle Taschen, Säcke, Tüten und sonstige Sachen sicher verschnürt und wir können endlich zur ersten richtigen Etappe aufbrechen. Es ist inzwischen 10:30 und die Sonne brennt. Kaum haben wir den Zeltplatz verlassen, müssen wir eine 90° Abbiegung nehmen und mich trifft der Schlag. Vor uns tut sich das Panorama des Teide Massivs auf. (zumindest halte ich diese unendlich hohen Berge dafür. Was sich als falsch herausstellt, da dies nur die Ausläufer sind) Mir schwirren sofort meine nicht vorhandenen Trainingskilometer in diesem Frühjahr durch den Kopf und das Gepäck wiegst sofort doppelt so viel.

kurz vor den ersten Bergen
erstes Mittagessen dieser Tour


kurzer Stopp

Bluick auf die Berge

Naja, wir rollten erst mal ein paar Kilometer in ebenem Gelände parallel zur Küste. Unnützerweise überholen uns 2 Rennradfahrer. Wir lassen sie erst passieren, aber entscheiden uns, dass es sicher gemütlich wäre, in ihrem Windschatten ein wenig mitzurollen, da der Wind genau von vorn kommt. Die Entscheidungsfindung dauerte leider etwas zu lang, so dass sie schon ein Stückchen weg waren und wir uns in abwechselnder Führungsarbeit heranquälten. Kaum hatten wir sie erreicht, beschlossen sie umzukehren und wir waren wieder allein. Viel Zeit zum darüber nachdenken blieb nicht, denn inzwischen hatte die Straße wieder eine Biegung gemacht und führte nun direkt auf die Berge zu. Der erste Anstieg ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Laut Karte sollte es gleich mal 5,5 km bergan gehen. Ich stampfte drauflos. Nach 2km hatte ich erst mal die Nase voll und stellte mich in den Schatten eines Imbisses. Conny kam auch gleich danach angeschnauft. Wir hatten beide schon erhebliche Mengen aus unseren Trinkflaschen getrunken. Ich für mich beschloss, die nächsten Kilometer ruhiger angehen zu lassen. Auch Conny schien sich diesem Plan anzuschließen und so fuhren wir recht entspannt weiter. Leider bogen wir einen Abzweig zu früh ab, bemerkten dies aber nach ein paar Kilometern. Immerhin ergaben sich dadurch recht schöne Photomotive. Wieder auf der richtigen Strecke, ging es noch ein Weilchen bergan und wir erreichten Valle de San Lorenzo. Dieses Dörfchen liegt immerhin schon auf 400 m Höhe. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zum „Mirador de Centinela“. Dort machten wir wieder eine Menge Photos . Die Karte versprach für den Rest des Tages ein eher entspanntes radeln parallel zur Küste. Jedoch stellte sich diese Annahme sehr schnell als so nicht ganz richtig heraus.

gleich kommt das Gewitter

Immer wieder forderten uns kurze knackige Steigungen zu großen Anstrengungen. Wirklich schön fand ich die Landschaft auch nicht und ich war froh, dass wir doch ziemlich schnell vorwärts kamen. Leider wurde das Wetter im Laufe des Tages auch etwas schlechter und unsere Regenjacken mussten die ersten Schauer überstehen. Als uns dann beiden die Kräfte schwanden, suchten wir nach einer Möglichkeit zum wild campen, was in der kargen Landschaft, durch die wir fuhren, gar nicht so einfach war. Also die Straße einen knick machte und rechts eine große unbebaute Landzunge auftauchte, beschlossen wir, uns diese etwas genauer anzusehen. Der Weg wurde schnell deutlich schlechter und führte in ein Kaktusfeld. Dieses war jedoch immer wieder durch kleine unbewachsene Inseln unterbrochen . Eine dieser befanden wir als geeignet, uns für diese Nacht als Lager zu dienen. Wir schlugen unser Zelt auf und gingen auch mehr oder weniger schnell ins Bett, weil uns der Tag doch ziemlich geschlaucht hatte.


Conrad zwischen den Kakteen



Statistik zum zweiten Tag

Vormittag
Nachmittag
leicht bewölkt war es

leicht bewölkt war es


Tageskilometer
82,25 km
Gesamtkilometer
98,57 km
reine Fahrzeit
4:33 h
Start
10:30 Uhr
Ziel
17:50 Uhr
TopSpeed
52,4 km/h
Übernachtung

La Medida
(400 m ü. NN)

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