Wir starteten sehr früh. Schon 5:45 Uhr hatten wir uns am Bahnhof verabredet. Wie durch ein Wunder war Conrad erster (aber auch bereits mit sechs Minuten Verspätung). Ich kam dann aber mit Mäfju drei Minuten später. Es war ja Sommer, und deshalb war es, Gott sei Dank, schon hell. Wir waren nur noch etwas müde. Trotzdem strahlten wir uns alle an, denn endlich war es soweit: die seit langem geplante Tour ging endlich los! Marie erschien dann 5:56 Uhr, und sie hatte zudem ihr Handy zu Hause liegen lassen. Wir starteten trotzdem, und Marie begann alle Hebel in Bewegung zu setzten, um an ihr Handy zu gelangen. Sie konnte Max dazu überreden, uns mit seinem Auto nachzufahren. Unser Fahrradabteil war zwar sehr klein, aber da es so früh am Morgen war, gab es keine Mitreisenden. So konnten wir uns neben die Räder setzten und erst einmal munter werden. Max war gleich los gefahren und schloss nach dreißig Minuten zu uns auf. In Naumburg (40 Minuten nach dem Start) hatte Marie ihr Handy wieder. Hier mussten wir auch das erste (von drei-) mal umsteigen, was zu einer ersten körperlichen Beanspruchung führte. Unsere Räder waren sehr schwer und hatten mit Gepäck ein Gewicht von über 30 kg Gepäck. Matthias hat sogar 40 Kilo dabei. Man konnte die Räder kaum anheben. In Naumburg gab es keine Fahrstühle dafür aber viele Stufen. Wir entschieden uns dafür, das Gepäck abzubauen und dann alles separat zu transportieren. So dauerte der einfache Gleiswechsel sehr lange, denn jeder von uns hat zwischen fünf und sieben Taschen oder Säcke dabei!
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Tourstart 5.40 Uhr
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Kraftakt: es gab keinen Fahrstuhl in Naumburg
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Von Naumburg nach Berlin hatten wir ein Radabteil für uns allein. Mäfju schlief bei den Rädern, während wir uns in ein anderes Abteil setzten und etwas lasen und quatschten. Nach einer ruhigen Fahrt wechselten wir in Halle um mit dem IC nach Berlin zu fahren. Bereits im Bahnhofsgelände war es sehr warm und die Sonne schien von einem azurblauen Himmel. Wir warteten noch einige Minuten auf Gleis 7, um dann mit dem RE nach Rostock weiter zu fahren. Die Übergangszeiten waren angesichts unseres vielen Gepäcks sehr knapp bemessen, aber wir hatten bei jedem Wechsel immer noch einige Minuten Polster. Das Radabteil nach Rostock war gut belegt, und wir füllten es dann komplett aus. Unsere 19 Taschen (12 Radtaschen und sieben Seesäcke) stapelten wir dazwischen. Irgendwo zwischen Klotür und den Rädern fanden wir noch Platz zum Sitzen. Kein Reisender verstand das WC-Klotürsystem der Bahn, aber da wir weiter nichts zu tun hatten, erklärten wir es jedem sehr freundlich. Mäfju und ich hatten noch eine leichte Erkältung, aber wir hofften, dass die so schnell wie möglich wieder verschwindet.
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das voll gestellte Abteil nach Rostock
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Beschäftigung Lesen
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Wir kamen pünktlich 13.30 Uhr an und bepackten unsere Räder noch auf dem Bahnsteig. Der Rostocker Bahnhof verfügte sogar über einen Fahrstuhl, und so hatten wir keine Probleme, mit den Rädern in die Vorderhalle zu gelangen. Hier bummelten wir noch etwas herum, denn ich holte mir beim Chinesen noch etwas zu essen. Erst hatten wir genügend Zeit, aber durch die halbe Stunde im Bahnhof mussten wir uns nun doch beeilen, denn der Fährhafen war noch einmal 15 Kilometer vom Bahnhof entfernt. Gleich vor dem Bahnhof zeigte ein Radweg zum Fährhafen. Wir waren erleichtert, dass es so gut ausgeschildert war. Leider verlor sich der Weg nach 500 Metern, und wir mussten nach Gefühl auf der Straße zum Hafen fahren. Wir fragten uns durch und erreichten den Hafen nach einem gehörigen Umweg. Auf dem Weg dorthin leistete Conrad die Führungsarbeit, wobei der Wind sehr stark wehte und es sicher keinen Spaß gemacht hatte, vorne zu fahren. Wir holten uns unsere Tickets (13 Euro pro Person) und fuhren dann 14:45 Uhr auf die Fähre. Dort stellten wir die Räder ab und setzten uns auf das Oberdeck. Hier sonnten wir uns ein wenig. Als sich die Fähre 15:20 Uhr in Bewegung setzte, begann es aber recht schnell zu ziehen, so dass wir uns in das Bordrestaurant setzten.
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strahlend blauer Himmel während am Hafen
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Robert und Marie sonnen sich
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Die Luft war derart schlecht, so dass es auch hier keinen richtigen Spaß machte, die Zeit zu verbringen. Trotzdem planten wir schon einmal den Streckenverlauf in Schweden. 20 Uhr gingen Conrad und Mäfju dann noch einmal auf das Oberdeck. 20:55 Uhr fanden wir uns dann bei unseren Rädern ein, und kurz nach 21 Uhr waren wir wieder draußen. Kaum auf dem Rad, kamen uns auch schon die ersten Tourenradler entgegen: 3 Mädels, die anscheinend auch auf unserer Fähre waren. Wir suchten uns einen Zeltplatz und fanden sieben Kilometer hinter Trelleborg eine geeignete Stelle. Wir bauten unsere Zelte unter einer Baumgruppe an der Ostsee auf. Mücken gab es kaum, dafür einen Becher voll Wein für unser erste Leistung, geschlossen in Schweden anzukommen. Mäfju ging dann bereits 22 Uhr in sein Zelt, und wir legten uns dann 23 Uhr hin.
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