Tag 11: 13.02.07 (25 km): der Kreis wird geschlossen
der Blick von der Dachterrasse unseres Hotels

Wie inzwischen üblich, klingelt der Wecker schon 6:30 Uhr. Diese bis zum Ende durchgehaltene Zeit wird wohl in die Annalen unserer Touren eingehen. *g*
Trotz der kaputten Isomatte habe ich aber ganz gut geschlafen. Kurz nach 7 Uhr stehen wir dann endgültig auf. Da das unsere letzte Nacht im Zelt für diesen Urlaub werden sollte, dauert der Start etwas länger, weil wir noch Zelt und sonstige Zeltutensilien sauber machen, damit wir sie zu Hause nicht noch mal auspacken müssen. Zum Frühstück gibt es Fladenbrot mit Nutella. Diese Kombination hat sich gut bewährt. Sie schmeckt hervorragend und gibt genügend Energie für die ersten Stunden auf dem Rad.
Als wir dabei sind, die Räder zu bepacken, kommt de$r Bauer noch einmal vorbei, um sich von uns zu verabschieden. Er hat gerade Frühstückspause und hilft uns beim Öffnen der Dornenhecke. Zum Abschied schenkt Conny ihm zwei Photos von vergangenen Reisen, worüber er sich sehr freut. Wir schießen noch zwei Abschiedsbilder, und dann geht’s los zur letzten Etappe des Urlaubs. In Richtung Marrakesh geht es stetig bergab, und ich gebe mächtig Gas, um noch möglichst viel vom Tag in der Stadt zu haben. Die Straße ist allerdings sehr schlecht, und die Räder springen mächtig durch die zahlreichen Schlaglöcher. Wir fahren ca. 33km/h, und Conny klebt in meinem Windschatten, weshalb er die Schlaglöcher immer erst sehr spät, manchmal zu spät sieht. Durch die Schläge fällt ihm dreimal etwas vom Gepäckträger und wir fahren daraufhin etwas langsamer. Trotzdem erreichen wir schon nach 40Minuten die Stadt und haben einen beachtlichen 32km/h-Schnitt. Der Plan war es, in der Nähe des „Platz der Gehängten“ ein Hotel zu suchen. Der Reiseführer versprach unendlich viele, schön gelegene in unserer Preisklasse.

wir genießen unsere Dusche ausgiebig!

frisch geduscht :)

enge Gasse im Touristen-Suqs

eine Moschee mit Galgen
hier kaufte sich Conrad einen Teppich

auf einem Platz in Marrakesh

auf dem Platz der Gehengten werden Garküchen aufgestellt







Den Platz fanden wir auch sofort. Praktisch alle großen Straßen führen sternförmig auf das Zentrum zu. Auch ein Hotel war schnell erreicht. Schon beim ersten Anlauf wurden wir fündig. Während Conny hineingeht, um nach Preis und Fahrradunterstellmöglichkeit zu fragen, bewache ich in der lebhaften Fußgängerzone unsere Sachen. Conny kommt schon mit einem Strahlen aus dem Hotel zurück und ist sehr zufrieden und so beziehen wir einige Minuten später unser Zimmer im zweiten Stock. Die Fahrräder dürfen wir mit aufs Zimmer nehmen, wodurch dieses recht eng wird, aber wir haben ja auch nicht vor lange hier zu bleiben. Unser erstes Ziel ist erst einmal die Dusche, welche wir seit fast zwei Wochen nicht benutzt hatten (was natürlich seine Spuren hinterlassen hatte J)! Beide kosten wir das säubernde Nass ausgiebig aus.
Erst dann geht es auf Erkundungstour. Das Hotel liegt nur 100m vom „Platz der Gehängten“, dem Zentrum der Stadt, entfernt. Wir steuern direkt auf dieses zu, um von dort aus in den berühmten Markt von Marrakesh weiterzugehen. Der riesige Platz ist am Tag recht unanschaulich, und nur ein paar Schlangenbeschwörer und Henna-Malerinnen warten auf Touristen. Diese gibt es auch in großer Zahl, aber fast alle strömen in die vielen kleinen Gassen des Marktes. Auch wir lassen uns mitreißen und laufen recht planlos zwischen den Ständen umher. Das hier herrschende Chaos überfordert uns anfangs ziemlich. In den von Fußgängern vollgestopften Gassen fahren zu allem Überfluss auch noch zahlreiche Mopeds laut hupend durch die Menge. Im letzten Moment können die Leute meist noch zur Seite springen. Außerdem sind die Händler sehr aufdringlich, und viele versuchen, die Touristen in die Läden zu ziehen. Es erfordert einige Übung sofort deutlich zu machen, dass man wirklich nichts kaufen möchte. Überhaupt ist der Markt offensichtlich voll auf den Touristenstrom ausgerichtet. Qualitativ sehr schlechte Ware wird zu hohen Preisen angeboten, und in jedem zweiten Laden gibt es genau das Gleiche. Der Markt ist in verschiedene Zonen unterteilt. Wir durchqueren die Tücher-, Teppich-, Eisenwaren-, Holzschnitzerei-, Lampen- und Töpferwarenzone. Erschöpft suchen wir am späten Mittag etwas zu essen. Das ist gar nicht so einfach, weil es zwar viele Möglichkeiten gibt, aber von außen nie ersichtlich ist, was gerade in den Töpfen der Köche brodelt. Da wir auch die Sprache nicht verstehen ist es mir etwas zu riskant auf gut Glück etwas zu kaufen, und so knurren die Mägen schon mächtig, als wir endlich ein kleines Cafe finden, in dem wir zwei Sandwichs essen. Frisch gestärkt und mit guter Laune geht es nach einer halben Stunde Pause zurück in die Hitze und auf Mitbringseljagd. Conny wird auch gleich fündig und kauft 2 kleine Holzfiguren für 35DH. Später auch noch einen Teppich für umgerechnet 30€, wenig später erstehen wir noch ein Gewürzgefäß (45DH) und eine Lampe (45DH). Zwischendurch verlaufen wir uns auch noch in dem Straßengewirr und sind froh, als wir am späten Nachmittag wieder in unserem Hotel eintreffen. Dort setzen wir uns auf die Dachterrasse, denn es gilt noch ca. 50 Postkarten zu schreiben! Erst hier haben wir die ersten schönen Motive gefunden, und so ist etwas Eile geboten, damit die zu Hause Gebliebenen nicht vergebens auf einen Gruß aus der Ferne warten. Nach einer Weile spricht uns eine Frau an, die gehört hat, dass wir deutsch miteinander reden. Sie kommt auch aus Deutschland und reist mit einem amerikanischen Freund per Motorrad durch Marokko. Sie ist allerdings weit weniger begeistert vom Land, da sie als Frau hier wohl erhebliche Probleme hat und weit schlechter behandelt wird, als sie das aus Deutschland gewöhnt ist.

