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Tag 10 : 13.08.2004 (104 km): ein Gewitter beendet die heißen Tage
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In dieser Nacht gab es 2:30Uhr ein heftiges Gewitter mit viel Niederschlag. Wir hatten dummerweise unsere Radsachen draußen liegen lassen, die nun total nass wurden. Nach dieser unruhigen Nacht bin ich dann 6:25 Uhr aufgestanden. Am Himmel war keine Wolke zu sehen und die Luft war angenehm frisch. Unsere Zeltstelle lag noch im Schatten, und so vertrat ich mir die Beine und machte einige Fotos vom Nebel auf dem See. Mein Spaziergang dauerte etwa 40 Minuten. Während dieser Zeit waren dicke Wolken aufgezogen aus dehnen es regnete, bevor ich das Zelt erreichte. Wir blieben in den Zelten liegen, packten unsere Sachen und warteten den zwanzig minütigen Regenschauer ab. Danach frühstückten wir und legten unsere Sachen bereit. Die Hälfte meiner kurzen Sachen war nun klitschnass und ich spannte sie deswegen auf meine Radtaschen, damit sie im Wind trocknen konnten.
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unser Zelte am Morgen
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die nassen Sachen müssen trocknen
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Ein Gutes hatte die ganze Sache: wir konnten zum ersten mal unsere Regensachen testen. Ich hatte mir auch zwei Plastiktüten über die Schuhe gespannt. Eine zerfetzte gleich nach unserem Start in der Kette. Wir verließen 11:25 Uhr den See und erreichten 11:45 Uhr die E4. Sie war hier nur noch als rote Straße markiert. Das bedeutete soviel wie „mäßig befahren“. Aber bereits nach wenigen Kilometern waren wir bedient, denn der Verkehr war sehr stark und der Gegenwind gab uns den Rest. Wir alle hatten uns zu viel Regensachen angezogen, so dass wir nun schwitzten und uns wieder umziehen mussten. Der Himmel war mittlerweile aufgeklart, und es schien vorerst nicht zu regnen. So verstauten wir das Regenzeug und fuhren weiter von Igesund nach Sörfosa. In dem Ort tauschte Robert 1000 Kronen. In den 9 Tourtagen hatte ich bisher 1000 Kronen (125 Euro) ausgegeben. Der Weg nach Sörfosa führte uns einmal mehr ins Landesinnere, wobei es hier welliger (Hügel bis 250 Meter Höhe) wurde, aber der Wind nicht mehr so stark wehte. Durch den Regen am Morgen erreichten wir Sörfosa erst 13:30 Uhr, und wir hatten erst 35 Kilometer geschafft. Jeder hatte nun Hunger und weil der nächste Ort erst in 30 Kilometer kam, stoppten wir und kauften bei ICA unser Mittagessen. Ich wartete draußen und begann bereits nach wenigen Minuten zu frieren, denn hier waren nur noch 14°C. Unweit des Supermarkts rasteten wir dann auf einer Spielplatz-Wiese.
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Mäfju bei den Rädern
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Conrads Rad
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auf dfem Spielplatz
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Marie mit Blick auf die Pferdekoppel
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Je weiter nördlicher wir kamen, desto ärmer wurden die Menschen. Aber einen prächtigen Spielplatz konnten wir überall finden. Erst nach dem Essen war ich motiviert weiter zu fahren. Nachdem wir dann noch etwas auf dem Spielplatz herum getollt waren, fuhren wir 14:45 Uhr weiter. Hinter dem Ort hatten wir uns dann aufgrund schlechter Ausschilderung zweimal verfahren. Wir wollten nämlich eine kleine Straße als Abkürzung fahren. Als wir sie endlich gefunden hatten wurde uns schnell klar, warum sie nur als gering befahren eingestuft wurde. Es war eine Schotterpiste, so dass es einmal mehr hieß: Lenker fest halten und durch. Unser nächstes Ziel war Bergsjö. Dazwischen lagen noch drei Berge (211 194 293 Meter Höhe). Auf diesen Abschnitt war der Tiefstpunkt für heute erreicht, denn es fuhr sich nur sehr schlecht. 17 Uhr hatten wir dann 60 Kilometer geschafft und rollten nach Bergsjö rein. Hier holten wir ein zweites Mal Essen. Ich gab meine leeren Flaschen zurück und bekam sogar 12 Kronen als Quittungsbon zurück, weil mein Vorgänger vergessen hatte abzurechnen.
Im allgemeinen ist die Versorgung bis hier noch mit Supermärkten gewährleistet. In jedem größeren Ort gibt es einen Laden der Kette ICA. Die Preise sind höher als in Deutschland, aber mehr als 10 Euro geben wir fast nie pro Person und Tag aus. Zur Motivation kaufte ich mir noch ein paar Schokoriegel und eine Tüte Haribo. Als wir raus kamen, hatte uns Marie erzählt, dass sie gleich ins Gespräch mit den Einwohnern kam. Bisher waren die Schweden sehr freundlich und überaus herzlich. Hinter Bergsjö kamen noch zwei Berge, bis wir nach 16 Kilometer Ortsjö erreichten. Dort wollten wir campen. Der Wind hatte sich vollständig gelegt, war aber kalt geworden, denn eine Kaltfront war in der Nacht durchgezogen. Die sommerlichen Temperaturen der ersten Woche scheinen nun endgültig vorbei zu sein. Dafür war die Landschaft durch die Hügel interessanter geworden. Wald und Getreideflächen wechselten sich ab.
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unsere Zelte am Abend
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unsere Sachen trocknen im Wind
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Nach etlichen Kilometern Schotterpiste erreichten wir 18:55 Uhr Ortsjö. Mäfju und Robert holten Wasser und ließen sich noch den Weg zum nächsten See erklären. Nach zwei Kilometern erreichten wir den See samt Badestelle und einer gepflegten Wiese. Hier gab es auch einen Fußball und zwei Tore. Wir rannten noch einige Minuten hinter dem Ball her, bevor wir zum Abendbrot Nudeln aßen und uns dann 22 Uhr in die Zelte legten.
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Statistik zum 10ten Tag
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Nacht
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Vormittag
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Nachmittag
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Abends
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Tageskilometer
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104,25 km
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Gesamtkilometer
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1184,05 km
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Durchschnittsgeschwindigkeit
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21,49 km/h |
reine Fahrzeit
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4:51:02 h
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Start
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11:25 Uhr
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Ziel
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18:30 Uhr |
TopSpeed
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47,6 km/h
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Übernachtung
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am See hinter Ortsjö
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Tag 9 / Tag 11
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