Tag 4: 18.07.2005 (113 km): bunter Wettermix mit HappyEnd

kurz nach Sonnenaufgang war es verhangen

Ich hatte erneut gut geschlafen. Gegen 6:30 Uhr weckte mich leichter Regen. "Das kann doch wohl nicht wahr sein", dachte ich mir, denn gestern war noch so tolles Wetter. Ich machte das Zelt auf, schaute auf einen total bedeckten Himmel und begann, Tagebuch zu schreiben. 7:20 Uhr verließ ich das Zelt. Mittlerweile hatte es zum Glück aufgehört zu regnen. Der Wind war aufgefrischt, und so wurden auch die Regenwolken schnell weiter bewegt. Erste Abschnitte mit blauem Himmel zeigten sich gegen 8 Uhr. Robert bekam davon nichts mit, denn er schlief noch immer. Als sich dann die Sonne für einen Moment durchsetzen konnte, machte ich einige Photos. Danach gab es Frühstück, und 11:30 Uhr kamen wir weg.

Wellen und blauer Himmel

Suchbild: wo ist unser Zelt ..?
unser Zelt am Strand

Frühstück am Strand

Die Etappe begann mit einem Anstieg auf 105 Meter. Es folgte ein weiterer Schauer. Wir hatten uns gleich unsere Regensachen angezogen. Drei Minuten später war alles vorbei, und wir begannen, in unseren Sachen zu schwitzen. Also: alles wieder ausziehen ! Rechts von uns lagen die Monavllag Mountains mit immerhin 792 Meter Höhe. Die „rote 675“ war fast verkehrslos und fuhr sich sehr angenehm. Kurz vor Dungarvon kam ein weiterer 5 minütiger Schauer. Wir stellten uns diesmal unter eine Baumgruppe. Die auf der Karte verzeichneten Strände waren sehr schlecht. Wenn man bedenkt, dass wir sie gestern als Tagesziel hatten, wären wir mehr als enttäuscht gewesen. In Dungarvon sind wir kurz einkaufen gegangen. Als ich draußen wartete, fielen mir gleich die Großfamilien auf, die sehr verbreitet in Irland scheinen (4 Kinder sind die Regel). Viele Strecken werden fast ausschließlich mit dem Auto zurück gelegt. Entsprechend fett sind dann auch die Menschen.

der erste Regen nach 4 Tagen

... und dann wieder baluer Himmel

Regenpause II
immer voll aber teuer: Supermarkt mit 20%


Viele Strecken werden fast ausschließlich mit dem Auto zurück gelegt. Entsprechend fett sind dann auch die Menschen. 13 Uhr fuhren wir weiter und machten dann etwas später Mittagspause (14:30 bis 15:30 Uhr): in den Drum Hills mit einem tollen Blick auf Dungarvon und die umliegende Landschaft. Die „rote 30“ war trotz der großen Seitenstreifen unangenehm zu fahren. Deswegen sind wir einen kleinen Bogen auf einer kleineren Straße gefahren. Nach unserer Pause machte meine Kette Stress, aber mit Öl aus der kleinen Flasche ging es wieder wie geschmiert. Die Landschaft war vom satten Grün der Wiesen geprägt. Direkten Meerblick hatten wir dagegen selten. Bei Grange fuhren wir ein Stück auf der stark befahrenen E30. Als der Seitenstreifen endete, suchten wir nach einem Alternativweg. Im Süden sollte ein Fährhafen sein. Leider gab es ihn nicht mehr, und wir waren 8 km mit viel Gegenwind umsonst gefahren. Das passiert, und so mussten wir nördlich der E30 einen 11 km Bogen fahren. Auf der Strecke gab es noch einen knackigen Anstieg. Zurück auf der E30 gab es auch wieder einen Seitenstreifen. Wir rollten anschließend über die Blackwater Brücke und kauften bei Youghal bei Lidl ein. Eigentlich wollten wir heute bis Cork kommen. Nach aktuellen Stand wären das noch mehr als 40 Kilometer gewesen. Da aber bereits in zwei Stunden die Sonne unterging, hatten wir dafür keine Zeit. Trotzdem gaben wir unser Bestes und fuhren auf einer Parallelstraße zur E30.

