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Tag 15 : 18.08.2004 (124 km): aus der Kälte an den Strand
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unsere Zelte nach der Nacht im Wald
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Frühstück bei 8°C
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Heute ging es nach einer mäßig kalten Nacht mit fünf Grad nach dem Frühstück gegen 10:30 Uhr los. Von Vännäs, wo viele Proleten leben, fuhren wir über Vänäsby auf einer leicht welligen Straße neben einem Fluss entlang. Mäfju wechselte mit mir die Führungsrolle ab. Nach einigen Kilometern blieb nur noch ich vorne, denn Mäfju musste sich nach seinem Ruhetag erst einmal wieder einfahren. Bei der Gelegenheit erzählte er uns, dass sie bei der Tour de France auch während eines Ruhetages etwa 100 Kilometer zum Training fahren, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Hinter Rödanas über Norby kam dann ein 12 Kilometer langer Streckenabschnitt, der nur aus einer Schotterpiste bestand. Ich finde nicht so viel Gefallen an solch einem Untergrund. Er ist zwar zweifellos eine Abwechslung zum Asphalt, nur hatte ich bei den vielen Schlaglöchern und Steinen Angst um mein Hinterrad was selbst nach der Reparatur von gestern nicht einwandfrei rund lief. Kurz vor dem Ende der Schotterpiste machten wir einen kurzen Stopp auf einer Wiese. Hier aßen wir Schokokekse und ließen uns von der Sonne wärmen. Sie hatte heute etwas mehr Kraft und so genossen wir diese halbe Stunde im Gras.
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im Norden werden die Felder später gemäht
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Schotterwege sorgen für Abwechslung
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kurzer Stop auf der Wiese
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nun gehts weiter nach Mickelsträsk
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Nun waren es nur noch 10 Kilometer bis zu unserem Versorgungspunkt in Botsmark. Ich spulte diesen Streckenabschnitt, einmal mehr vorne liegend, ohne Probleme runter. Am frühen Nachmittag konnten wir dann bei ICA einkaufen. Diesmal war es keine große Filiale, sondern nur ein kleiner Laden, der dann auch gleich die Preise um 30 % erhöht hatte. Es gab aber auch ein günstiges Angebot - warme Fladen. Wir kauften 20 Stück für 5 Euro. Die Verkäuferin erzählte mir noch, dass die Fladen zwar nicht selbst gemacht sind, aber das Hauptwerk befindet sich gleich um die Ecke und auch die Leute aus der Umgebung wüssten dieses Teigprodukt zu schätzen. Zudem wäre, dies ein Produkt, das ganz Nordschweden lecker findet. Das Rezept konnte sie mir leider nicht geben ...Als ich den Laden verließ, kam gerade ein kurzer Schauer. Später folgte noch ein zweiter. Beide waren aber nicht länger als wenige Minuten und die Sonne kam gleich danach wieder zum Vorschein. Wir aßen gleich auf den Stufen vor dem Laden. Nach dem Essen hatte ich einen guten Tritt und laut meiner Tagebuchsaufzeichnungen war es das beste Teilstück seit langem(wenn nicht sogar das Beste überhaupt). Von Botsmark nach Burträsu drückte ich vorne mehr als 30 der 45 Kilometer. Die Sonne schien und die Anstiege hatten genau die richtige Länge, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Von hinten wurde ich alsbald ermahnt, etwas langsamer zu fahren. Auch Mäfju kam wieder in die Gänge und zusammen wechselten wir uns mit der Führungsarbeit ab. Es gab es auch hier viel Natur am Wegesrand zu sehen. Auch sahen die Häuser und Leute nicht ganz so fertig aus, wie noch bei unserem Start in Vännäs. Wir erreichten Burträsk gegen 18 Uhr. Marie ging mit mir einkaufen. Draußen war es mittlerweile schon recht frisch geworden. Ich war den gesamten Tag mit kurzer Hose gefahren. Nur jetzt zog ich zur Vorsicht meine Windjacke drüber. Auf der Karte hatten wir bereits eine Landzunge ausgemacht, bei der sich auch eine Badestelle befinden sollte und bisher hatten wir bei solchen Stellen immer Glück mit der Übernachtung gehabt. Wir rollten um den halben See und ich bekam einen Hungerast. Wenn ich zu wenig esse, geht meine Konzentration und Leitung rasant in den Keller und ich war froh, dass heute nicht mehr so weit zu fahren war.
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Mittag vor dem ICA
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Mäfju holt Wasser
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der Strand von Burträsk
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selbst am Abend ist es noch warm
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Mäfju ließ sich noch unseren Wassersack füllen und die genaue Strandposition erklären. Wir fuhren von der Hauptstraße ab und erreichten nach drei Kilometer Schotterweg den See. Hier befand sich auch ein fantastischer Sandstrand. Mittlerweile war mir wieder warm. Ich sonnte mich, aß Chips und einen Marsriegel und ging, mit wieder vollerem Magen, eine Runde planschen. Das Wasser hatte sich schon abgekühlt, aber es war angenehm, sich mal wieder waschen zu können. So richtig schwimmen konnte man leider nicht, denn es gab viele Schilfgewächse und der See war im Uferbereich einfach zu flach. Heute hatten alle gute Laune und mit erneut 125 zurück gelegten Kilometern kamen wir unserem Ziel wieder ein paar Reifenlängen näher.
Zum Abendbrot gab es Nudeln mit Tomatensoße. Am Abend hatten sich alle Wolken verzogen und wir konnten einen fantastischen Sonnenuntergang über dem See beobachten. Heute hatten wir genügend Power, um uns noch lange zu unterhalten. Erst gegen 23:30 Uhr suchten wir unsere Zelte auf. Ich war mit dem heutigen Tag sehr zufrieden. Auch technisch sah es ganz gut aus: mir war keine weitere Speiche gebrochen. Trotzdem hatte ich den Wunsch, bald einen Radladen zu finden, der sich mein Hinterrad noch einmal ansehen könnte.
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Statistik zum 15ten Tag
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Tageskilometer
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124,12 km
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Gesamtkilometer
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1726,59 km
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Durchschnittsgeschwindigkeit
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24,63 km/h |
reine Fahrzeit
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5:02:17 h
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Start
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10:45 Uhr
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Ziel
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19:00 Uhr
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TopSpeed
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50,9 km/h
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Übernachtung
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am See von Burträsk
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Tag 14 / Tag 16
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