Tag 17 : 20.08.2004 (120 km): 30 Kilometer Starkregen

Nebel über dem See

Es hatte die gesamte Nacht geregnet. So bin ich auch erst 8 Uhr aufgestanden. Wir sind zum Frühstücken in die Umkleidekabine gegangen. Dort war es trocken und wir konnten auch wieder einmal auf die Karte schauen. Es waren nun noch etwa 500 Kilometer, also vier Etappen zu fahren. Auch heute kamen wir erst 11 Uhr los.


der Hunger siegt: Marie beim Haribo einsammeln
Conrad total gerädert
selbst nach dem Essen sind wir noch verpeilt

Durch die hohe Luftfeuchtigkeit war es sehr neblig und kühl. Mäju zog mit mir gleich zu Beginn das Tempo an, so dass wir uns innerhalb von 14 Kilometern 4 Minuten absetzen konnten. Wir warteten auf die beiden und fuhren dann gemeinsam über eine Hoppelpiste nach Böde. Leider gab es in diesem Ort keinen ICA, sodass wir weiter fahren mussten. Weil wir aber Hunger hatten, setzten wir uns in ein Bushäuschen und aßen dort ein spärliches Mittag. Ich aß nur einen Apfel und einen Marsriegel. Nach dem Mittagessen kam ein 40 Kilometer-Abschnitt auf den ich, laut Marie, die ersten 15 Kilometer raste. Und tatsächlich lag unser Schnitt mit 27 km/h recht hoch. Den Rest der Strecke fuhren wir dann mit moderateren Tempo. Der Verkehr war etwas stärker und so war etwas Vorsicht geboten. Vor allem sahen wir nun verstärkt Holztransporter an uns vorüber fahren. 15 Uhr erreichten wir Älvsbyn. Dort konnten wir auch einkaufen und aßen anschließend vor dem Supermarkt.

der Hunger siegt: Marie beim Haribo einsammeln
erste Pause nach dem Blitzstart
Robert und Marie im Poncho-Doppelpaket
Conrad in voller Regenmontur
Kurz bevor wir wieder losfahren wollten, begann es zu regnen. Erst nur ein wenig und dann richtig heftig. Uns war klar, dass wir hier nicht bleiben konnten und noch ein Stück weiter fahren müssen. Leider wurde der Himmel an keiner Stelle heller und so beschlossen wir unsere Regensachen einem ersten Härtetest zu unterziehen. Jeder von uns hatte sich das angezogen, wovon er glaubte des es ihn trocken hält. Bei mir waren es folgende Kleidungsstücke: kurze Radhose + Teide, T-Shirt, Trikot, Windjacke und Regenjacke sowie Regenhose.Bereits nach den ersten Kilometern begann ich zu schwitzen und zog meine nassen Handschuhe wieder aus. Keine fünf Minuten später waren meine Schuhe komplett nass. Ich verfluchte das Wetter und konzentrierte mich auf die Straße mit der Hoffnung, dass es irgendwann aufhören würde zu regnen. Wir konnten auch keinen Windschatten fahren, denn das aufgespritzte Wasser des Vordermanns hätte die Fahrt zusätzlich erschwert.

So musste jeder sein eigenes Tempo fahren. Robert und Marie konnten aufgrund ihrer Ponchos nicht schnell genug fahren und fielen etwas zurück. Diese Regenfahrt dauerte 30 Kilometer. Wir beschlossen, die nächste Raststelle anzusteuern. Auf der Karte war ein See mit Badestelle eingezeichnet. Baden mussten wir ja nicht mehr, aber meistens stand an einem Badeabschnitt eine Umkleidekabine, in der wir auch unsere Sachen aufhängen könnten. Bevor wir den Seeabschnitt aufsuchen wollten, holte ich Wasser in einem Haus. Man beschrieb mir die genaue Position der Badestelle. Falls wir diese nicht finden sollten, könnten wir auch auf dem Grundstück dieser Familie zelten. Ich bedankte mich herzlich und nun radelten wir die 400 Meter zu dem See. Hier stand sogar eine riesige Umkleidekabine.

der Hunger siegt: Marie beim Haribo einsammeln
Mäfjusieht Marie anrollen
echte Freude: wir haben die Hütte gefunden!
unsere Schlafstelle für die Nacht
Wir alle waren glücklich, diese Hütte vorzufinden, denn somit konnten wir unsere Sachen aufhängen und uns im Trockenen aufhalten. Meine Vaude-Regenjacke hatte keinen Regen durchgelassen, doch hatte ich wegen der vielen Kleidungsstücke derart geschwitzt, dass von innen alles nass wurde. Zudem war mir alles in die Schuhe gelaufen und ich bezweifelte, dass diese bis morgen wieder trocknen würden. Wir wuschen uns sporadisch, hängten die nassen Sachen auf und chillten dann noch etwas in der Hütte. Wir beschlossen, heute keine Zelte aufzubauen sondern in der Hütte zu schlafen. Zum einen würden unsere Zelt nicht durch den feuchten Boden nass werden und zum anderen hatten wir eine warme Schlafstelle.

unsere Sachen in der Hütte

Es war so warm in der Hütte, das ich sogar noch mit kurzer Hose dasitzen konnte. Robert legte sich als erster von uns gegen 22 Uhr hin. Wir folgten ihm dann einige Minuten später. Diese Etappe hat mir einmal mehr gezeigt wie stark doch die gute Laune von dem Wetter abhängig ist. Ich hoffe, dass sich solch ein Starkregen nicht noch einmal während unserer letzten Tourtage wiederholt.

Momentaufnahme in der Hütte

Statistik zum 17ten Tag



leicht bewölkt war es


Tageskilometer
120,43 km
Gesamtkilometer
1941,35 km
Durchschnittsgeschwindigkeit
25,55 km/h
reine Fahrzeit
4:42:45 h
Start
10:40 Uhr
Ziel
18:15 Uhr
TopSpeed
44,5 km/h
Übernachtung
kurz vor Boden


Tag 16 / Tag 18

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