Wilkommen in Yucatan ...

schöner Blick auf die irische See

schöner Blick auf die irische See

schöner Blick auf die irische See


schöner Blick auf die irische See


Es war heftiger Gegenwind und einiger Verkehr. Unter dem Strich war also Kilometerschruppen angesagt. Dies taten wir dann auch von Killegah bis Churchtown. Auf der Karte hatten wir kurz vor Cork eine Bucht gesehen. Diese versuchten wir nun anzusteuern. Wir verließen die große Straße (just in dem Moment war auch die 100km Tourmarke gefallen) und fuhren über Überlandsstraßen bis zur verzeichneten Stelle. Auf Anhieb fanden wir die Bucht. Umgeben war sie von einer Wiese, auf der ein mit Efeu umrankter Wachturm stand. Wir bauten erst einmal das Gepäck ab. Nun das es 21:30 Uhr war, zeigte das Thermometer lediglich 14°C. Wir saßen auf der Isomatte, als eine Frau mit Tochter und Hund zu uns kam. Ihr gehörte die Wiese und sie war besorgt, dass wir hier wild zelten wollen. In ihrem Garten sei es viel sicherer. Sie hatte auch noch einen Mann, der Farmer war, und zwei Söhne. Wir könnten auch gerne auf der Wiese bleiben, aber falls es Probleme gibt, dürfen wir jederzeit zu ihr kommen. Sie hat uns dann auch noch zum Frühstück eingeladen. 10 Minuten, nachdem die drei weg waren und wir bereits mit dem Abendbrot angefangen hatten, kam auch noch der Vater zu uns. Sie wollten unbedingt, dass wir in ihrem Garten schlafen. Ich fühlte mich zwar auch auf der Wiese sicher und wollte das Wild - Zelten nicht aufgeben, aber dann überzeugte mich doch der Garten, denn wann hatte man schon einmal wieder die Chance so nah mit den Iren in Kontakt zu treten ..? Wir versprachen ihnen, nur noch zweites Abendbrot zu essen und dann zu ihnen zu kommen. Erfreut zogen sie ab. Wir aßen auf, packten alles auf die Räder und schoben zurück zu ihrem Haus. Dort bauten wir das Zelt neben der Schaukel auf. Die Mutter kam gleich zu uns raus und holte uns in die Küche. Es gab nun Abendbrot. Schinken, Wurst und Ei. „It looks like British breakfast“, sagte ich zu unserem Gastbruder. „Its typical Irish“, sagte er nur knapp mit einem Lächeln auf den Lippen. Wir unterhielten uns bis nach Mitternacht mit ihnen. Iren gehen auch später ins Bett. Alle behördlichen Einrichtungen und Geschäfte machen daher auch eine Stunde später, als in Deutschland auf. Dann sind wir noch ins Wohnzimmer und schauten uns ein Kyrling Spiel (Nationalsport der Iren) auf Video an. Halb zwei sind wir dann erst ins Zelt gegangen. Ein Nachtrag zum Wetter: heute wechselten sich Sonne und Wolken ab. Der Wind nervte ab und zu, aber das Highlight war zweifellos der Gastbesuch bei den O`Conners.

mit Sonnenuntergang
... schiebt Robert sein Rad auf die Wiese


wie im Schlaraffenland :)


Statistik zum 04ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
112,99 km
Gesamtkilometer
381,32 km
Höhenmeter (gesamt)
610 (2456)
höchste Erhebung
174 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
18,83 km/h
reine Fahrzeit
6:00:02 h
Start
11:30 Uhr
Ziel
21:30 Uhr
TopSpeed
48,8 km/h
Temperatur
13 - 22°C
Übernachtung

bei den O`conners im Garten
40 km vor Cork /
Churchtown
Übernachtungshöhe
70 m über NN
Stärkungen (Conrad)
1 Marsriegel
Trinken (Conrad)

1,2 Liter Wasser
1,2 Liter Saft
Ausgaben
7,00 Euro für Einkauf

Tag 3 / Tag 5


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