Tag 8: 22.07.2005 (111 km): der Ring of Kerry

Baustellen auf dem Ring of Kerry

Heute hatten wir bis 10 Uhr geschlafen – das war neuer Rekord. Es war bedeckt aber mit 20°C noch angenehm. Die meisten anderen Camper waren bereits weg und so konnten wir uns dann ohne Wartezeit waschen. Wir frühstückten im Gemeinschaftszimmer. So konnte Robert auch seine Digitalkamera und ich meinen Handyakku aufladen. Erst 13 Uhr hatten wir abgebaut und fuhren zurück auf die „rote 70“ 13 Kilometer nach Westen. Die Straße war mit Schlaglöchern übersät und wurde gerade saniert. So behinderten uns des öfteren Baufahrzeuge und genervte Autofahrer, für die es aufgrund der Sanierung nicht schnell genug ging. Neben der Straße war die Vegetation üppig grün und so hatten wir erst nach 20 Kilometern einen ersten freien Blick auf die kleinen Buchten und die dahinter aufragende Bera-Halbinsel. Leider war alles verhangen, so dass keine Bilder lohnten. Über Sneem fuhren wir bis zum Lambs Head. Bis dort hin waren viele Autos unterwegs und wir mussten bei den immer noch schlechten Straßenverhältnissen sehr auf uns aufpassen. Bei abwechselnder Führungsarbeit kamen wir aber gut voran. Bis auf einen kleinen Schauer war das Wetter stabil aber bedeckt. Ich fuhr deswegen mit Windstopper-Jacke und Robert hatte seine Regenjacke an und bei Steigungen zog er sie wieder aus. Auf der Karte war der Cockiakesta-Pass verzeichnet, deswegen machten wir große Pause am Wasser. Es gab abgepackte Semmeln und Frischkäse.

Windjacke an denn das Wetter wurde schlechter

abgehärtete Iren springen ins Waser

Beim Rumsitzen wurde es aber bereits frisch. Für die abgehärteten Iren waren die Temperaturen aber keine Problem. Eine Gruppe von Jungs sprang von einer Klippe in das eiskalte Wasser, um die Mädels aus der Gegend zu beeindrucken. Nach unserem kurzen Break fuhren wir zum Pass. Die Wolken hingen tief und bis auf ein paar verstreute Häuser und Buschland bekamen wir nicht viel zu sehen. Wir arbeiteten uns immer höher. Links hätte man spektakuläre Ausblicke haben können, aber das Wetter gab es einfach nicht her – Schade! Bereits auf 203 Höhenmetern erreichten wir den Pass. Es war die höchste Erhebung bis dato. Eine Frau machte ein Bild von uns und wir rollten auf der anderen Seite fünf Kilometer bergab. Robert konnte sich 50 Sekunden absetzen und so erreichte er als erster Waterville. Hier waren auch die 50 Tageskilometer geschafft. Mit Rückenwind und abwechselnder Führungsarbeit kamen wir zügig voran und konnten dann in Catlersiven bei Spar einkaufen. Ich holte Salami, Käse, Birnen, Tomaten, Baguette und etwas zu trinken. Robert kam mit zwei Tourenradlern aus Koblenz ins Gespräch. Kurz entschlossen waren die beiden für einen 10 Tagestrip nach Irland gekommen. Im Gespräch zündeten sie sich eine Zigarette an, die Taschen und Räder waren in Irland ausgeliehe. Zudem schliefen sie nur in B&B oder maximal noch auf einen Zeltplatz. „Der folgende Streckenabschnitt wird sehr schön, nur leider ist ja das Wetter nicht so berauschend“, sagten sie und setzten ihre Reise in die Richtung fort, aus der wir kamen.

schöne Aussichten nur leider war es bedeckt

zwei Tourenradler aus Deutschland

Für uns waren es nur noch 30 Kilometer bis zu einem langen Sandstrand, der auch als „sehr sehenswert“ in meiner Karte verzeichnet war. Da es bereits 18:30 Uhr war, einigten wir uns, ohne größere Pausen durchzuziehen. Nach unserem Einkauf stieg die Straße noch einmal auf 120 Höhenmeter an. Zur Belohnung konnten wir auf der anderen Seite wieder runter rollen und hatten dabei einen schönen Blick auf das Meer. Unseren Zielstrand im Blick, machte die Straße noch einen weiten Bogen ins Landesinnere. Nun begann es auch noch zu regnen. Am Strand angekommen, wartete Robert in einem Bushäuschen und ich erkundete die Umgebung. Der Regen wurde heftiger und ich suchte angestrengt nach einer Zeltstelle, denn ich wollte nicht schon wieder auf einem Zeltplatz bezahlen.



der tolle Sanstrand war wegen des Regens Menschenleer

Hinter einer Düne fand ich noch eine wilde Zeltwiese. Dies war eine Grünfläche mit Wasseranschluss ohne Bezahlung, da keine Duschen oder andere sanitäre Anlagen vorhanden waren. Das Areal war unterteilt in einen Wohnwagen- und Zeltbereich. Der Wohnwagenbereich war mit dreißig Autos fast voll, während nur drei Zelte aufgebaut waren. Ich holte Robert und wir bauten unser Zelt während einer Regenpause auf. Ich wischte noch schnell die Gepäcktaschen mit meinem Handtuch trocken und dann gab es Abendbrot im Zelt.

Abendbrot gab es im Zelt


Der Regen legte sich dann in den Abendstunden und die anderen Camper spielten Gitarre am Lagerfeuer. Obwohl wir erst so spät los gekommen waren, hatten wir am Tagesende noch 111 Kilometer geschafft und so schliefen wir dann gegen Mitternacht sehr schnell ein.

Gitarre und Lagerfeuer am Abend

unsere Zeltstelle für diese Nacht

Statistik zum 08ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
111,02 km
Gesamtkilometer
798,04 km
Höhenmeter (gesamt)
794 (5701)
höchste Erhebung
206 Meter
Durchschnittsgeschwindigkeit
21,14 km/h
reine Fahrzeit
5:15:04 h
Start
13:15 Uhr
Ziel
21:15 Uhr
TopSpeed
42,4 km/h
Temperatur
16 - 20°C
Übernachtung
langer Sandstrand im norden des Ring of Kerry
Übernachtungshöhe
4 m über NN
Stärkungen (Conrad)
1 Snickers
Trinken (Conrad)

1,8 Liter Wasser
1,0 Liter Saft
1,0 Liter Tonic
Ausgaben
12,00 Euro für den Einkauf

Tag 7 / Tag 9


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