Mäfju schreibt Postkarten

Conrad freut sich über die Sonne

der Blick von der Hotelterrasse

der Sonnenuntergang über Marrakesh

Für den Abend haben wir uns vorgenommen, auf den „Platz der Gehängten“ zu gehen und dort unser letztes marokkanisches Geld in Essen umzusetzen. Jeden Abend werden dort nämlich unendlich viele Garküchen aufgebaut, in denen dann frisch je nach Wunsch etwas gebraten wird. Als es dunkel wird, ist das auch ein sehr schönes Schauspiel. Der Platz liegt in einem sehr schönen Licht, und überall ziehen Rauchschwaden entlang. Der Platz ist voller Leute. Auch Einheimische nutzen die mobilen Küchen zum Abendbrot essen. Wir schlendern erst einmal über den gesamten Platz, bevor wir uns für einen Stand entscheiden. Jeder Stand scheint 2-3 Leute engagiert zu haben, die versuchen, vorbeilaufende Passanten zu überreden genau in ihrer Garküche den Abendimbiss einzunehmen. Anfangs ist das ganz lustig, nach ungefähr 40m fängt es aber schon an zu nerven.
Als wir einmal sitzen, ist es dann aber sehr nett. Wir bestellen viele verschiedene Sachen. Als Hauptgang hat Conny einen Fischteller mit verschiedenen Sorten paniertem Fisch, ich bestelle gebratene Hühnerfleischspieße. Dazu gibt es verschiedene Olivensorten, Pommes, Fladenbrot, verschiedene Soßen und Salat. Auf jeden Fall ist es sehr lecker, und wir genießen das Essen sehr. Als wir satt sind, schlendern wir noch einmal über den Platz und trinken frisch gepressten Orangensaft. Gegen 21 Uhr sind wir wieder im Hotel und packen noch ein paar Sachen zusammen. 21:30 Uhr geht’s dann ins Bett.

beim
Abendessen

hmm...lecker !!!

frisch gepresster Orangensaft

am Abend ist auf dem Platz der Gehängten viel los

am letzten Abend der Tour


Statistik zum 11ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
25,26 km
Gesamtkilometer
1028,44 km
Höhenmeter
0 (9451)
maximale Höhe
773 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
28,3 km/h
reine Fahrzeit
0:55:19 h (50:10:50 h)
Start
9:10 Uhr
Ziel
10:10 Uhr
TopSpeed
39,6 km/h
Temperatur
17 - 20 °C (während Fahrt)
Übernachtung
Hotel in Marrakesh
Übernachtungshöhe
521 m über NN
Trinken
Wasser & Cola
Stärkungen
k.A.
Ausgaben




100 DH (10 Euro) für Hotel
300 DH (30 Euro) Teppich
60 DH (6 Euro) für Abendbrot
50 DH (5 Euro) für Lampe
30 DH (3 Euro) Holzkamele

Tag 10 / Tag 12






Jedes Bild ist einfach per Klick zu vergrößern - das Höhenprofil wurde mit einem Ciclo Master 430 erstellt. Die entsprechende DAT-Datei gibt es hier im download (80 KB)

Download: Marokko DAT-DATEI


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