Tag 5 : 08.08.2004 (157 km): die härteste Etappe mit dem schönsten Zeltplatz

An diesem Morgen werde ich von den schon früh morgens sehr hohen Temperaturen geweckt. Trotzdem habe ich keine so rechte Lust aufzustehen und bleibe noch im Zelt um Discman zu hören. Die anderen stehen schon auf unsmachen sich über das Frühstück her. Wir planen den Start für 9 Uhr und so bleibt mir nichts anderes übrig, als 8:20 Uhr dann auch aus dem Zelt zu kommen. Maries Morgenkommentar versaut mir aber gleich gehörig die Stimmung und so packe ich schnell meinen Krempel zusammen um dann doch bis 9:50 auf sie warten zu müssen. (toll!!!) Ich mache am Anfang auch etwas Druck, um den Frust abzubauen. Die anderen drei schlagen ein gemäßigteres Tempo an und so setze ich mich ein Stück ab.

Conrad nach dem harten Anstieg

Nach ein paar Kilometern kommt Conny nach vorn gefahren und verschärft das Tempo. Wir fahren eine ziemlich lange Abfahrt hinunter durch Taberg bis kurz vor Jönköping. Dort warten wir auf die beiden anderen und biegen dann nach links ab. Vor uns erhebt sich eine mächtige Steigung von 3 Kilomter Länge. Conny und ich geben mächtig Gas und setzen uns schnell von den anderen ab. Zusätzlich motiviert werden wir durch zahlreiche Zuschauer, die ein Rollerski Rennen, was gerade an dem Berg stattfindet, beobachten und uns, wenn sie schon mal da sind, auch kräftig anfeuern. So bekommen zumindest Conny und ich als führende viel Applaus ab, was bei Marie und Robert wohl nicht der Fall war. Conny und ich fliegen den Berg nach oben, werden aber trotzdem ab und an von einem Rollerskifahrer überholt. Die Jungs waren wirklich fit... Auf der Kuppe warten wir dann auf Marie und Robert und Conny schaut auf die Uhr. Mit 1:40min Rückstand kommt dann Robert hinaufgeschnauft und eine weitere Minute später auch Marie.Durch die sehr hohen Temperaturen schwitzen wir alle mächtig und fahren erst mal mit gemäßigtem Tempo weiter. Die darauffolgenden 3 Kilometer sind weiterhin wellig , aber als der Vätternsee in Sicht kommt, beginnt eine flache, ewigeGerade parallel zum Ufer des Sees. In diesem Moment beginnt Connys Karriere als Zugpferd unserer Gruppe. Er spannt sich vor uns und führt die folgenden 56 Kilometer bis Hjo. Unterbrochen wird die Fahrt um 12:30Uhr, als Robert an 3.Stelle in der Gruppe fahrend ein Verkehrsschild auf der Straße zu spät bemerkt und mit seinen Taschen an diesem hängen bleibt und stürzt. Zum Glück lief das Ganze ziemlich glimpflich ab, auch wenn der Schock spürbar war. Dieses kurze Intermezzo hält Conny aber nicht von seiner Mission ab und er spannt sich sofort wieder vor die Gruppe. Auf den verbleibenden 48 km!, pendelt sich das Tempo zwischen 28-32km/h ein. Wahnsinn! Nach 93 km erreichen wir Hjo und wollen in dieser Touristenstadt einkaufen gehen und auch gleich Mittag essen. Wir suchen uns einen Supermarkt im Stadtzentrum und lassen uns nach erledigtem Einkauf in einem schattigen Stück Park nieder.
Als wir weiterfahren, müssen wir wieder auf die große, langweilige 195 zurück. Conny und ich wechseln uns jetzt aller 10 km mit der Führungsarbeit ab, bis wir in Mölltorp auf eine noch größere Straße treffen und uns kurzerhand entscheiden, lieber auf eine kleinere, dafür etwas bergigere, Straße abzubiegen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir schon 120 km auf der Uhr! Auf der kleinen Straße können wir endlich wieder etwas langsamer fahren und steuern auf den Viken, einen relativ großen See bei Karlsorg, zu, in der Hoffnung, dort eine Zeltstelle zu finden. Statt der Zeltstelle finden wir eine gemütlich Eisdiele in Forsvik an einem Kanal und machen kurzerhand Stopp.
Jeder kauft sich ein Eis und so sitzen wir alle kurz darauf in dem Garten der Eisdiele und genießen die Sonne und das Eis. (Ich hatte mich für Melone, Blaubeere und Schoko entschieden, was sich als hervorragende Wahl herausstellte ;-)


auf dem Spielplatz mit Blick auf den Vetternsee
unsere geniale Zeltstelle am Wasser

Nachdem wir auch noch unsere Wasserreserven neu aufgefüllt hatten, müssen wiraber weiter, den das Problem der Zeltstelle ist noch immer nicht gelöst. Unsere Fahrt führt uns durch hügeliges Gelände über die Kleinstadt Undenäs, in der Robert und ich uns noch ein Bier kauften (Yeah!), Richtung Under,einem weiteren relativ großen See. Ich bin ziemlich genervt, weil erstens mein Knie wieder leichte Probleme bereitet und ich auch keine besondere Lust habe, nach 6h Fahrzeit noch ewig weiter zu fahren. Nach 155km fragen wir dann eine Einwohnerin von Tived, ob diese nicht eine Stelle kennt, wo man zelten könnte. Diese bietet uns freundlicherweise ihr Seegrundstück, keinen Kilometer entfernt, an. Sehr erfreut nehmen wir dieses Angebot an und rollen die letzten Meter zum See. Die Stelle entpuppt sich zu einer der schönsten des ganzen Urlaubs. Wir bauen unsere Zelte auf einer der 2 Molen auf und schlafen so keinen Meter getrennt vom See. Der Abend ist auch herrlich und wir gehen alle noch baden und genießen den Sonnenuntergang. Zum Abendbrot gibt es Reis mit Napoli Sauce und für Robert und mich ein Bier. Ich gehe dann ziemlich schnell ins Bett, um noch etwas Musik zu hören und schlafe auch relativ bald ein.

Sonnenuntergang am See

Marie im Wasser

Statistik zum 05ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
156,79 km
Gesamtkilometer
550,49 km
Durchschnittsgeschwindigkeit
24,70 km/h
reine Fahrzeit
6:20:46 h
Start
9:55 Uhr
Ziel
19:50 Uhr
TopSpeed
51,8 km/h
Übernachtung
15 km hinter Undenäs

Tag 4 / Tag 6


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