Tag 11 : 14.08.2004 (102 km): Pizza in Sundsvall: mal wieder richtig Mittag essen
Heute wachte ich 7 Uhr auf. Das Wetter war gut, und der Wind wehte nur mäßig. Ich trocknete mit Robert ab, und dann gab es Müsli. Wir kamen heute nicht so richtig aus dem Knick und fuhren erst 10:25 Uhr weg. Die Etappe begann mit einer Schotterpiste. Marie war gesagt wurden, dass man auch einen Radweg nach Sundsvall benutzen könne. Diesen fanden wir dann 25 Kilometer vor der Stadt und mussten somit nicht die immer noch stark befahrene E4 benutzen. Der Radweg war mittelmäßig, denn es gab viele Schlaglöcher und Bodenwellen. Wir kamen trotzdem zügig voran und erreichten kurz vor 12 Uhr die Randgebiete von Sundsvall.

Mäfju beim Fußball
bei den Industrieanlagen vor Sundsvall

Mäfju und Marie ind er Pizzaria

Die Stadt scheint ein wichtiger Hafenstandort zu sein, denn hier gab es einige Schiffe und viel Industrieanlagen. An einer Tankstelle füllten wir den Tank für unseren Benzinkocher. Danach ging es weiter in die City. Vom Stadtaufbau erinnerte mich Sundsvall an Bergen und Oslo in Norwegen. Es gab auch hier eine Hauptmeile, wobei sich links und rechts kleine Gassen mit zahlreichen Geschäften befanden. 13:30 Uhr rollten wir dann auf dem Marktplatz ein. Mäfju holte sich 500 Kronen am Bankautomat, während Robert mit mir in einen Buchladen ging. Hinter Sundsvall waren unsere Landkarten zu Ende, und wir brauchten neue. Für die nördlichen Gebiete gab es aber nur noch Karten im 1:400000 Maßstab von freytag&berndt (bisher hatten wir 1:250000 von kümmerly&frey benutzt). Zudem waren die neuen Karten nicht mehr so schön gestaltet. Diesen Kartentyp hätte ich auch damals in Jena kaufen können, fand ich jedoch schon damals nicht so toll. Jetzt hatten wir aber keine andere Wahl, denn es war die einzig verfügbare Sorte. Im Verlauf des weiteren Tour sollten sich aber auch dieser Kartentyp bewähren, denn hier waren die Badestellen eingezeichnet. Dort befanden sich immer gute Waschmöglichkeiten und Hütten, in denen wir bei Regen übernachten konnten. Mit hungrigem Magen sind wir dann in Richtung Hafen gefahren, um frischen Fisch zu essen. Leider konnten wir keinen Verkaufsstand ausfindig machen. Da das Preisniveau in Schweden recht hoch ist, konnten wir nun nur noch auf eine billige Pizzeria zurück greifen. Trotzdem schmeckte es gut. Wir aßen ein Menü, das aus Salat, Cola und einer Pizza (für sechs Euro) bestand. Nebenbei studierten wir die Karte und einigten uns darauf, hinter dem Städteverbund bei Timra auf die E4 zu wechseln. Vorher wäre es nicht möglich gewesen auf der E4 zu fahren, weil diese bis dahin Autobahn war. Gesagt getan aßen wir auf, sattelten die Räder und fuhren dann 15 Uhr aus der Stadt. Hinter Sundsvall wurde es hügelig, und wir kamen nur schleppend voran. Erst am Nachmittag erreichten wir dann die E4, die nun keine Autostraße mehr und somit auch für Fahrradfahrer zugelassen war. Wir setzten unsere Helme auf und fuhren mit zügigen Tempo los. Auf den ersten Kilometern gab es noch einen breiten Randstreifen. An einem Berg fehlte dieser Sicherheitsstreifen, und wir hatten nun größte Probleme, denn die Autos rasten in geringem Abstand an uns vorbei und hupten uns permanent an. An einer Tankstelleneinfahrt verließen wir die E4 und entschieden einstimmig, dass es keinen Sinn machen würde, auf dieser Straße weiter zu fahren. Alternativ konnten wir nur noch auf weniger stark befahren Straßen im Landesinneren fahren. Dies bedeutete natürlich einen großen Umweg und höhere Berge. Irgendwie waren wir dem Kap lange nicht mehr so fern wie jetzt. Alle waren geknickt, aber wir hatten keine andere Wahl. Wir fuhren die B331 weiter nach Norden. Dies war eine größere Straße, welche durch hügeliges Terrain führte, aber nur gering befahren war. Auf den ersten 30 Kilometer sahen wir wenig Menschen, dafür aber viel Wald. Ich bin immer noch mit kurzer Hose gefahren. Während der zahlreichen Anstiege verschwitzte ich mein T-Shirt und fror während der Abfahrt. Das war keine angenehme Situation, besonders wenn wir zum Stehen kamen. Der Himmel war bedeckt bei 13°C. An einem Abzweig entschieden wir uns, nach Viksjö zu fahren. Wir hatten kaum noch Vorräte und hofften, in dieser größeren Stadt einen Supermarkt zu finden. Leider hatte der Laden am Samstag bereits 18 Uhr geschlossen, so dass wir nur an einem Haus nach Wasser fragen konnten. Hier grillten gerade Vater und Sohn im Vorgarten und so kamen wir mit ihnen einige Minuten ins Gespräch. Sie erzählten uns, wo wir eine tolle Campingstelle finden könnten.

auf dem Weg zum See
Conrad hört HipHop

unsere Badestelle

unser Campingstelle

Es waren keine 300 Meter zu fahren, und wir hätten sogar eine Bademöglichkeit mit Sandstrand. Das klang verlockend, und dies war zugleich die erste gute Nachricht seitdem wir die E4 verlassen hatten. Wir rollten zu dem See und bauten unsere Zelte auf. Wenige Minuten später brachten uns die Leute noch vier Würstchen und Brötchen vorbei. Wir waren sehr gerührt und bedankten uns herzlich. Zum Abendbrot machten wir uns warmen Tee, denn es war sehr kalt. Bereits in den Abendstunen konnten wir unseren Atemhauch sehen. Wir spielten noch ein wenig Karten (Bonnanza), und ich zog mir alle meine Sachen für die Nacht an, denn das Thermometer war 22 Uhr auf 9°C gefallen.

Statistik zum 11ten Tag

leicht bewölkt war es
Vormittag
leicht bewölkt war es
Nachmittag

Tageskilometer
101,89 km
Gesamtkilometer
1285,94 km
Durchschnittsgeschwindigkeit
20,79 km/h
reine Fahrzeit
4:54:02 h
Fahrtzeiten
10:45 - 18:45 Uhr
TopSpeed
50,9 km/h
Übernachtung
10km hinter Viksjö

Tag 10 / Tag 12


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